Seite 2: Dark Void im Test - Wie fliegt es sich im Bermudadreieck?

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Missionen und Gegner

Lässige Manöver und das spürbare Tempo des Jetpacks machen die Flugeinlagen launig. Doch coole Manöver hin, große Geschwindigkeit her: Recht bald schleicht sich Routine ein. Vor allem, weil die Gegnervielfalt, der Missionsaufbau und das Flugterrain nach einer Weile öde werden. Dark Void fehlt es an inhaltlicher und optischer Vielfalt. Ganz arg wird die Langweile, wenn Sie gefühlte hundert Stunden lang (tatsächlich etwa 15 bis 20 Minuten) die fliegende Menschenbasis durch einen nicht enden wollenden Canyon eskortieren müssen. Welle um Welle Ufos und stationäre Geschütze sollen dabei aus dem Weg geräumt werden. Klingt anstrengend, ist es aber nicht, wenn Sie sich dabei an eine der mächtigen Kanonen der Menschenbasis setzen.

Selbst gegen viele Gegner kann Will bei den Bodenkämpfen problemlos bestehen. Selbst gegen viele Gegner kann Will bei den Bodenkämpfen problemlos bestehen.

An der wachsenden Monotonie von Dark Void ändern auch die Bodeneinsätze mit Gewehren (teils außerirdisch, teils terrestrisch) nicht viel, bleiben die Gegner doch stets die, die Ihnen schon recht früh im Spiel begegnen. Immerhin lassen sich die Waffen durch von Feinden hinterlassene so genannte Techpoints jeweils dreistufig aufrüsten, was die Ballerei im Verlauf immer flüssiger, somit aber auch weniger fordernd gestaltet. Generell bleiben die Ansprüche an den Abzugsfinger gering; selbst dann, wenn Sie es mal mit größeren Gegnertypen oder vielen Feinden gleichzeitig zu tun haben. Die KI lässt die Aliens zwar Deckungen nutzen und Positionen wechseln, aber das in überschaubaren Bahnen. Oft können Sie den Angreifern auch einfach weglaufen oder -fliegen. Schon nach ein paar Metern geben die Aliens die Verfolgung auf.

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Die Steuerung

Die einzige wirkliche Herausforderung, die Dark Void stellt, ist die Frage: Maus plus Tastatur oder Gamepad?

Wenn Sie ein so genannter Ritter mit seinem Schwanz erwischt hat, können Sie sich wieder herauswinden. Wenn Sie ein so genannter Ritter mit seinem Schwanz erwischt hat, können Sie sich wieder herauswinden.

Während die Schießereien auf dem Boden mit dem PC-typischen Eingabegeräten logischerweise deutlich einfacher von der Hand gehen, lässt sich Will in der Luft damit nur recht mühsam lenken. Die Flugeinlagen steuern sich zäh, schwammig und verhältnismäßig ungenau. Ein Gamepad schafft Abhilfe, damit reagiert der Schwebeheld wesentlich flotter und präziser. Dafür hakt’s dann am Boden. Wir haben für den Test tatsächlich die meiste Zeit beide Eingabevarianten abwechselnd benutzt.

Grafik und Sound

Dark Void basiert auf der dritten Version der Unreal Engine. Das sieht man dem Titel aber nur selten an. Matschige Texturen, wenige Shader-Effekte und spärlich ausgestattete Levels lassen einen Abschnitt wie den nächsten und den übernächsten aussehen. Viele ältere Spiele mit der gleichen Technologie kommen deutlich hübscher daher, beispielsweise das schon über zwei Jahre alte Bioshock, das sogar hauptsächlich noch auf der Unreal Engine 2.5 steht.

Noch ein Grund zum Ärgern: Der Publisher Capcom hat es sich gespart, den Titel lokalisieren zu lassen. Die Menüs sind zwar auf Deutsch, aber als Sprachausgabe gibt’s nur Englisch. Zwar dürfen Sie Untertitel hinzuschalten, aber die fehlen in einigen Zwischensequenzen schlicht.

Die Handlung

In Sachen Spielmechanik hat Dark Void keine wirkliche Stärke. Die Luftkämpfe machen Spaß, nutzen sich jedoch schnell ab. Was bis zum Ende bei der Stange hält, ist die im Kern gelungene und teilweise überraschende Story, die aber vergleichsweise lustlos in Szene gesetzt wurde.

Die Qualität der Zwischensequenzen sind von denen eines Mass Effect 2 so weit weg wie wir vom Andromeda-Nebel (2,5 Millionen Lichtjahre). Trotzdem will man wissen, wie die Geschichte um den Weltretter-Typen in der speckigen Lederjacke und seine Herzdame endet. Wenn man’s dann aber weiß, ist man umso enttäuschter. Dark Void bleibt also nicht nur in der Mechanik und in der Grafik, sondern letztendlich auch in Sachen Handlung hinter seinen Möglichkeiten zurück. Was schade ist, hätte sich aus dem Mythos Bermudadreieck doch deutlich Gehaltvolleres gestalten können. Andererseits bedeutet der Titel des Spiels vielleicht nicht umsonst »dunkle Leere«.

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