Nützliche KI
Die Lernkurve von Dungeon Siege 3 ist angenehm. Zu Beginn beherrschen wir neben dem Standard-Angriff gerade mal zwei Spezialfertigkeiten. Das lässt sich flott verinnerlichen. Aber zu Beginn schickt man uns auch nur billiges Fußvolk in den Weg. Dem stellen wir uns zunächst allein. In einer frühen Story-Quest gesellt sich dann ein weiterer Held zu uns, nämlich der erste aus dem Pool der verbliebenen möglichen spielbaren Charaktere.
Im weiteren Verlauf treffen wir auch die beiden anderen und können dann wählen, welcher der drei uns wann zur Seite steht. Allerdings dürfen wir nur in friedlichen Arealen den Begleiter tauschen, also in Abschnitten, in denen nicht gekämpft wird. Die Gefährten agieren selbstständig, Befehle dürfen wir keine erteilen. Aber keine Sorge, die drei machen allesamt einen exzellenten Job. Vor allem in den häufigen und zum Teil wirklich harten Bosskämpfen ist der Begleiter oft das Zünglein an der Waage. Und nicht nur, weil er uns wieder auf die Füße hebt, wenn unser Lebensbalken auf null gesunken ist.
Obwohl wir den KI-Gesellen keine Anweisungen geben dürfen, haben wir doch ein gutes Stück Einfluss auf sie. Wir müssen sie wie unseren Helden mit Ausrüstung versorgen und ihre Talente bei einem Stufenaufstieg ausbauen. So entscheiden wir beispielsweise, ob das Feuerwesen Anjali lieber völlig auf Schaden getrimmt ist oder auch ein wenig Magie in die eigene Heilung investiert. Doch wie auch immer wir vorgehen: Am Ende haben alle Charaktere alle sechs Spezialfähigkeiten im Sack (die untätigen Helden leveln automatisch mit), nur deren Unterausrichtungen und Stärken können durch entsprechende Punktevergabe variieren. Neben den aktiven Fertigkeiten gibt’s noch einen Schwung passiver. Die meisten davon sind wirklich brauchbar, wie beispielsweise eine höhere Fokussammelrate, um häufiger Spezialfertigkeiten einsetzen zu können. Und das müssen wir, denn ohne beißt unser Held selbst auf dem leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade flott ins Gras.
Gold verschimmelt im Inventar
Aber was wir mit einem höheren Gold-Output (passiver Skill von Reinhardt) beim Plündern von Kisten und erledigten Gegnern sollen, wissen wir auch nicht so recht. Das Spiel versorgt uns ohnehin schon mit mehr Klimpergeld, als wir brauchen. Zumal wir bei Händlern den ganzen Ausrüstungsplunder, der keine gescheiten Boni aufzuweisen hat, in bare Münze verwandeln können und so flott zigtausend Goldstücke angehäuft haben, die dann nutzlos im Inventar verschimmeln. Dungeon Siege 3 lässt uns nämlich für alle Charaktere wunderbarsten Kram finden. Und Gesundheits- oder Mana- beziehungsweise Fokustränke gibt’s schlicht nicht. Um das eigene Leben zu schützen, muss man Zauber einsetzen oder Heilkugeln einsammeln, die abgemurkste Gegner hinterlassen.
Näher dran ist besser
Dungeon Siege 3 ist keine Schönheit. Gegen ein The Witcher 2gewinnt das Spiel nicht mal einen Blumentopf mit verschrumpelten Stiefmütterchen drin. Wenige Details und matschige Texturen bestimmen große Teile der Welt. Aber die Grafik ist in sich stimmig, und die Kampfeffekte machen einiges her. Zumindest wenn man Verwischeffekte nicht als Teufelswerk betrachtet.
Apropos »betrachten«: Das Spiel lässt sich im Singleplayer-Modus in zwei Perspektiven spielen: In einer leicht erhöhten und drehbaren Ansicht oder mit der klassischen Iso-Kamera, allerdings ohne Zoomstufen. Beide Einstellungen sind nicht das Gelbe vom Ei, weil beide Varianten keinen gescheiten Überblick bieten. Wenn wir etwas empfehlen müssten, würden wir die erste Alternative nehmen. Die empfinden wir erstaunlicherweise als übersichtlicher, und sie bietet einfach mehr fürs Auge. Wir wollen schließlich sehen, wie unser Held den Schergen von Jeyne Kassynder einheizt!
Der Koop-Modus
Dungeon Siege 3 lässt sich in zwei Koop-Varianten bestreiten: Im Zweier-Koop an einem PC oder mit bis zu drei Begleitern via Internet, wobei Rollen nicht doppelt besetzt werden dürfen. Immerhin kann man sich aussuchen, ob man sich automatisch einem Spiel zuweisen lässt oder aus einer Liste laufender Abenteuer das raussucht, in dem noch Platz für den Lieblingscharakter ist.
Wir konnten bisher nur zu zweit an einem PC spielen, weil die Internetoptionen noch nicht aktiv sind. Der Koop geht recht komplikationsfrei vonstatten. Ein echter Mitspieler kann jederzeit einsteigen und den KI-Kumpel ersetzen. Weil’s dabei keinen Splitscreen gibt, dürfen sich die beiden Helden nur begrenzt weit voneinander entfernen. Stößt einer an den Rand des Bildschirms, ist genau wie in Lara Croft & the Guardian of LightSchluss. Anders als im Singleplayer-Modus bleibt die Kamera im Zweier-Koop in der Iso-Ansicht eingefroren.
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