CoD Cold War Multiplayer-Preview: 6 wichtige Änderungen zu Modern Warfare

Wir haben eine frühe Multiplayer-Version von Black Ops: Cold War gespielt und mit dem CoD-Experten Drift0r darüber gesprochen, wo sich MW-Veteranen umstellen müssen.

CoD Black Ops: Cold War: 10 Minuten reines Gameplay aus dem Multiplayer Video starten 10:47 CoD Black Ops: Cold War: 10 Minuten reines Gameplay aus dem Multiplayer

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Wie unterscheidet sich Call of Duty: Cold War von Modern Warfare? Müssen sich Veteranen umgewöhnen oder bleibt alles beim Alten? Wir haben gut zwei Stunden in einer frühen Fassung verbracht und ziehen ein erstes Fazit gemeinsam mit dem CoD-Experten Drift0r (seine Eindrücke seht ihr im entsprechenden Video).

Wer ist Drift0r?
Bereits seit 2006 ist der US-Amerikaner Brad Overbey, alias Drift0r, auf Youtube tätig und machte sich dort mit Multiplayer-Shooter einen Namen. Heute liegt sein Hauptaugenmerk auf Call of Duty. Fast täglich erscheinen Guides, Tipps und Analyse-Videos für fast 1,5 Millionen Abonnenten. Wir haben mit ihm im Rahmen unserer Anspiel-Session gesprochen.

Kämpfe & Waffen

Der wohl wichtigste Bereich von CoD ist das Gunplay - immerhin verbringen wir die meiste Zeit mit dem Finger am Abzug! Erste Auffälligkeit: Die Lebensbalken aus Black Ops 4 sind wieder da.

Wer jetzt Sorge hat, die Feuergefechten ziehen sich wie Kaugummi, den können wir beruhigen: Die Time to Kill ist gefühlt sehr kurz und durchaus mit Modern Warfare vergleichbar.

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Unserer Anspiel-Session zeigt: Man muss kein halbes Magazin in einen Gegner pumpen, um einen Kill zu erzielen. Trotzdem bleibt im Gegensatz zu MW aber ein kleines Zeitfenster, um unter Beschuss noch zu reagieren.

Im Vergleich fühlen sich die Kämpfe sogar eine ganze Ecke flotter an: Das liegt vor allem an den kurzen ADS- und Reload-Zeiten - ihr legt also eure Waffe sehr schnell an und ladet mit wenigen Handgriffen nach. Das gilt selbst für MGs und Sniper, die sich in MW deutlich behäbiger anfühlen.

Trotz spürbarem Rückstoß kamen uns die Waffen generell recht präzise vor. Heftige Streuung gibt es nur bei wenigen Modellen. Dank satter Bässe und gutem Treffer-Feedback müssen sich die Waffen von Cold War kaum hinter denen von Modern Warfare verstecken.

Umgewöhnungs-Faktor: Mittel
Fazit von CoD-Profi Drift0r: »Die Gunfights fühlen sich generell gut an und sind trotz der 150 HP sehr schnell. Ein guter Vergleich ist meiner Meinung nach Black Ops 2, vielleicht noch ein wenig flotter. Aber man stirbt nicht so augenblicklich wie oft in MW. Mir ist außerdem aufgefallen, dass Headshots wieder eine große Rolle spielen. Das war nicht in jedem CoD der Fall.«

Geschwindigkeit & Movement

Wer viel Zeit in CoD Modern Warfare verbracht hat, wird im neuen Black Ops anfangs vergeblich auf die Shift-Taste hämmern - der taktische Super-Sprint ist weg, ebenso das Auflegen (Mounting) von Waffen. Wieder mit an Bord sind aber das Sliding (Rutschen aus dem Sprint) und das Nachladen von Waffen im ADS (also während ihr mit der Waffe zielt). Mangels Jetpacks, Wallrunning und ähnlicher Spielereien, ist das geerdete Movement-Gefühl aber durchaus mit Modern Warfare vergleichbar.

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Für eine große Änderung sorgt dagegen die Minimap, die wieder zum klassischen Design zurückkehrt und Gegner beim Feuern direkt anzeigt (Ausnahmen durch bestimmte Perks und Schalldämpfer bestätigen die Regel). Das zwingt uns, immer in Bewegung zu bleiben und sorgt für eine rasante Dynamik in den Matches - eingraben und Positionen zu halten, scheint in Black Ops: Cold War kaum noch möglich.

Im Gegensatz zu Modern Warfare, spielt Wasser auf manchen Maps von Cold War eine große Rolle - die Armada-Karte spielt gar auf dem offenen Meer. Entsprechend sind Schwimmen und Tauchen aus Black Ops 4 als Fortbewegungsoptionen wieder mit dabei.

Umgewöhnungs-Faktor: Hoch
Fazit von CoD-Profi Drift0r: »Ich vermisse das Auflegen der Waffen nicht, aber das Klettern und die Parkour-Elemente. Ja, man kann sich zwar an bestimmten Stellen hochziehen, aber die Maps fühlen sich viel weniger interaktiv an. Es gibt weniger Stellen, wo man Klettern und experimentelle Pfade entdecken kann. Treyarch setzt mehr auf klare und vordefinierte Laufwege. Mich erinnert es sehr an Black Ops 1.«

Loadout & Gunsmith

In Sachen Ausrüstung setzt Cold War auf einen Mix aus den Systemen der Modern-Warfare- und der Black-Ops-Serie. Für Waffenbastler gibt es dabei gute und schlechte Neuigkeiten. Die gute Nachricht: Der Gunsmith ist zurück. Die schlechte: Er ist deutlich weniger komplex als in Modern Warfare.

Konntet ihr in MW viele eurer Waffen bis zur Unkenntlichkeit modifizieren und sie durch Wechsel von Kaliber und Lauf gar zu ganz anderen Modellen umfunktionieren (eine AK-47 verwandelt ihr ruckzuck in eine AK-74u), dreht Cold War den Waffenschmied scheinbar eine Stufe zurück.

Zwar gibt es nach wie vor eine große Auswahl an Visieren, Mündungsaufsätzen und so weiter, aber im Grunde bleibt die Waffe in ihrer Form und Funktion mehr oder weniger gleich. Deshalb gibt es in CoD Cold War die AK-47 als Sturmgewehr und die AK-74u als eigene Waffen in der SMG-Kategorie. Mit Ausnahme der Wildcards, ändert sich beim Loadout aber wenig.

Euer Equipment setzt sich wie folgt zusammen:

  • Primär- & Sekundärwaffe mit je 5 Attachment-Slots
  • Zwei Ausrüstungsteile (je ein Lethal und Tactical)
  • Ein Feldausrüstungs-Item (Field Upgrade) auf Cooldown
  • Drei sogenannte Extras (entspricht den Perks)
  • Eine Wildcard, die euer restliches Loadout beeinflusst

Zu den Wildcards zählen Gefahrenzone (ihr tragt mehr Ausrüstung, wie z.B. Granaten und Munition), Gesetzesbrecher (ähnelt Overkill, ihr könnt zwei Primärwaffen und beliebige Perks kombinieren), Waffenkämpfer (schaltet drei zusätzliche Aufsatz-Slots frei) und Extragier (ihr könnt drei Perks/Extras zusätzlich tragen).

Umgewöhnungs-Faktor: Gering
Fazit von CoD-Profi Drift0r: »Eine sehr wichtige Änderung für mich persönlich: Für die Aufsätze sehen wir jetzt ganz konkrete Zahlen und Statistiken, z.B. +10 Prozent auf Reichweite und so weiter. MW hat da nur diese sehr unklaren Diagramm-Balken. Andererseits war der Gunsmith in MW ein Meisterwerk für Waffenfanatiker und sehr realistisch. Cold War bietet da deutlich weniger Tiefe und fährt eher einen Arcade-Ansatz.«

Scorestreaks

Call of Duty Black Ops: Cold War wendet sich in Sachen Streaks komplett vom MW-System ab und setzt auf ein neues Prinzip. Statt euch mächtige Belohnungen wie Bombenangriffe durch Abschüsse zu verdienen, sammelt ihr Punkteserien. Auf diese Scorestreaks zahlen also nicht nur Kills, sondern auch eingenommene Missionsziele und andere Aktionen ein, die ihr für euer Team erledigt.

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Die Besonderheit: Gesammelte Punkte gehen nicht beim Tod verloren, sondern bleiben euch auch nach dem Respawn erhalten! So sind Luftangriffe & Co. auch für Einsteiger und weniger geschickte Spieler nicht völlig außer Reichweite. Kill- und Punkte-Ketten innerhalb eines Lebens gewähren jedoch Bonuspunkte in Form von Multiplikatoren und belohnen wiederum erfahrene Schützen.

Um Spam zu vermeiden, wurde außerdem eine Abklingzeit von 90 Sekunden eingeführt, bevor ihr eine Streak wieder aktivieren könnt. Hier einige Streaks, die wir bereits in Aktion gesehen haben:

  • Fernlenkladung (ferngesteuertes Sprengstoff-Auto)
  • Spionageflugzeug (klärt Gegner auf der Minimap auf)
  • Artillerie (Luftschlag auf drei gewählte Positionen)
  • Napalm-Angriff (Flächenbombardierung einer Position)
  • Luftpatrouille (Jets schalten feindliche Luftserien aus)
  • Kriegsmaschine (Granatwerfer mit Hochexplosivgeschossen)
  • Angriffshelikopter (KI-Hubschrauber greift Feinde an)
  • Helikopterschütze (macht euch zum Minigun-Schützen)

Umgewöhnungs-Faktor: Hoch
Fazit von CoD-Profi Drift0r: »Ich bin extrem zwiegespalten was die Streaks angeht. Einerseits verstehe ich völlig die Intention dahinter - Treyarch will, dass Spieler am Leben bleiben, das Objective spielen und trotzdem noch ein wenig für Kills belohnt werden. Andererseits ist es sehr komplex und schwer zu verstehen. Anfangs werden viele CoD-Spieler denken: "Ich mache doch Punkte und Abschüsse, warum bekomme ich keine Belohnung?" Die Lernkurve ist enorm steil.«

Maps & Fahrzeuge

Cold War setzt im Vergleich zu Modern Warfare wieder auf ein klar erkennbares 3-Lanes-Design. Trotzdem waren die fünf von uns gespielten Maps keineswegs langweilig oder MOBA-artig - im Gegenteil: Durch geschickten Einsatz von Höhenunterschieden und Verbindungswegen zwischen den Lanes, glänzt Cold War mit organisch wirkenden Maps.

Auf der Wüstenkarte Satellite zum Beispiel wechseln sich verschlungene Gänge durch Fels, offene Sanddünen und Wrackteile eines Flugzeug wunderbar ab und geben Raum für alle Kampfdistanzen und Waffenklassen. Vom neon-beleuchteten Miami bis zu den verschneiten Hügeln von Usbekistan, boten die von uns gespielten Maps außerdem deutlich mehr optische Abwechslung, als die tristen und grauen Hinterhöfe und Fabrikanlagen von Modern Warfare.

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Kleine Karten wie Moskau sind dabei auf die typischen Infanterie-Gefechte getrimmt, während größere Maps auch Platz für Fahrzeuge bieten. So rollen auf Crossroads auch mal schwere T-34 Kampfpanzer übers Feld.

Auf Armada beherrschen dagegen Jetskis und Patrouillenboote das Bild: Diese äußerst ungewöhnliche Map ist auf offenem Meer angesiedelt und besteht aus Kriegsschiffen, die durch Ziplines miteinander verbunden sind. Gekämpft wird dabei nicht nur auf und unter Deck, sondern auch im Wasser und den Bordgeschützen der Boote.

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Um mit den mächtigen Vehikeln fertig zu werden, gibt es neben Raketenwerfern auch spezielle Waffenaufsätze - ein spezieller Gewehrlauf richtet zum Beispiel 600 Prozent Bonusschaden an Fahrzeugen an. Bei der Abwehr von Luftfahrzeugen hilft eine Raketenstellung, die wir als Feldausrüstung platzieren können und dann selbstständig Jagd auf feindliche Flieger macht.

Umgewöhnungs-Faktor: Mittel
Fazit von CoD-Profi Drift0r: »Manche der kleineren Karten sind sehr klassisches Treyarch-Design - wenn auch mit interessanten Elementen wie die Dünen auf Satellite. Dem gegenüber stehen sehr asymmetrische und verwinkelte Maps wie Miami und große Schlachtfelder für Combined Arms. Solche Maps wie Armada sind zwar kleiner als eine Ground-War-Map aus MW, aber dafür besser auf das eigentliche Gameplay getrimmt.«

Spielmodi

Was die Spielmodi angeht, bietet Cold War weitestgehend gewohnte Klassiker wie Domination, Hardpoint oder Kill Confirmed. Ein paar neue Ideen sind aber mit an Bord. Da wäre zum einen VIP, in dem die Angreifer eine Zielperson zu einem von zwei Abholungspunkten eskortieren, die natürlich von Verteidigern gesichert werden.

Als deutlich kleinere aber spaßige Alternative zum Ground-War-Modus von Modern Warfare gibt sich Combined Arms: Hier erobern und halten zwei Teams á 12 Spieler mithilfe von Fahrzeugen bis zu sechs Flaggenpunkte auf mittelgroßen Karten.

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Das hat zwar nicht den Battlefield-Faktor von 64 Spielern, artet dafür aber auch nicht in komplettes Chaos samt Killstreak-Hagel aus wie in Ground War und spielt sich deshalb angenehm methodisch und übersichtlich.

In unseren Anspiel-Runden glänzte in diesem Modus vor allem die See-Karte Armada: Mit Seilrutschen bewegen wir uns von Schiff zu Schiff, tauchen heimlich zu unbeobachteten Flaggenpunkten und liefern uns wilde Jetski-Verfolgungsjagden. Da fühlt sich Modern Warfare auf einmal sehr weit weg an.

Umgewöhnungs-Faktor: Gering
Fazit von CoD-Profi Drift0r: »Combined Arms hat den Vorteil gegenüber Ground War, dass sich meine Aktionen als Spieler spürbar auswirken und nicht wie in Ground War in der Masse untergehen. Ob ich für mein Team diese Flagge erobere oder nicht, macht hier einen echten Unterschied! Die Armada-Map mit den Schiffen und die Schneekarte Crossroads spielten sich beide sehr gut. VIP sehe ich kritischer, weil es sehr von der Map abhängt - hier hat Crossroads überhaupt nicht funktioniert.«

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