Drama um Unity: Nach heftigem Widerstand gibt es jetzt endlich gute Nachrichten

Nachdem Entwicklerstudios auf der ganzen Welt durch geplanten Änderungen am Bezahl-Modell schockiert wurden, rudert die Unity Engine nun zurück.

Mit der Unity Engine arbeiten vor allem viele Indie-Studios, die nun erstmal aufatmen können. Mit der Unity Engine arbeiten vor allem viele Indie-Studios, die nun erstmal aufatmen können.

Endlich meldet sich Unity mit mehr als ein paar entschuldigenden Worten zurück. Nachdem es in der vergangenen Woche zu enormen Protesten aus der Entwickler-Szene kam, kündigte das Unternehmen nun endlich handfeste Änderungen an der geplanten Überarbeitung ihres Bezahlmodells an.

Und wie es scheint, bietet dieses neue Entgegenkommen ausreichend Argumente, um das Kriegsbeil fürs erste wieder zu begraben. Wir fassen die Entwicklung zusammen.

Was ist bisher passiert?

  • Die Unity Engine zählt zu den verbreitetsten Engines in der Videospiel-Branche und liegt etwa Spielen wie Desperados 3, Cities: Skylines, Ori and the Blind Forest oder Pillars of Eternity zu Grunde.
  • Das Unternehmen hinter der Enginge hat am 12. September Preisänderungen angekündigt, die auf X (früher Twitter) sofort für einen Sturm der Entrüstung sorgte.
  • Grund dafür war der Plan, Gebühren für jede Installation eines Unity-Spiels zu erheben, sobald eine gewisse Einnahmen und Installations-Grenze überschritten wurde.
  • Das Modell hat Studios sehr kalt erwischt und hätte in einigen extremen Fällen zu erheblichen finanziellen Schaden geführt.

Unity passt die Preisänderung an

In einem offenen Brief an die Community entschuldigt sich Unity Create-Chef Marc Whitten nun für das Vorgehen und kündigt außerdem massive Änderungen an dem geplanten Vorgehen an. Vor allem bereut das Team dabei, nicht früher mit der Community gesprochen zu haben, bevor die neue Runtime-Gebühr angekündigt wurde.

Als Reaktion auf die Entrüstung wird die Gebühr nun überarbeitet und soll damit ein deutlich faireres Modell bieten, das die Studios nicht komplett überrascht, sondern kalkulierbar bleibt. Die Wichtigsten Änderungen sind folgende:

  • Die neue Gebühr wird nur noch bei Spielen fällig, die mit Unity Pro oder Unity Enterprise entwickelt wurden. Das kostenlose Unity Personal bleibt verschont.
  • Zusätzlich sind keine Spiele betroffen, die nicht mit der neuen LTS-Version (long-term support) erstellt wurden. Diese Version erscheint im Januar 2024. Es fallen also keine nachträglichen Gebühren mehr an. Es sei denn, das Team stuft freiwillig auf die neue Version auf.
  • Sollte die neue Version genutzt werden, haben Studios die Wahl zwischen einer Umsatzbeteiligung in Höhe von 2,5 Prozent oder eben einer Gebühr für jede Installation beziehungsweise für jeden Verkauf. Die Daten für Installationen und Verkäufe werden von den Studios selbst an Unity übermittelt.
  • Zusätzlich erhöht Unity die Nutzungserlaubnis für die kostenlose Version. Früher durften damit nicht mehr als 100.000 US-Dollar Einnahmen erzielt werden, jetzt liegt der Betrag bei 200.000 Dollar. Außerdem ist der Splash-Screen Made with Unity nicht länger verpflichtend.

In der Community kommen diese Änderungen weitestgehend gut an. Das ursprünglich für seine Kritik an der Änderung bekannte Studio Aggro Crab teilte den offenen Brief mit dem Hinweis Wir haben es geschafft!

Allerdings ist weiterhin ein großes Misstrauen spürbar. In den Kommentaren unter der Ankündigung werden viele Nachfragen gestellt und so ganz scheint noch niemand dem Braten zu trauen. Vertrauen wurde durch die gesamte Aktion also auf jeden Fall verspielt.

Was haltet ihr von der ganzen Situation? Seid ihr selbst in der Entwicklung tätig und wie seht ihr die Änderungen an der Preispolitik? Schreibt uns eure Gedanken dazu in die Kommentare!

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