Seite 2: Borderlands 3 erstmals gespielt - Es wird genau, was wir erhofft haben

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Wer ist der Boss?

Aber selbst mit so einem Arsenal mussten wir feststellen: Borderlands 3 ist keineswegs ein Spaziergang! Gut, wir haben es zum ersten Mal gespielt, aber es war ja auch ein früher Abschnitt. Trotzdem konnten wir uns nicht einfach durchballern und mussten obendrein genau drauf achten, dass uns nicht die Munition ausging. Borderlands 3 führt einige Gegner mit neuen Tricks ein. Zum Beispiel Flash-Trooper, die kurze Strecken übers Schlachtfeld blitzen und gepanzerte Hünen mit Flammen- und Granatwerfern, die uns ordentlich einheizten. Das Spiel fühlte sich immer angenehm fordernd, aber auch nie frustrierend an.

Interessanterweise bildete ausgerechnet der eine Bosskampf, den wir erlebten, eine Ausnahme: Der Gigamind schwebt durch die Arena und ordnet per Telekinese seine Geschosse in immer anderen geometrischen Mustern an, bevor er sie auf uns feuert. Nur eine echte Herausforderung war er nicht, seine größte Stärke war sein dickes Lebenspunkte-Polster.

Die Tricks des Gigamind sehen gefährlicher aus, als sie sind. Die Tricks des Gigamind sehen gefährlicher aus, als sie sind.

Das kam überraschend, weil Gearbox in einer Präsentation vor dem Anspielen noch betonte, dass Borderlands 3 deutlich stärker auf Bosse setzen will und gleich noch zwei weitere zeigte. Lead Enemy Designer Josh Jeffcoat erklärte im Interview aber, dass Gigamind eher dazu dient, uns diese Angriffsmuster beizubringen, die auch andere Gegner nutzen. Spätere Bosse zielten ihm deutlich zufolge deutlich stärker darauf ab, uns eine Abreibung zu verpassen. Hoffentlich - denn prinzipiell halten wir mehr coole Bosse für eine gelungene Ergänzung für Borderlands!

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Übrigens: Der Schwierigkeitsgrad skaliert im Koop-Modus für jeden Spieler separat nach seinem Level. So kann ein Charakter der Stufe 25 mit einem der Stufe 10 zusammenspielen, ohne übermächtig zu sein. Außerdem kriegen beide ihre eigene instanzierte Beute, die sich ebenfalls ihrem Level anpasst. Um Beuteklau muss man sich also keine Sorge mehr machen. Es sei denn, man möchte und aktiviert den Klassik-Modus, in dem Feinde und Beute wie früher für alle Helden gleich sind. Wie gut die Skalierung funktioniert, konnten wir allerdings noch nicht testen, denn auf dem Anspiel-Event gab es keinen Multiplayer. Im fertigen Spiel spielen wir wie gehabt mit bis zu vierköpfigen Teams oder auf Wunsch auch ganz allein offline.

Klasse Klassen

Und wen wir spielen wir? Vier neue Helden, von denen wir zwei schon ins Feld führen durften. Und die Helden von Borderlands 3 haben um einiges mehr auf dem Kasten als ihre Vorgänger! Sie haben nun gleich drei aktive Fähigkeiten zur Wahl und können jederzeit wechseln, welche davon sie ausrüsten. Die Sirene Amara etwa hat die Wahl, Feinde in einem magischen Klammergriff festzuhalten, ein Astral-Geschoss auf ihre Gegner zu jagen oder per Sprungangriff mitten ins Getümmel zu krachen. Im Lauf ihrer Skilltrees schaltet sie sogar noch weitere aktive Skills und Verbesserungen für ihre bestehenden frei. So wechselt sie etwa nach Belieben, welchen Elementarschadenstyp ihre Fähigkeiten anrichten.

Amara schmettert mit voller Wucht in ihre Feinde. Amara schmettert mit voller Wucht in ihre Feinde.

Noch vielseitiger ist der Agent Zane: Er darf als einziger sogar zwei Skills gleichzeitig nutzen! Ihm stehen eine Drohne, eine Hologramm-Projektion und eine Schutzbarriere zur Wahl. Will er zwei davon einsetzen, hat das aber einen Preis, denn der zweite wandert auf seinen Granaten-Button. Dafür kann er seinem Hologramm beibringen, selbst Granaten zu schleudern.

Mehr Details zu den Klassen: Passen Amara oder Zane besser zu eurem Spielstil?

Die ausgebauten Klassen haben uns von allen Verbesserungen in Borderlands 3 am besten gefallen. Hier fanden wir immer, dass die Serie ihr Potenzial noch nicht vollends ausschöpfte. Warum immer nur eine Fähigkeit pro Charakter? Da boten neuere Lootshooter wie Destiny inzwischen tatsächlich mehr, und es freut uns, dass sich Borderlands 3 hier dann doch etwas von der Konkurrenz abschaut. Auch wenn einige der normalen passiven Skills immer noch auf recht lahme Boni wie ein paar Prozent mehr Leben hinauslaufen, gibt es auch deutlich mehr interessante Effekte in den Fähigkeitsbäumen als je zuvor.

Zane darf zwei Action Skills gleichzeitig ausrüsten. Zane darf zwei Action Skills gleichzeitig ausrüsten.

Aber wie gut ist die Story?

Am Gameplay hatten wir enorm wenig auszusetzen, aber die enorm unterhaltsame Geschichte war der zweite Grund, warum uns Borderlands 2 bis heute im Gedächtnis blieb. Das Spiel machte erzählerisch einen riesigen Sprung im Vergleich zu seinem Vorgänger, aber der damalige Chefautor Anthony Burch ist inzwischen nicht mehr bei Gearbox. Trotzdem war unser Eindruck: Der Humor ist intakt!

In einer Quest sollen wir für eine Frau etwa den Mörder ihrer Familie zur Strecke bringen - nur hat sie keine Ahnung, welcher von zwei Banditen das jetzt genau war. Statt sich aber rauszureden, brüllen uns gleich beide die ganze Quest hindurch ins Ohr, dass eindeutig sie es waren und der andere doch nie hart und fies genug dafür wäre. Die Dialoge treffen den gewohnten Borderlands-Ton wie die Faust aufs Auge. Mit einer schönen Ergänzung: Unser Held beteiligt sich jetzt viel öfters daran, kommentiert das Geschehen und spricht direkt mit NPCs.

Tyreen badet liebend gern in der Bewunderung ihrer fanatisch-treudoofen Fans. Tyreen badet liebend gern in der Bewunderung ihrer fanatisch-treudoofen Fans.

In die Fußstapfen von Handsome Jack treten zwei neue Schurken, die Calypso-Zwillinge Tyreen und Troy. Die haben einen irren Kult um Tyreen als Göttin aufgebaut und jagen gleich mehrere Vaults. Tyreen kann als Sirene anderen Lebewesen die Kraft entziehen und will sich die Bestien in den Kammern einverleiben - nachdem sie davor Lilliths Sirenenkräfte klaut. Sie aufzuhalten ist das Ziel, das uns auf unserer Reise durch die Galaxie antreibt.

Klingt alles recht finster, und so sahen die beiden Zwillinge in ersten Szenen auch aus. Aber das ist nur die halbe Wahrheit - »die beiden sind die schlimmstmöglichen Arschloch-Livestreamer«, erklärt Randy Pitchford. Tyreen ist ihr Social-Media-Ruhm derart zu Kopf gestiegen, dass sie uns ständig nur als »Superfan« bezeichnet und felsenfest überzeugt scheint, dass wir ihr aus Bewunderung nachjagen. Das machte auch ihre Texte richtig unterhaltsam.

Humor in Spielen: Witzigkeit kennt ihre Grenzen

Noch nicht einschätzen können wir, ob die Geschichte es auch schaffen wird, mehr zu liefern als Humor. Gerade das setzte ja Borderlands 2 die Krone auf: Es schaffte es zwischen all den Lachern ganz überraschend auch noch, uns richtig zu berühren. Co-Chefautor Danny Homan betonte aber, dass er nicht nur witzige Schurken schreiben will, sondern ihnen auch eine gewisse Menschlichkeit und glaubwürdige Gründe für ihr Tun verleihen. Gelingt das, könnte Borderlands 3 selbst den fantastischen zweiten Teil noch übertrumpfen.

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