Seite 2: Deponia - Kein Weltraumschrott

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Die Ausgangslage: Das Mädchen, das vom Himmel fiel

Das Haupt-Problem von Rufus Persönlichkeit macht der folgende Fluchtversuch deutlich. Rufus will sich mit einer Raketenkapsel zu einem schweren Organon-Kreuzer hochschießen, die wachend auf einer Hochbahn um Deponia kreisen und das Bindeglied nach Elysium bilden.

Der Plan hätte diesmal auch wunderbar funktioniert, wäre Rufus nur etwas weniger schludrig in seinem Handeln und hätte a) einen Brief des Kapsel-Herstellers vor dem Start gelesen und b) doch bloß den Seitenschneider mitgenommen, der auf seiner Liste stand.

Im Rathaus wird getagt: Wem soll das vom Himmel gefallene Mädchen anvertraut werden? Rufus ist sich wie immer seines Besitzanspruches sehr sicher. Im Rathaus wird getagt: Wem soll das vom Himmel gefallene Mädchen anvertraut werden? Rufus ist sich wie immer seines Besitzanspruches sehr sicher.

So muss Rufus zwei Konsequenzen ertragen: Zum einen schleift ihn der Organon-Kreuzer an einer Kette hängend und sehr zur persönlichen Genugtuung seiner Ex-Freundin Toni quer über den Planeten und zum zweiten fällt dank seiner Intervention nicht nur Rufus selbst, sondern das Elysium-Mädchen Goal aus dem Kreuzer auf den Planeten herunter.

Dort wird das im Koma liegende Mädchen von den Dorfbewohnern gefunden und ins Rathaus gebracht, wo entschieden werden soll, was mit ihr geschehen soll.

Das Ziel: Der ultimative Espresso

Hier legt das Adventure erst richtig los, denn da Rufus unfähig ist, sich sein eigenes Versagen einzugestehen, spielt er sich fortan als Retter und Beschützer von Goal auf. Natürlich in der heimlichen Hoffnung, sie könnte seine zukünftige Gefährtin sein und damit Ticket nach Elysium.

So treibt sich Rufus das ganze erste Spielkapitel über in seinem Heimatdorf herum und versucht den Bewohnern, zu deren Gespött er ohnehin schon längst geworden ist, Goal abzuschwatzen und aus dem Koma zu erwecken. Dazu verquickt Deponia in bester und klassischer Point & Click-Manier Schauplätze, Gegenstände und Aufgaben zu hübschen Rätselketten.

So sind wir auf der Suche nach dem ultimativen Espresso, um Goal wieder wach zu bekommen. Doch da es weder Kaffee noch sauberes Wasser auf dem gesamten Planeten gibt, müssen wir insgesamt sechs Zutaten (unter anderem eine Chilischote) organisieren, um das konzentrierte Gesöff doch noch zu improvisieren.

Die Suche nach den Zutaten führt uns quer über die ganze Siedlung und stellt uns vor dabei jeweils vor neue Aufgaben. So lässt sich die Chilischote bei bestem Willen nicht mit bloßen Händen anfassen.

Toni Während Ex-Freundin Toni nur noch ein sarkastisches Lächeln für das dramatische Scheitern seines Fluchtversuchs übrig hat,...

Rufus ...fantasiert Träumer Rufus schon von seiner nächsten Eroberung,...

Goal ...der aus Elysium stammenden Goal. ALle Figuren sind aufwändig wie in einem Zeichentrickfilm von Hand gezeichnet und animiert. Sogar auf die Lippensynchronität wird geachtet. Das allen weiblichen Charakteren die Nase fehlt ist übrigens Absicht.

Die Rätsel, die wir im bisherigen Spielverlauf spielen durften, sind anspruchsvoller als bei einigen aktuellen Konkurrenten, dabei aber immer logisch zu lösen. Also genauso wie es sich jeder Adventure-Fan wünscht. Nur selten mal stören Kleinigkeiten wie kleine Logikpatzer. Etwa wenn wir ein Gefäß suchen, um Flüssigkeiten aufzufangen.

Da wimmelt es auf dem Planeten vor Kaffeetassen, Töpfen oder Zahnputzbechern, aber nein, es muss ausgerechnet der Cognac-Schwenker aus dem geheimen Fach im Bürgermeister-Büro sein.

Trotzdem bleiben die meisten Rätsel nachvollziehbar und auch die Minispiele sind diesmal logischer in das Geschehen eingebettet, da sie stets mit Rufus Erfindergeist und Improvisationstalent verbunden sind. Unmotivierte Verschiebepuzzles, die irgendwas nur absperren sollen, sind uns bislang zum Glück nicht begegnet.

In die Quere gekommen sind uns dafür einige Performance-Einbrüche, die die wunderbaren handgezeichneten Animationen zur Dia-Show verkommen lassen. Doch noch hat Daedalic genügend Zeit, Deponia bis zum Release ordentlich zu optimieren. Auf dass wir nicht in der Adventure-Hölle, sondern im Abenteuer-Himmel landen.

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