Angst um Mods
Auch die Modding-Szene fürchtete eine Zeitlang, dass durch die Anti-Tamper-Technik Mods erschwert oder sogar unmöglich gemacht werden könnten. Doch da Denuvo anscheinend nur die wichtigsten ausführbaren EXE-Dateien schützt, ist auch diese Befürchtung nach aktuellem Stand weitgehend unbegründet.
Selbst für Dragon Age: Inquisition gibt es inzwischen Mods, die ohnehin nur Texturen, Modelle oder Skripts betreffen, aber keine EXE-Dateien modifizieren. Es mag zwar durchaus Fälle geben, bei denen Mods nicht unterstützt werden und eigentlich eine veränderte EXE-Datei notwendig wäre. Das dürfte aber nur bei sehr wenigen und vor allem älteren Titeln ohne Denuvo der Fall sein.
Trotzdem gibt es manche Spieler, die Denuvo inzwischen richtiggehend hassen und beispielsweise eine Petition bei Change.org gestartet haben. Dort wird das Ende von Denuvo gefordert und dabei sogar der martialische Hashtag »#Death_to_Denuvo« verwendet. Das sehen allerdings nur wenige Spieler so, wie die gerade einmal knapp über 1.000 Unterzeichner nach mehreren Wochen belegen.
Knackbar, aber extrem aufwendig
Noch im Jahr 2014 hatte die chinesische Cracker-Gruppe 3DM erklärt, Denuvo sei eine 64-Bit-Verschlüsselung, die die eingesetzte Hardware erkennt und für Krypro-Funktionen verwendet, aber trotzdem zu knacken sei. Doch bei diesen erfolgreichen Cracks wurden anscheinend einige Fehler ausgenutzt, die die Entwickler bei Denuvo natürlich analysiert und bei späteren Versionen behoben haben.
Jeder erfolgreiche Ansatz der Cracker macht Denuvo wohl letztlich noch sicherer. Das liegt auch daran, dass zumindest einigen Informationen zufolge die Entwickler bei Denuvo zum Teil selbst ehemalige Mitglieder der Szene sind und sich daher mit den grundlegenden Vorgehensweisen und Tools gut auskennen. Außerdem führt ein Crack eines Titels nicht automatisch zum Erfolg bei anderen Spielen, wie das bei einem reinen Kopierschutz oft der Fall ist.
Zu viel, zu lang
Inzwischen gibt es seit einigen Monaten keinen Crack der neuen Fußballsimulation FIFA 16 von Electronic Arts und auch am Action-Titel Just Cause 3 haben sich die Cracker zumindest bislang die Zähne ausgebissen. So sehr sogar, dass die 2014 noch optimistische Gruppe 3DM nun der Ansicht ist, es könnte vielleicht in rund zwei Jahren keinerlei »kostenlose Spiele« mehr geben - womit natürlich illegale Kopien gemeint sind. Letztlich sei Denuvo zwar immer zu überlisten, doch die Fortschritte bei der Verschlüsselung würden das immer schwerer und zeitaufwendiger machen.
Meldungen dieser Art dürften dafür sorgen, dass immer mehr Spiele-Hersteller auf Denuvo setzen und damit der Aufwand für Cracker-Gruppen insgesamt kaum noch zu bewältigen sein wird, wenn ein Crack möglichst zeitnah zum Release veröffentlicht werden soll. Es könnte also tatsächlich passieren, dass viele Spiele wie von 3DM angekündigt alleine wegen des notwendigen Zeitaufwandes für einen Crack überhaupt nicht mehr illegal kopiert werden können.
Üblicherweise haben Cracker wenig Interesse daran, ein »altes« Spiel zu überlisten. Es besteht aber immer die Möglichkeit, dass früher oder später doch noch jemand einen Weg findet, an den bislang noch niemand gedacht hat. Publisher, Spiele-Entwickler und die zahlende Kundschaft haben bestimmt nichts dagegen, wenn es möglichst lange dauert, bis das bei Denuvo-Spielen der Fall ist.
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