Keine Aufbauspielserie kam der Perfektion so nahe wie Anno - wir kürten Anno 1404 nicht nur zum besten Anno, sondern gleich zum besten Aufbauspiel aller Zeiten. Aber ginge es vielleicht noch besser?
Diese Frage brachte uns ins Träumen: Wenn wir von einem Aufbauspiel alles haben könnten, was würden wir uns wünschen? Und jeder hatte seine ganz eigenen Vorstellungen, manche überraschend bescheidend, manche absurd utopisch!
Der König der Aufbauspiele: Unsere große Themenwoche zu Anno
Ein Aufbau-Best-of von Herr der Ringe
Heiko Klinge
@HeikosKlinge
Ich bin ein riesiger Fan der Herr-der-Ringe-Filme von Peter Jackson. Ein Hauptgrund, warum ich mir die komplette Trilogie mindestens einmal pro Jahr anschaue, ist die fantastische Architektur der einzelnen Schauplätze. Und nach all den Jahren ertappe ich mich auch heute noch regelmäßig dabei, wie ich in Hobbingen, Bruchtal, Moria, Helms Klamm oder Minas Tirith den Film pausiere, um die Szenerie ausgiebig und im Detail bewundern zu können.
Wie cool wäre denn jetzt bitte ein offiziell lizenziertes Aufbauspiel, in dem ich diese Schauplätze selbst errichten und nach meinen Wünschen frei gestalten könnte? Selbstverständlich hätte jeder Herr-der-Ringe-Schauplatz nicht nur sein eigenes Grafikset, sondern auch eigene Ressourcen- und Spielregeln. In Hobbingen würde ich danach bewertet, wie wohl sich meine Hobbits fühlen. In Moria grabe ich mich mit meinen Zwergen immer weiter in die Tiefe - immer auf der Hut vor Orks oder dem Balrog. Und in Helms Klamm oder Minas Tirith plane und errichte ich gewaltige Festungen, die ich anschließend in Belagerungsschlachten nach feinster Stronghold-Bauart auf ihre Standfestigkeit prüfe.
Büro ist Krieg
Michael Graf
@greulich
Der große Philosoph Bernd Stromberg hat einst gesagt: Büro ist Krieg. Wer schon mal am Sitzplan für ein Großraumbüro gearbeitet hat, kann da nur wissend seufzen. Denn dagegen ist der Nahostkonflikt ein Kaffeekränzchen. Da wollen die Tische im exakt richtigen Abstand und Winkel so zueinander aufgestellt werden, dass man das Klackern der Nachbartastatur gerade noch als Hintergrundrauschen abtun kann, ohne sich das Nebelhorn der Titanic in Dauerschleife durchs Innenohr pusten zu müssen.
Da wollen Viel- und Wenigtelefonierer ausbalanciert, Abteilungen möglichst produktiv gruppiert und zugleich persönliche Zu- sowie Abneigungen berücksichtigt werden. Herr Müller hat 22 Quadratzentimeter mehr Tischfläche als Frau Schmidt? Das kann richtig übel werden! Ein Halm der Topfpflanze von Frau Doktor Friedebühl ragt ins Sichtfeld von Herrn Erkenbrecht? Bringt eure Kinder in Sicherheit! Und die Buchhaltung muss dringend näher an den Geschäftsführer ran, selbst wenn das Marketing dafür in die Nische zwischen Damentoilette und Aktenvernichter umziehen muss! Ein Office-Aufbauspiel mit individuellen Charakteren samt positiven (»kocht neuen Kaffee«) und negativen Eigenschaften (»müffelt ein bisschen«) - ja, das wäre Krieg. Und etwas, das ich gerne mal spielen würde.
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