CPUs mit schnellem Grafikkern - Grafikkarten bald überflüssig?

Die nächste Generation von Prozessoren enthält deutlich leistungsfähigere Grafikkerne und könnte auch das Ende der Grafikkarten einläuten.

Laut Jon Peddie Research werden Chipsätze mit integrierter Grafik (IGP) die ersten »Opfer « der neuen, in Prozessoren integrierten Grafikkerne (Embedded Processor Graphics, EPG) oder der Kombination aus CPU und GPU wie bei AMDs Fusion-Prozessoren (Heterogenous Processor Units, HPU). Die IGP-Chipsätze machten im Jahr 2008 67,3 und 2009 sogar 71,2 Prozent des gesamten Grafikmarktes aus. Den Rest übernahmen die eigenständigen Grafikkarten mit 32,7 und 28,8 Prozent.

Doch das ändert sich laut den Marktforschern recht schnell und sehr drastisch. Schon 2013 werden demnach IGPs mit 1,9% praktisch verschwunden sein, 2015 gibt es IGPs nicht mehr. Doch auch die Grafikkarten werden durch immer bessere EPGs und HPUs unter Druck gesetzt. Der Marktanteil, der 2010 noch bei 30,3% liegt, sinkt laut Jon Peddie bis 2013 auf 17,6% und liegt 2015 nur noch bei 10%.

Intel und AMD dürften mit derartigen Aussichten keine Probleme haben. Intel ersetzt seine IGPs nur durch Prozessoren mit Grafikkern und AMD dürfte statt Grafikkarten mehr Fusion-Prozessoren verkaufen. Für Nvidia hingegen sind derartige Vorhersagen problematisch, da man hauptsächlich IGPs und Grafikkarten für Spieler und Profis herstellt. Allerdings bietet auch Nvidia Prozessoren mit integrierter Grafik an: die Tegra-CPUs, die auf der ARM-Architektur basieren und für mobile Geräte gedacht sind.

Für Spieler, die den integrierten Grafikprodukten überlegene Grafikkarten einsetzen wollen, könnte ein auf ein Drittel geschrumpfter Marktanteil für Grafikkarten zum Nachteil werden, wenn deren Preise steigen oder Spiele sich grafisch an EPGs oder HPUs orientieren.

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