Der Herr der Ringe Online: Wieso sich ein Einstieg 2021 mehr denn je lohnt

Ein Spiel, sie zu knechten? Warum LotRO heute besser denn je ist, wenn ihr ein gigantisches MMO-Abenteuer sucht - und Abstriche machen könnt.

Auch nach der Zerstörung des Rings und dem Niedergang Saurons gibt es noch immer mehr als genug in Mittelerde zu erleben. Auch nach der Zerstörung des Rings und dem Niedergang Saurons gibt es noch immer mehr als genug in Mittelerde zu erleben.

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Der Herr der Ringe Online ist im MMO-Genre der Inbegriff des Underdogs. In der medialen Berichterstattung ist das Spiel kaum existent, wird oftmals entweder übersehen oder gar bewusst ignoriert. Zwischen all den ESOs, WoWs und Final Fantasys lohnt es sich vermeintlich nicht, über dieses Nischen-MMO zu berichten.

Ja, LotRO (Lord of the Rings Online) ist in einer Nische – die sich das Spiel aber mit voller Absicht selbst geschaffen hat. Und dadurch ist der Titel darin auch nach bald 15 Jahren quicklebendig und besser denn je, zumindest, wenn man kein gutes MMO erwartet. Klingt nach einem Widerspruch? Dann lest weiter!

Der Autor
Sören Diedrich nahm bereits an der Beta von Der Herr der Ringe Online teil und ist dem Spiel bis heute mit kleineren Pausen treu geblieben. Zwar hat er zahlreiche andere MMOs ausprobiert, doch keines davon konnte ihm die Immersion und das Gefühl eines riesigen Abenteuers vermitteln, wie es HdRO auch nach 15 Jahren mit Bravour schafft. Sein elbischer Waffenmeister Beorhal zieht auf dem deutschen Server Belegaer seine Runden - wenn ihr als Einsteiger Fragen oder Probleme habt, wird er euch gerne helfen!

Fehler der Vergangenheit

Eru war da, der Eine. Na ja, so weit zurück wie im Silmarillion müssen wir dann doch nicht blicken. Aber tatsächlich reichen die Anfänge von Der Herr der Ringe Online (ab sofort erlaube ich mir die geläufige Abkürzung HdRO) sogar bis ins vergangene Jahrtausend!

Denn bereits 1998 beginnen offiziell die Arbeiten an Middle-earth Online, damals aber noch nicht bei den heutigen Entwicklern, sondern unter dem Dach von Sierra On-Line. Doch das Projekt prallt damals gegen zahlreiche Hürden und kommt nicht voran. Erst 2001, als das Studio Turbine übernimmt, verzeichnet man Fortschritte.

Die Entwicklungsgeschichte von HdRO ist interessant und wendungsreich. Ich reiße sie hier aber nur deshalb kurz an, um euch klarzumachen, dass die dem Spiel zugrundeliegende Technik wirklich sehr alt ist. Das wird später nämlich noch wichtig. Wenn ihr Bock auf einen ausführlichen Report rund um die Entstehung des Spiels habt, dann lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Der perfekte Zeitpunkt zum Einstieg: Um möglichst viele Spieler kurz vor dem Release der neuesten Erweiterung "Schicksal von Gundabad" ins Spiel zu locken, verschenkt der Entwickler sämtliche Quest-Packs, für die ihr sonst bares Geld zahlen müsstet. Die noch größeren Expansion-Packs sind außerdem auf ein Minimum reduziert. Derzeit könnt ihr euch also alle Inhalte der vergangenen 15 Jahre fast für umsonst sichern.

Alles, was ihr dazu tun müsst: Im Ingame-Store des Spiels den Couponcode LOTROQUESTS2021 eingeben. Einlösbar ist der Code bis zum 30. November 2021.

Triumphe der Gegenwart

Im Laufe der vergangenen 15 Jahre hat HdRO viele Sachen richtig und nicht minder viele Dinge falsch gemacht. All das hat dazu geführt, dass es in meinen Augen ein immer schlechteres MMO, aber dadurch auch ein immer besseres Spiel geworden ist.

Deshalb ist das Tolkien-Abenteuer auch nicht für jeden Spielertyp geeignet. Wenn ihr euch aber für diese drei Stärken genauso sehr begeistern könnt wie ich, kann ich euch einen Besuch in Mittelerde nur wärmstens empfehlen:

Mittelerde ist riesig und sieht wunderschön aus

Es ist faszinierend zu sehen, was die Entwickler aus der prähistorischen Technik immer wieder auf's Neue herauskitzeln. Die Landschaften in HdRO sind teilweise atemberaubend schön, entfachen ein starkes Gefühl von Freiheit und Abenteuerlust und wirken vor allem echt. Egal, ob die grünen Hügel des Auenlands, die weiten Ebenen Rohans oder das düstere Mordor - es ist kaum zu fassen, wie detailverliebt und glaubhaft diese Welt gestaltet ist.

In vielen anderen MMOs habe ich oft das Gefühl, dass die Weltgestaltung nur Mittel zum Zweck ist. Das HdRO-Mittelerde wirkt aber in bester Tolkien-Manier so, als habe die Welt schon immer existiert, und die Geschehnisse des Spiels nehmen nur eine kleine Rolle im großen Ganzen ein.

Der Herr der Ringe Online - Screenshots aus dem Tolkien-MMO ansehen

Die Story ist kein Beiwerk, sondern ein Highlight

Die Ereignisse haben es aber dennoch in sich: Die Hauptstory von HdRO kann locker in der oberen Rollenspiel-Liga mitmischen. Zwar ist der Ring seit 2017 zerstört und Sauron im verdienten Ruhestand, aber die Bedrohungen nehmen kein Ende. Ich habe sogar den Eindruck, dass die Entwickler ohne strenges Buchkorsett erst richtig aufblühen.

Bei den Nebenquests müsst ihr aber wenig überraschend meist mit dem Genre-Standard vorliebnehmen. Töte dies, sammle das, sprich mit dem. Aber auch hier bemühen sich die Autoren immer wieder darum die an sich simplen Aufgaben unterhaltsam, spannend, ab und zu sogar sehr emotional mit kleinen Geschichten zu gestalten.

Übrigens hätte HdRO um ein Haar ziemlich starke Konkurrenz bekommen. Denn niemand Geringeres als Amazon wollte ein eigenes Mittelerde-MMORPG entwickeln. Daraus wurde dann aber doch nichts:

Die Community ist klein, aber fein

Es freut mich aufrichtig, diesen Punkt nennen zu können. Denn die Community in HdRO ist - bis auf die üblichen Ausnahmen abgesehen - nett, hilfsbereit und gesprächsfreudig. Im Chat herrscht eigentlich zu jeder Uhrzeit ein reges Miteinander, es wird gequatscht, beraten und nach Gruppen für Instanzen und Raids gesucht.

Auch hier kommt das Nischendasein dem Spiel zugute. Es dauert nicht lange und man kennt sich. Namen im Chat sind plötzlich nicht mehr länger Fremde, sondern eindeutig zuzuordnen. Gegenüber der Kälte in vielen anderen Spiele-Chats wärmt es mir das Herz, wenn ich mich abends einlogge und auf nette Gleichgesinnte treffe.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird auch von den Entwicklern selbst verstärkt. Regelmäßige Livestreams, in denen Fragen beantwortet und kommende Inhalte gezeigt werden, und eine sehr nahbare Kommunikation in den Foren vermitteln den Eindruck, dass die Kluft zwischen Spieler und Entwickler sehr klein ist.

Der Herr der Ringe Online hat aber auch Probleme, und einige davon wiegen schwer. Welche das sind, erfahrt ihr auf der nächsten Seite.

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