Seite 2: Dark Souls: Prepare to Die Edition im Test - So schön kann sterben sein!

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Tausche Seelen gegen Stichwaffe

Während unserer, als eine Art Mini-Tutorial inszenierten Flucht aus dem Gefängnis nehmen wir uns die ersten noch unbewaffneten Insassen des Asyls zur Brust. Dabei erhalten wir für jeden getöteten Gegner Seelen. Diese können wir später entweder dazu benutzen, bei Schmieden oder Händlern Ausrüstung und Gegenstände zu erstehen, oder sie zur Verbesserung unserer Fähigkeiten nutzen, wodurch wir im Level aufsteigen.

Zauberfreudige Naturen setzen auf Intelligenz, wer lieber einen mächtigen Zweihänder schwingt, der sollte auf seinen Stärkewert achten. So weit, so klassisch. Doch mit genügend Fleiß, Zeit und Seelen können wir unseren Charakter fast nach Belieben individualisieren und zum Beispiel einen feuerballschleudernden Haudrauf erstellen.

Levelaufstiege sind nur an speziellen Leuchtfeuern möglich. Diese sind überall in Lordran verteilt und dienen außerdem (unter anderem) als Rücksetzpunkte – freies Speichern können wir vergessen. Hier füllen sich zudem unsere Heiltränke automatisch wieder auf.

Noch bevor wir das Asyl verlassen, kommt es zum ersten Bosskampf. Noch unerfahren und voller Tatendrang springen wir dem riesigen Dämon mit gezückter Waffe entgegen – und scheitern kläglich. Das ist vom Spiel so gewollt, hier gibt es keinen altersschwachen Drachen, den wir schon auf Stufe eins umnieten können. Wir müssen einen anderen Weg finden, im Kampf ist das Vieh (noch) kaum zu bezwingen. Vom folgenden Leuchtfeuer aus machen wir uns, Racheschwüre murmelnd erneut auf den Weg, als uns auffällt, dass all die Seelen, die wir bisher gesammelt haben verschwunden sind. Verdammt!

Knallharte Spielelemente

Bei den verschwundenen Seelen, also unseren Erfahrungspunkten zum Tauschen und Aufleveln, handelt es sich keineswegs um einen Bug, sondern um ein besonders »gemeines« Spielelement: Wenn wir Sterben, bleiben unsere gesammelten Seelen am Ort des Dahinscheidens zurück und können von uns, nachdem wir zum Ort unseres Ablebens zurück gelatscht sind, wieder aufgenommen werden. Sollten wir allerdings nochmal über den Jordan gehen, ohne die Seelen vorher erreicht zu haben, sind diese für immer verloren.

Gefahren lauern an jeder Ecke. Selbst eine Schatzkiste kann sich als Feind entpuppen. Gefahren lauern an jeder Ecke. Selbst eine Schatzkiste kann sich als Feind entpuppen.

Kein Problem, denken wir uns, gehen wir einfach behutsam vor, kehren nach jedem besiegten Gegner zum Leuchtfeuer zurück und speichern so unseren Fortschritt. Unsere Idee wird allerdings im Keim erstickt, denn nach jeder Rast sind mit Ausnahme der Endgegner auch alle Feinde wieder anzutreffen.

Klingt fies? Ist es auch! Aber genau das macht den großen Reiz des Spiels aus. Wer in Dark Souls Erfolg haben will, muss sich einarbeiten, aus den gemachten Fehlern lernen und mit äußerster Vorsicht ans Werk gehen. Wo wir anfangs noch blindlings in jede Falle laufen, gehen wir nach einiger Zeit mit Bedacht vor. Treppen erklimmen wir mit erhobenem Schild, jeden noch so unscheinbar wirkenden Feind beobachten wir vor dem Angriff mit Argusaugen und sogar Schatzkisten überprüfen wir auf deren Echtheit, denn in dieser Welt ohne Hoffnung, ist das Wenige was glänzt, längst nicht immer Gold.

Spaß beim Sterben

Dass Dark Souls dabei auch einen Heidenspaß macht, liegt am jederzeit präzisen und durchdachten Kampfsystem. Wer nicht bereit ist zu Blocken und auszuweichen, auf Lücken in der Verteidigung des Gegners zu warten, um dann zu einem wohl kalkulierten Schlag anzusetzen, sondern tastenhämmernd auf Erfolge hofft, der ist von Anfang an dem Untergang geweiht.

Bevor wir das Asyl verlassen können, stellt sich uns der erste Boss in den Weg. Bevor wir das Asyl verlassen können, stellt sich uns der erste Boss in den Weg.

Doch auch bei taktisch klugem Vorgehen sollte man Vorsicht walten lassen, denn jeder Block, jede Ausweichrolle und jeder Schlag kostet wertvolle Ausdauer, die sich erst wieder regenerieren muss. Wie oft haben wir uns am Leuchtfeuer wiedergefunden, weil wir im Kampfrausch einmal zu oft zugeschlagen und uns nichts mehr für den Rückzug aufgespart hatten. So verkommen die Kämpfe niemals zu stumpfen Prügelorgien, sondern sind nur mit der richtigen Taktik zu überstehen.

Besonders riskant ist es, Hiebe abzufangen, zu kontern und dabei auch noch maximalen Schaden austeilen zu wollen. Ohne perfektes Timing und einen kühlen Kopf in der Hitze des Gefechts klappt das nur selten.

Als absolutes Highlight von Dark Souls entpuppen sich die knüppelharten Kämpfe gegen die oftmals riesigen und spektakulär in Szene gesetzten Bossgegner. Wenn wir nach zehnminütigem Kampf mit einem Drachen doch noch eine Niederlage einstecken müssen, mag das niederschmetternd sein, doch nur wenig ist vergleichbar mit der absoluten Euphorie, die sich einstellt, wenn wir das Schuppenvieh nach einigen Anläufen dann endlich doch noch in die ewigen Jagdgründe schicken – Halleluja!

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