Seite 2: Borderlands 3 im Test: Ein (fast) perfektes Comeback

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Viel Feind, mittelviel Ehr

Die Gegnertypen von Borderlands 3 sind nicht ganz so vielfältig, auch wenn sich die Entwickler hier ebenfalls bemüht haben. Vom Psycho-Banditen über den Hightech-Soldaten bis hin zu verschiedensten Dschungelbestien laufen uns die unterschiedlichsten Zielschieben vor die Flinte. Einige davon mit Spezialfähigkeiten, die wir nicht außer Acht lassen sollten: Manche Feinde spendieren ihren Kollegen etwa Extra-Schilde und sollten zuerst ausgeschaltet werden, andere tragen verwundbare Feuertanks auf dem Rücken.

Die schweren Maliwan-Elementarsoldaten gehören zu den fiesesten Gegnern – vor allem, wenn ihre Support-Kollegen auch noch ihre Schilde nach oben schrauben. Die schweren Maliwan-Elementarsoldaten gehören zu den fiesesten Gegnern – vor allem, wenn ihre Support-Kollegen auch noch ihre Schilde nach oben schrauben.

Wirklich knallharten Anspruch entfaltet Borderlands 3 allerdings nur selten - und das ist auch völlig in Ordnung so! Es will ja gerade ein Shooter-Diablo sein, und dazu gehört nun mal auch bergeweise Kanonenfutter, durch das wir uns nach Herzenslust metzeln können. Die etwas tafferen Badass-Feinde lockern das gerade im richtigen Maße auf und halten uns ausreichend auf Trab, dass wir nicht einfach durchwalzen - Borderlands 3 gelingt so genau der richtige Spielfluss aus angenehmem Nervenkitzel und entspanntem Metzelspaß.

Nur die KI hätte sich gern noch etwas schlauer anstellen können, selbst nach Lootshooter-Maßstäben. In seltenen Fällen setzten einzelne Gegner im Test komplett aus, aber selbst im Normalbetrieb gehen sie nicht einmal völlig zuverlässig in Deckung. Wie nachvollziehbare oder gar intelligente Feinde wirken sie nie. Braucht das Genre wie gesagt auch nicht zwingend, aber ein Division 2 bietet hier trotzdem deutlich mehr Gegnergrips und damit auch mehr Spannung in den Standardkämpfen.

Da spazieren wir einfach so durch diese Höhle und plötzlich taucht ein Tyrannosaurus auf… Da spazieren wir einfach so durch diese Höhle und plötzlich taucht ein Tyrannosaurus auf…

Wer ist der Boss?

Aber wer sich zu sicher fühlt, dem könnte der ein oder Bossgegner ein böses Erwachen bescheren! Das erste Borderlands war in diesem Bereich eine traurige Enttäuschung, das zweite machte einiges besser und das dritte setzt diesen Weg fort.

Das Spiel fährt die bislang eindrucksvollsten und anspruchsvollsten Bosse der Serie auf. Auch hier gilt, dass Borderlands 3 ganz bewusst nicht gnadenlos hart sein will, aber die Feinde lockern das Spielgeschehen angenehm auf und akzentuieren die Story mit imposanten Höhepunkten. Nur ein oder zwei fallen ein wenig aus dem Rahmen und hauen den Spieler so schnell aus den Latschen, dass sie nicht so recht zum restlichen Spielfluss passen wollen.

Die Bossgegner sind optisch eindrucksvoll und halten uns durchaus auf Trab. Die Bossgegner sind optisch eindrucksvoll und halten uns durchaus auf Trab.

Das geht außerdem ein wenig auf Kosten der Abwechslung: Weil wir uns in Borderlands wiederbeleben können, indem wir einen Feind ausknipsen, tritt ausnahmslos jeder Bossgegner mit einer Schergentruppe an - eben um seinen teils recht hohen Schaden mit Revive-Optionen auszubalancieren. Das Schema hätte Borderlands 3 gerne ab und an mit Solo-Bossen aufbrechen können, die weniger drastische Schadens-Spikes austeilen. Trotzdem sind die Endgegner insgesamt gelungen und sowohl in Sachen Design als auch Angriffen schön vielfältig.

Entdecker mit Humor

Auch die Levels geizen nicht mit Vielfalt, weil wir erstmals zu neuen Planeten aufbrechen. Vom Wüstenplaneten Pandora geht's in futuristische Metropolen, malerische Tempelanlagen und den tiefsten Dschungel. Wie bereits nicht erwähnt als Open World, aber trotzdem serientypisch als weitläufige einzelne Gebiete.

Längere Strecken legen wir serientypisch im Feuerstuhl zurück – und das endlich ohne nervige Steuerungsmacken! Längere Strecken legen wir serientypisch im Feuerstuhl zurück – und das endlich ohne nervige Steuerungsmacken!

Erwartet nur keine allzu lebendige Welt. Die Gebiete sind zwar optisch detailliert, aber bis auf die Feinde weitgehend leer - mehr Kampfarenen als authentische Welten. Dafür haben die Entwickler haben deutlich mehr Geheimnisse für Entdecker eingestreut als in den Vorgängern. Auf jeder Map warten versteckte Goodies wie zum Beispiel die Tagebücher des ersten Kammerjägers Typhon De Leon. Wer alle drei pro Level findet, schaltet ein prall gefülltes Waffendepot frei - sehr motivierend!

Nur Entdecker sehen außerdem einige der spaßigsten Aufträge, denn Borderlands 3 strotzt nur so vor Nebenquests. Wer auf einer Dschungelmission auch mal die Abzweigung weg von der Hauptstory nimmt, stolpert plötzlich über Dinos mit Laserwaffen. Und eine komplette Neben-Storyline über bescheuerte Wissenschaftler, die eine Bande hyperintelligenter Affen und eine den Sorgen des Fleisches entstiegenen Saurier-Überzivilisation erschaffen und gegeneinander aufgehetzt haben, inklusive eigener Bosse.

Wer abseits der Wege erkundet, stößt auch mal auf Dinos mit Laserwaffen. Wer abseits der Wege erkundet, stößt auch mal auf Dinos mit Laserwaffen.

Beinah jede Quest in Borderlands 3 erzählt ihre eigene kleine Geschichte, und der serientypisch bizarre Humor der Serie macht selbst spielerisch banale Fetchquests unterhaltsam. Und spielerisch sind die meisten ziemlich simpel - es sind die kleinen Storys, die sie trotzdem zu etwas besonderem machen. Mal nehmen wir etwa an einer Banditen-Spielshow teil, mal schießen wir ganze Armee-Divisionen über den Haufen, um einer Kollegin einen Kaffee zu besorgen. Stellenweise wirkt der Humor zwar etwas bemühter als in Borderlands 2, gerade für Veteranen, die einige der Witze einfach schon kennen. Yep, Claptrap ist immer noch ein Depp. Aber Borderlands 3 bringt trotzdem genug lustige Ideen mit, um für stetige Unterhaltung zu sorgen.

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