Seite 2: Cloud Atlas - Zwischen Innovation und Langeweile

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Stars, die sich selbst nicht mehr erkannten

Cloud Atlas kann nicht nur mit imposanten Sets und Effekten aufwarten, die die Zukunftsvisionen genauso imposant darstellen wie die Vergangenheit. Den Maskenbildnern gebührt ebenso viel Respekt, denn alle Darsteller treten in verschieden Rollen und Geschlechtern auf und sind dabei nicht immer leicht zu erkennen. Halle Berry gibt es als Mann zu sehen, Hugo Weaving als fiese Krankenschwester und Hugh Grant als nicht mehr erkennbaren Eingeborenen.

Kino-Highlights - Die Filme der nächsten Monate ansehen

Da lohnt es sich, bis zum Abspann sitzen zu bleiben, denn da wird noch einmal gezeigt, hinter wie vielen Rollen die einzelnen Akteure wirklich standen. Ein paar Überraschungen sind vorprogrammiert. Die verkleideten Stars, die sich gegenseitig nicht mehr erkannten, sollen am Set schon zu einer Art Running Gag geworden sein, so Tom Tykwer.

Alle Charaktere werden über die Jahrhunderte hinweg immer wieder in verschiedenen Rollen wiedergeboren, bis sich der Kreis schließt. Tom Hanks beispielsweise, spielt im Jahre 1849 einen bösen Menschen und muss einige Male wiedergeboren werden, bis er in der Zukunftvision des Jahres 2345 die Menschheit retten darf.

Erfolg als Sichtweise?

Ganz klar, bei dem in Babelsberg gedrehten Film, der teuersten deutschen Produktion aller Zeiten, hat man sich wohl erhofft, das Kinoerlebnis des Jahres zu erschaffen. Tykwer und die Wachowskis geben sich im Interview bescheiden und sagen, dass es ihnen eigentlich nur um die Kunst ginge und darum, Menschen zu bewegen. Keinesfalls habe man es auf Auszeichnungen oder Lob abgesehen.

Das ist schön und gut und sicher eine nette Sichtweise. Aber mal ehrlich: bei einer dreistelligen Millionensumme hat man ja nun auch das Einspielergebnis im Kopf. Auf direkte Nachfrage gibt (seit jüngstem) Frau Wachowski das dann auch zu. Man wolle schließlich, dass es sich für die Investoren lohnt, sagt sie. Denn Cloud Atlas ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Independent Film. Das Geld wurde aus allen möglichen Ecken zusammengekratzt und die Produktion erst durch viele kleinere Investoren ermöglicht, die an das Projekt glaubten.

Making-Of zu den Stars des Kinofilms Video starten 3:26 Making-Of zu den Stars des Kinofilms

Ob sich das am Ende rentiert, bleibt fraglich. Länder wie Frankreich und England wollten selbst das fertige Produkt zunächst nicht abnehmen, weil es so schwer zu vermarkten sei. Bleibt zu hoffen, dass das imposante Machwerk den Kinobesuchern gefällt und nicht statt zum Film des Jahres zum Flop des selbigen wird.

Fazit

Anne Facompre: Cloud Atlas liefert imposante Bilder mit epischen Ausmaßen. Tolle Effekte und eine Besetzung, die für Überraschungen sorgt machen den Film durchaus sehenswert. Trotzdem bleibt zu bemängeln, dass der Film stellenweise enorm lang wirkt und dass ein entspanntes Verfolgen der vielen Geschichten kaum möglich ist. Cloud Atlas ist ein Film, auf den man sich voll einlassen muss, um ihn genießen zu können. Sanftes Berieseln sieht anders aus. Wer nicht drei Stunden voll mitdenken möchte, sollte auf den Kinobesuch verzichten.

2 von 2


zu den Kommentaren (44)

Kommentare(42)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.