Dell hat die betroffenen Rechner der Optiplex-Serie zwischen Mai 2003 und Juli 2005 verkauft, obwohl deren Mainboards Kondensatoren verwendeten, die innerhalb von drei Jahren eine Ausfallrate von 97 Prozent aufwiesen.
Diese Daten stammen laut New York Times von einer Dell-internen Studie zu diesem Problem. Die Bauteile konnten nicht nur ausfallen und so einen Datenverlust verursachen, sondern im Extremfall sogar einen Brand auslösen.
Wie aus weiteren Dokumenten hervorgeht, entschied sich Dell dafür, das Problem unter den Tisch zu kehren und wies seine Kundendienst-Angestellten an, sich »unwissend« zu verhalten und keinesfalls von selbst Informationen zu dem Fehler herauszugeben. Die Reparatur der PCs bestand aus einem Austausch des Mainboards, doch auch die neue Hauptplatine verwendete die fehlerhaften Kondensatoren.
Die nun freigegebenen Gerichtsunterlagen stammen aus einer Klage des Providers AIT, dem Dell zuerst vorgeworfen hatte, die Rechner in einer zu warmen Umgebung zu nutzen und dann den Kauf teurerer Rechner als Lösung vorschlug. Laut New York Times sind viele der fehlerhaften Optiplex-Rechner noch immer bei Firmen und Behörden im Einsatz, die von den möglichen Gefahren nichts wissen.
Update 01.07.2010
Dell hat zu den Meldungen offiziell Stellung genommen. Die bereits berichteten Fakten, nach denen der Prozess bereits vor drei Jahren stattfand und die Bauteile nur von 2003 bis 2005 verwendet wurden, ergänzt Dell durch die Mitteilung, dass man die Garantie für die Optiplex-Mainboards dieser Serien bis Januar 2008 erweitert hatte, um das Problem abzudecken.
Auch andere Hersteller hätten damals defekte Bauteile des Zulieferers Nichicon erhalten. Die Behauptung, dass Dell davon mehr betroffen gewesen wäre als andere PC-Hersteller, sei reine Spekulation.
Der AIT-Prozess habe auch keinerlei Bezug zu aktuellen Dell-Produkten. Dell werde auch weiterhin auf Kundenprobleme reagieren und sich auf die Bedürfnisse der Kunden konzentrieren.
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