Auf der Game Developers Conference 2018 in San Francisco stellte Hunt-Showdown-Entwickler Crytek die neue Version 5.5 seiner CryEngine vor. Dazu präsentierten sie neben einer neuen Techdemo auch ein neues Geschäftsmodell für die Grafikengine.
Das Frankfurter Unternehmen übernimmt damit das Lizenzgebühren-Geschäftsmodell von Konkurrent Epic Games. Die Amerikaner hatten die Strategie zur Gewinnbeteiligung nach Veröffentlichung der Unreal Engine 4 im Jahr 2015 eingeführt.
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CryEngine gegen Tantiemen
Das neue Modell ist denkbar einfach: Crytek wird in Zukunft einen Anteil von 5 Prozent aus den Gewinnen von mit der neuen CryEngine entwickelten Spielen erhalten.
Damit lassen die Frankfurter ihr Spendenmodell für die Engine fallen, durch das Entwickler die Grafikengine grundsätzlich kostenlos nutzen durften und auf freiwilliger Basis einen selbst gewählten Betrag spenden konnten. Das Spendenmodell war 2016 eingeführt worden, nachdem man es seit 2014 mit einem Abo-Modell versucht hatte.
Im folgenden seht ihr die Techdemo von der GDC 2018:
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Nun fordert Crytek von künftigen Entwicklern also einen Anteil der generierten Gewinne, allerdings erst, nachdem diese die Marke von 5000 Dollar überschritten haben. Das dürfte auch kleineren Indie-Entwicklern die Hemmungen nehmen, es mit Cryteks Codegerüst zu versuchen.
Aber auch für große Unternehmen soll ein passendes Lizenzmodell für die CryEngine eingeführt werden, das ein »Freikaufen« ermöglicht und individuellen Support beinhaltet. Die Preise für einen »Enterprise«-Account, wie Unity ihn ebenfalls anbietet, sind noch nicht bekannt.
Neues Zertifizierungsprogramm
Ein weiterer Aspekt von Unity hält Einzug bei der CryEngine: Ein Zertifizierungsprogramm. Das ermöglicht es Programmierern, Designern und Künstlern, sich als CryEngine-Experten zertifizieren zu lassen, indem sie eine Reihe von Tests durchführen, die ihre Kompetenz bestätigen.
Zuletzt war die CryEngine erfolgreich bei Warhorse Studios Mittelalter-Rollenspiel Kingdom Come: Deliverance zum Einsatz gekommen. Gamesindustry.biz mutmaßt, dass Crytek sich ziemlich darüber ärgern dürfte, das neue Geschäftsmodell nicht bereits zuvor eingeführt zu haben. Schließlich verkaufte sich Kingdom Come inzwischen über eine Million Mal.
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