Dungeon Siege 3 - Handschaltung statt Automatik

Obsidian, die Experten für klassische Rollenspiele, wagen sich nach Fallout: New Vegas nun an ein Action-Rollenspiel. Wir haben schon mal reingespielt.

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Der Titel »Schönster Bildschirmschoner der Welt« kann sehr ehrenvoll sein – vorausgesetzt es handelt sich um einen. Für ein Action-Rollenspiel ist es eher ein vernichtendes Urteil. So erging es den ersten beiden Dungeon Siege-Teilen von Chris Taylor (Supreme Commander), die trotz ihrer unbestreitbaren Qualitäten durch zu viel Automatismen bei der Begleiter-Party praktisch zum Selbstläufer verkamen. Dem Spieler blieb nur noch wenig zu tun.

Mit Dungeon Siege 3 übernimmt nun anstelle von Chris Taylors Gas Powered Games das für seine Rollenspiele bekannte Studio Obsidian Entertainment (Neverwinter Nights 2, Fallout: New Vegas) die Entwicklung. Allerdings bleibt der Serienvater Taylor in einer Beratungsfunktion erhalten; und wie uns der Associate Producer Alvin Nelson von Obsidian bei unserem Besuch versicherte, macht er davon regen Gebrauch. Wer überlässt schon gerne sein Baby fremden Eltern?

Dungeon Siege 3 - Screenshots ansehen

Neue Bedienung, alte Grafik

Wir hatten vor Ort beim Publisher Square Enix die Gelegenheit, in die ersten Spielstunden von Dungeon Siege 3 hineinzuschnuppern. Erste Überraschung: Neben der PC-Variante sind auch Xbox-360- und Playstation-3-Versionen spielbar, die beiden Teile zuvor waren noch PC-exklusiv. Mit einer eigens für diesen Titel angefertigten Engine entwickelt Obsidian simultan alle Fassungen.

Demzufolge erleben wir gleich die zweite Überraschung: Auch beim Anspielen am PC müssen wir zu einem Gamepad als Steuerinstrument greifen. Das funktioniert aber tadellos und intuitiv. Auf unsere Nachfrage hin beruhigt Alvin Nelson zudem alle PC-Spieler: Die gewohnte Maus- und Tastatur-Steuerung wird bis zur Veröffentlichung noch implementiert.

Eine dritte Überraschung erwartet uns noch, diesmal aber eine der ernüchternden Art: Eine Schönheit ist Dungeon Siege 3 nicht mehr. Zwar punktet das Spiel mit hübschen Zauber- und Lichteffekten, bleibt aber bei Detailgrad und Polygonzahl weit hinter aktuellen Standards zurück, selbst für Konsolenverhältnisse. Allerdings stört uns das ziemlich bald nicht weiter, denn der Stil ist in sich stimmig, und schließlich verzichtet auch der überlebensgroße Konkurrent Diablo 3 auf High-End-Grafik. Außerdem spielen wir die meiste Zeit aus einer leicht isometrischen Vogelperspektive, sodass grafische Details in den Hintergrund treten zugunsten der eigentlichen Spielmechanik – und die stimmt in Dungeon Siege 3.

Nette Dialoge

Das Spiel beginnt mit der Heldenauswahl. In der finalen Fassung können wir einen aus mehreren vorgefertigten Helden wählen, die unterschiedliche Klassen repräsentieren. Je nach Wahl besitzt unser Held eine andere Hintergrundgeschichte, dementsprechend soll der Einstieg in die Handlung für jeden Charakter anders verlaufen. Wir haben bei unserer Probesitzung allerdings nur den Nahkämpfer Lucas zur Auswahl. Mit ihm übernehmen wir die Rolle eines Mitglieds der Zehnten Legion, die von einem unbekannten Feind angegriffen und zerschlagen wird.

Nach einer explosiv endenden Flucht aus dem von Feinden überrannten Legionshauptquartier, die zugleich als Tutorial dient, sammeln sich die letzten Überlebenden der Legion an einem abgelegenen Zufluchtsort. Hier erhalten wir vom Ordensführer unsere erste Quest. Während uns die meisten Action-Rollenspiele an dieser Stelle entweder mit schlichten Textkästen oder starr ablaufenden Dialogen aus der Vogelperspektive abspeisen, wechselt Dungeon Siege 3 in ein vollwertiges Dialogsystem wie in Mass Effect 2 oder Dragon Age. Aus der Nahansicht sehen wir unsere Gesprächspartner und können über eine Dialogauswahl den Verlauf des Gesprächs mitbestimmen. In späteren Quests sollen wir sogar die Möglichkeit bekommen, die Aufgaben auf unterschiedliche Arten mit entsprechenden Lösungsmöglichkeiten zu absolvieren. Auch sind mehrere Enden für das Spiel geplant. Die bislang rein englischen Sprecher sind hervorragend besetzt, es macht Freude, ihnen zuzuhören.

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