Dieses Headset leistet mir seit Jahren treue Dienste - jetzt habe ich den Nachfolger getestet

Seit seinem Release kommt bei mir das HS80 von Corsair zum Einsatz. Jetzt gibt es ein HS80 Max und ich will herausfinden: Lohnt sich ein Wechsel? Werde ich mit dem neuen, teureren Gaming-Headset glücklicher?

Wie gut schlägt sich das Corsair HS80 Max gegenüber seinem Vorgänger? Wie gut schlägt sich das Corsair HS80 Max gegenüber seinem Vorgänger?

Das Corsair HS80 gehört zu den beliebtesten Headsets des Herstellers. Klar, für das Gerät spricht eine ganze Menge: Ein bekannter Hersteller gepaart mit einem bezahlbaren Preis und dazu auch noch ordentliche Hardware und Tragekomfort.

Auch bei mir persönlich kommt beim Spielen seit dem Release vor etwas über zwei Jahren das Corsair HS80 RGB Wireless, so der vollständige Name, zum Einsatz. Nach all der Zeit bin ich aufgrund der oben genannten Stärken immer noch Fan des Headsets.

Doch jetzt hat Corsair einen Nachfolger in Form des HS80 Max Wireless herausgebracht. Der soll noch einmal mehrere Sachen besser machen als sein Vorgänger - kostet aktuell aber auch circa 40 Euro mehr. Ich habe beide Headsets unter die Lupe genommen, um herauszufinden, ob sich der Aufpreis für euch lohnt.

Corsair HS80 Max Wireless
Corsair HS80 Max Wireless
Das leichtere Gewicht des HS80 Max gepaart mit besserem Sound sind bereits eine gute Basis. Die Möglichkeit, das Gerät gleichzeitig mit Desktop und Notebook zu verbinden, tut ihr Übriges - 60 Euro Aufpreis kommen mir da wie ein fairer Preis vor. Aber: Wenn ihr die Bluetooth-Verbindung nicht verwendet, nicht kabellos mit dem Headset durch die Wohnung wandert und das Headset nicht regelmäßig stundenlang tragt, fällt der Mehrwert geringer aus. Lediglich vom schöneren Klang und dem etwas besseren Mikrofon profitiert ihr so oder so.
  • leichter und noch bequemer als sein Vorgänger
  • Klang und Mikrofon wurden noch einmal eine Spur aufgewertet
  • kann dank Bluetooth auch mit Notebooks verbunden werden
  • längere kabellose Reichweite
  • aktuell etwa 60 Euro teurer als das reguläre HS80
  • Bezug der Ohrmuscheln ist immer noch ein Staubmagnet
  • Mikrofon lässt sich nur schwer biegen und nicht abnehmen
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Was habe ich getestet?

Corsair hat mir das HS80 Max unentgeltlich als Pressemuster zur Verfügung gestellt. Auf Text, Bewertung und Fazit hatte Corsair allerdings zu keinem Zeitpunkt Einfluss. Insgesamt hatte ich das HS80 Max für etwa zwei Monate sowohl privat als auch bei der Arbeit im Home-Office im Einsatz.

Corsair HS80 vs. HS80 Max: Wo liegen die Unterschiede?

An drei großen Stellschrauben will Corsair für das HS80 Max gedreht haben. Damit will man zwei Kritikpunkte am HS80 beseitigen und einen bisher eher mühevollen Aspekt einfacher gestalten. Die drei Hauptänderungen sind:

  1. Höhere Akkulaufzeit: Der Akku soll bei einer 2,4-GHz-Verbindung jetzt dreimal so lange halten. Statt der etwa 20 Stunden des HS80 spricht der Hersteller jetzt von bis zu 65 Stunden Akkudauer.
  2. Verbindung per Bluetooth: Das HS80 verzichtete auf Bluetooth-Support, beim HS80 Max ist er mit an Bord. Dadurch soll sich das Headset etwa besser für Laptop-Spieler eignen, bei denen USB-Anschlüsse oft knapp bemessen sind.
  3. Komfortabler Equalizer: Das HS80 Max unterstützt die SoundID-Personalisierung in der iCUE-Software von Corsair. Statt das Soundprofil wie beim HS80 manuell zu regeln, sollt ihr damit den für euch richtigen Ton in wenigen Minuten finden können.

Die Aussagen sind schnell überprüft: Tatsächlich dürfte die Akkulaufzeit wie angegeben grob stimmen. Ich lade das HS80 Max etwa alle zwei Wochen und damit deutlich seltener als seinen Vorgänger - für die meisten von euch dürfte selbst dieser Wert noch zu niedrig angesetzt sein, denn wie bereits erwähnt, nutze ich das Headset täglich mehrere Stunden für Beruf und Hobby.

Auch die Verbindung per Bluetooth klappt mit dem Notebook tadellos, während der Desktop klassisch per 2,4-GHz-Verbindung vernetzt wird. Wie es dabei um die Qualität bestellt ist, führe ich euch im separaten Mikrofonvergleich weiter unten aus.

Für mich ein echter Mehrwert: Das Headset lässt sich per Dongle mit dem Desktop und gleichzeitig per Bluetooth mit dem Notebook verbinden. Somit kann ich zwischen Arbeits- und Privatrechner hin- und herwechseln, ohne den Anschluss wie bisher jedes Mal umzustecken.

Die Möglichkeit, per Equalizer feinzutunen, schätze ich bei einem Headset sehr - am Ende greife ich aber doch oft auf Presets zurück. Insofern hat mir auch die Möglichkeit, SoundID zu verwenden, gut gefallen. Nach etwas mehr als 5 Minuten und einer Handvoll Hörtests war dadurch ein merklich spürbarer Unterschied zu hören.

Mit SoundID kam das HS80 Max deutlich näher an meinen Wunschklang heran. Der Klang war insgesamt knackiger und auch beim Bass bin ich noch einmal ein bisschen Wummern losgeworden.

Corsair HS80 vs. HS80 Max: Zeit für ein Duell

So weit, so fertig? Natürlich nicht. Denn wir wollen uns ja nicht nur ansehen, was Corsair als Änderung angibt, sondern die beiden Headsets in ihrer Gesamtheit gegeneinander antreten lassen. Das machen wir in x Kategorien: Tragekomfort, Klang, Mikrofon. Design und Verarbeitung habe ich aus dem Wettstreit ausgeschlossen, weil sich die beiden Geräte hier einfach viel zu sehr ähneln.

Corsair HS80 vs. HS80 Max: Tragekomfort

In den drei großen Änderungen nicht aufgeführt, aber für mich nicht unwichtig: Obwohl das neue Headset Max heißt, ist man beim Gewicht deutlich nach unten gegangen. Denn Corsair konnte selbiges bei der neuen Version von 933 auf 717 Gramm reduzieren - eine Einsparung von fast 25 Prozent.

Und ich finde: Wenn man das Headset über mehrere Stunden hinweg trägt, dann merkt man das gewaltig. Auch das HS80 fand ich mit seinem weichen Memory-Schaumstoff und dem atmungsaktiven Überzug bereits sehr bequem und einen echten Endgegner gegen Schweißbildung - am Ende des Abends konnte ich aber doch oft trotz Schwebebügeln auf dem Kopf ein leichtes Drücken wahrnehmen.

Beim HS80 Max war das bisher nur ganz selten der Fall. Dafür mussten aber mehrere lange Meetings und ein Abend gefüllt mit League of Legends zusammenkommen.

Wer einen besonders hohen Tragekomfort schätzt, bekommt beim HS80 Max also noch einmal mehr geboten als beim HS80.

Corsair HS80 vs. HS80 Max: Klang

Auch beim Klang macht das HS80 Max einen Sprung nach vorne. So klingen etwa die Streicher bei Heaven Shall Burn von der gleichnamigen Band deutlich klarer und besser vom Rest der Instrumente separiert.

Der Bass in Grinspoons Repeat gefällt mir bei beiden Headsets gut: Kräftig und klangstark, ohne auf den Ohren zu wummern - ein Bild, das sich bei A Milli von Lil Wayne bestätigt. Beim HS80 Max konnte ich aber jeweils etwas mehr Details heraushören. Das gleiche Fazit kann ich für die Höhen ziehen, wenn das Saxofon in Pharoah Sanders You've got to have freedom erklingt.

Beim Spielen gefällt mir der Sound des Headsets ebenfalls gut. Für den Test hatte ich das HS80 Max etwa in Counter Strike 2 im Einsatz. Dabei schafft es das Gerät, die Waffen voll und mächtig klingen zu lassen, ohne mir gleichzeitig einen unbequem wummernden Bass entgegenzuwerfen. Und auch die Lokalisierung von Gegnern anhand von Schrittgeräuschen fällt mir wie schon beim HS80 leicht.

Auch die Reichweite, über die sich der kabellose Sound übertragen lässt, hat beim HS80 Max zugenommen. Statt der mageren 9 Meter des älteren Modells komme ich im Test auf 13 Meter - und damit in etwa auf die Angabe von Corsair, die bei bis zu 15 Metern liegt.

Corsair HS80 vs. HS80 Max: Mikrofon

Beide Mikrofone sind im Test klar verständlich - was mir Mitspieler und Kollegen bestätigen. Fürs Gaming ist man also so oder so gut genug ausgestattet. Insgesamt fühlte sich der Klang des HS80 gemütlicher an, während das HS80 Max etwas klinischer klang.

Da das HS80 Max aber gleichzeitig auch weniger dumpf ist und das leichte Rauschen des HS80 im Hintergrund los wird, geht der Punkt trotzdem an den neuen Herausforderer.

Corsair HS80 Max: Wo liegen die Schwächen?

Im Vergleich stellt sich das neue HS80 Max als klarer Gewinner dar oder muss zumindest nicht zurückstecken. Aber genau das würde man von einem Nachfolger ja auch erwarten. Liest man den bisherigen Test, wirkt das HS80 Max daher wie ein Headset ohne jeden Makel.

Aber auch Corsairs Neuzugang hat ein paar Macken. Und die sollen nicht unerwähnt bleiben. Was mich stört:

  • Der atmungsaktive Bezug ist noch immer ein Staubmagnet. Hier sollte daher regelmäßig mit einem Tuch hinübergefahren werden, um Rückstände loszuwerden.
  • Das Headset lässt sich nur sehr schwer biegen, sodass es besser am Mund liegt. Zudem kann man es zwar hochklappen, aber nicht vollständig abnehmen.

Und dann ist da natürlich aktuell der Aufpreis von 40 Euro, den man für das HS80 Max zahlen muss.

Was es neben dem HS80 Max noch gibt? Eine Alternative wäre etwa das ungefähr gleich teure Blackshark V2 Pro von Razer oder das teurere Virtuoso Pro von Corsair.

Mein Fazit: Lohnt sich das HS80 Max?

Alana Friedrichs: Müsste ich mich heute beim Kauf zwischen einem der beiden Headsets entscheiden, würde meine Wahl wohl eher auf das HS80 Max fallen. Das leichtere Gewicht gepaart mit dem meiner Meinung nach besseren Sound sind bereits eine gute Basis.

Die Möglichkeit, das Gerät gleichzeitig per 2,4-GHz-Dongle mit dem Desktop und per Bluetooth mit dem Notebook zu verbinden und dann schnell zu wechseln, tut ihr Übriges - 40 Euro Aufpreis kommen mir da wie ein fairer Preis vor.

Das große Aber: Wenn ihr die Bluetooth-Verbindung nicht verwendet, nicht kabellos mit dem Headset durch die Wohnung wandert und das Headset nicht regelmäßig stundenlang tragt, fällt der Mehrwert deutlich geringer aus. Lediglich vom schöneren Klang und dem etwas besseren Mikrofon profitiert ihr so oder so.

Wie so oft ist also die Frage, welches Headset das für euch bessere ist, von euren individuellen Bedingungen abhängig. Aber zumindest könnt ihr mithilfe dieses Textes hoffentlich besser einschätzen, wie das Fazit für euch ausfällt.

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