Faule Tricks
Weder die Suche nach dem Auserwählen als Retter der Menschheit, noch seine Ausbildung, noch seine anschließende Prüfung bleiben denkwürdig. Es gibt zwar immer wieder einige lustige Szenen und Sprüche, aber das gesamte Konzept ist weitab davon, selbst magisch zu sein. Da wäre beispielsweise die fast obligatorische Besen-Szene zum Zauberlehrling-Gedicht – wunderbar umgesetzt im Disney-Klassiker. In der hochmodernen Neuauflage sind es nun computeranimierte Wischmops, die aber nur langweilig durch die Luft wedeln.
Gelangweilt wirkt auch Alfred Molina, vielen sicher als Doc Ock aus Spider-Man 2 bekannt, der auch hier wieder den Hauptbösewicht mimen darf. Seine persönliche Bindung zu Cages Figur, seine Jahrhunderte währende Eifersucht, bleibt völlig ungenutzt. Als 08/15-Standardfiesling will er grimmig die Welt vernichten, doch weil er das scheinbar ohne echte Motivation verfolgt, wirkt es nicht. Unterstützt wird er von einer handvoll lumpiger Lakaien, die bis auf einen halbwegs amüsanten Criss-Angel-Verschnitt allesamt wie Statisten wirken. Sie haben noch weniger Charakter als die ohnehin schon blassen Hauptfiguren und sind ihnen überdies kein einziges Mal merklich gefährlich.
Dann gibt’s da noch ein Problem: Obwohl es mal um die Zerstörung, mal um die Eroberung der Erde geht (das Drehbuch ist sich da selbst nicht ganz im Klaren), kommt kein Gefühl einer tatsächlichen Bedrohung auf. Die Weltrettung und das Bekämpfen böser Magier wirkt weder schwierig, noch aufregend, was vor allem in einem dramatisch gedachten, aber recht langweiligen Showdown mündet. Vermutlich versuchte Turteltaub, in etwa den Ton der ebenfalls oberflächlichen, aber sehr unterhaltsamen Die-Mumie-Filme zu treffen, verfehlt aber deren Stärken.
Was die Action betrifft, so gibt es jede Menge Magierduelle, Kreaturen und Special FX, die allesamt solide umgesetzt sind. Auch hier greift jedoch die große Kritik gähnender Einfallslosigkeit: Egal, ob es Drachen, Verfolgungsjagden in Spiegelwelten oder Shoryuken-Duelle sind, alles wirkt emotionslos heruntergespult und durchgekaut.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de): Nachdem Bruckheimers amüsante Game-Verfilmung "Prince of Persia: Der Sand der Zeit" im Sommer zu Unrecht gefloppt war, kann man die nachfolgende Niederlage seiner Magier nicht in Schutz nehmen. Die kreative und emotionale Leere des Magierduells lässt schlicht zu sehr zu Wünschen übrig. Für einen Film über Zauberei hat dieser Streifen so gar nichts Bezauberndes.
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