Die Siedler 4 (2001) - Teil 3,5
Siedler 4 erscheint zwar erst zwei Jahre nach dem Vorgänger, spielt sich aber trotzdem fast identisch. Erstmals kommt ein Bösewicht hinzu, den wir mit allen drei spielbaren Nationen bekämpfen: Magier Möbius verseucht mit seinem dunklen Volk die Siedler-Auen, und nur mit der neuen Gärtner-Spezialeinheit können wir die gammelnde Vegetation wieder sprießen lassen.
Dazu kommen Kriegsschiffe (bisher gab's nur Fähren und Frachter), und mit der zweiten der drei Erweiterungen ziehen abgefahrene Einheiten wie Katapultrucksack-Träger und ein fliegender Manakopter-Truppentransporter ein. Die History Edition macht im Prinzip dasselbe wie beim Dreier: höhere Auflösungen, Multiplayer über Uplay, Autosave. Außerdem wurden ein paar Bugs gefixt, das Originalspiel hing sich zum Beispiel bei langen Multiplayer-Partien gerne mal auf.
Fazit: Mehr vom Gleichen - bis auf einige Einheiten, Zaubereien und einen gemeinsamen Gegner bietet Siedler 4 wenig mehr als der Vorgänger. Ihr könnt sie als History Edition also getrost auslassen.
Die Siedler 5 (2004) - Das ist kein Siedler!
Ende 2004 wirft Siedler 5 die bisher so betuliche heile Wuselwelt radikal über den Haufen. Direkt steuerbare Helden mit Spezialfähigkeiten streifen jetzt durch echte 3D-Landschaften mit hohen Bergen und tiefen Tälern, wir schlagen große Echtzeitschlachten mit direkt steuerbaren Truppenformationen, klettern auf einen umfangreichen Technologiebaum.
Da ist der Aufbaupart schon fast Nebensache, obwohl wir da echt effektiv planen müssen: Unsere Arbeiter folgen einem Tagesrhythmus, müssen nach der Schicht beim Bauernhof essen fassen und daheim im Wohnhaus schlafen. Wenn das alles zu weit auseinander liegt, vertrödeln sie beim Pendeln wertvolle Arbeitszeit.
Für die History Edition wurden die Auflösungen ebenfalls bis 4K hochgeschraubt. Wobei wir von den ganz hohen abraten, da die Schrift im Spiel nicht mitskaliert - auf der höchsten Auflösung habt ihr riesige Button-Schaltflächen mit winziger Schrift in der Mitte, auch die Missionstexte sind dann schlecht lesbar.
Fazit: Siedler 5 ist mit Abstand der schwächste Teil der Reihe. Zwar auf hohem Niveau, aber zu ernst, zu kampfbetont, mit viel zu ausgedünnten Warenkreisläufen.
Die Siedler 6 (2007) - Nah an Anno gebaut
Nach der Stippvisite in der Echtzeitstrategie rudert Siedler 6 wieder in die alten Aufbau-Gewässer zurück - und da gehört es ja auch hin. Dabei schielt es aber gehörig auf den Konkurrenten aus den eigenen Reihen: In Aufstieg eines Königreichs müssen wir uns wie in der Anno-Reihe um die Bedürfnisse der Bürger kümmern.
Die fordern penetrant immer mehr Gedöns wie Met, Kerzen und schickere Klamotten. Sogar heiraten wollen die jetzt, unglaublich! Immerhin steigt die Arbeitsmoral, wenn die Dame des Hauses selbiges mit Besen und Seife in Schuss hält. Leider leidet die Spieltiefe unter dem neuen Konzept, denn es gibt keine mehrgliedrigen Produktionsketten mehr, nur noch Rohstoffe, die unsere Siedler direkt zu Fertigwaren verarbeiten. Der Bäcker backt aus Getreide also direkt Brot, eine Mühle gibt's nicht mehr.
Prima: Die Spielwelt ist in Sektoren unterteilt, die mit unterschiedlichen Rohstoffen winken - diese Gebiete können wir mit Wachtürmen annektieren, was ein spannendes Hin-und-her mit ebenfalls expandieren Gegnern auslöst. Die History Edition punktet hier vor allem mit hohen Auflösungen, anders als bei Siedler 5 skaliert die Schrift brav mit.
Fazit: Siedler 6 kastriert zwar die alten Produktionsketten und spielt sich wegen der Bürgerbedürfnisse streckenweise wie ein Anno, macht aber auch heute noch siedlermäßig Laune.
Die Siedler 7 (2010) - Der Online-Fluch
Es ist der wohl verkannteste Teil der Kult-Serie: Siedler 7. Denn das läuft damals beim ersten Erscheinen auch für Solo-Spieler nur mit einer Always-On-Verbindung zum neuen Ubisoft Game Launcher, und der zickt gewaltig. Pünktlich zum Erscheinungstermin macht die Internetverbindung oft die Grätsche, und ausgerechnet an Ostern fällt der kanadische Serververband komplett aus - die Feiertage sind im Eimer, statt spannender Siedelpartien ist dröges Eiersuchen angesagt.
Dabei ist das arme Siedler 7 richtig toll, denn die Sektorenhatz aus Siedler 6 legt hier noch mal einen drauf: Wir können Gebiete nicht nur militärisch erobern, sondern auch bestechen oder zur hellen Seite der Macht bekehren. Gerade in Multiplayer-Partien ist das richtig spannend! Letztere funktionieren dank der History Edition ebenfalls via Uplay. Die unterstützt außerdem Auflösungen bis 4K, wobei wir wie bei Siedler 2 beim Testen immer auf die nächstniedrigere zurückgesetzt wurden, also auf 2.560 x 1.440. Dafür skaliert die Schrift mit, Siedler 7 ist in Sachen Bedienung top.
Fazit: Siedler 7 gehört mit Teil 2 und 3 zu den besten drei der Reihe. Die acht Jahre auf seinem Buckel sieht man ihm kaum an, gerade die hohen Sichtweiten und der schöne, nicht übertrieben Comic-artige Grafikstil sind immer noch echte Hingucker.
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