Eve Online gegen Covid-19: Die wohl größte Schlacht des Online-Rollenspiels ist noch nicht vorbei. Aber eine Zwischenbilanz zeigt jetzt schon, welche beeindruckenden Leistungen die Spieler erbracht haben. Bis jetzt haben sie Forschern mit »Project Discovery« etwa 330 Jahre Arbeitszeit gespart. Wie genau ist das möglich?
Project Discovery in Eve Online
Das gemeinsame Projekt von Forschern und Spielern läuft bereits seit einem Jahr, schon letzten Winter gab es gute Nachrichten zum Fortschritt. Aber die aktuellen Zahlen sind noch erstaunlicher:
- 327.000 Spieler von Eve Online haben aktiv mitgemacht
- Zusammen haben sie 1,37 Millionen analytische Tasks abgeschlossen
- Das entspricht einer Arbeitszeit von 330,69 Jahren
- Davon waren 60 Prozent direkte Hilfe bei der Covid-Forschung, 40 Prozent trugen zu AI-Learning bei
Was genau bedeutet die gesparte Arbeitszeit? Forscher hätten 330 Jahre (oder 2.628.000 Stunden) ihrer Arbeitszeit aufwenden müssen, um die Analysen durchzuführen, die die Spieler übernommen haben. Durch diese Verlagerung haben die Experten mehr Zeit, um sich anderen Bereichen der Covid-Forschung zu widmen.
Wie funktioniert Project Discovery? Wie genau das mit Project Discovery abläuft, erklären wir im Artikel unten ausführlich. Hier die Kurzfassung: In Eve Online gibt es ein Mini-Spiel, in dem ihr den chemischen Aufbau von Zellen analysiert und Zellgruppen mit gezeichneten Polygonen abgrenzt. Dazu müsst ihr keine Vorkenntnisse mitbringen, das Spiel erklärt alles genau.
Mit eurer Teilnahme helft ihr direkt, die Wirkung von Covid-19 auf das Immunsystem zu simulieren und bringt gleichzeitig einer KI bei, wie sie solche Analysen zukünftig effektiver durchführt. Ihr bekommt als Belohnung Skins oder Blaupausen und das Gefühl, der Wissenschaft zu helfen.
Der Creative Director von Eve Online, Bergur Finnbogason, sprach mit IGN über das Projekt und zeigt sich begeistert:
"Es läuft jetzt seit fast einem Jahr, oder genau ein Jahr jetzt, und ja, es ist sehr aufregend und hat sich zu einem wundervollen Projekt entwickelt. (…) Es gab so viel Interesse von den Spielern, gleich von Anfang an. Wir haben letzten März angefangen und jeder hat sich angestrengt und ist aufgesprungen und es fühlt sich immer noch so an, als ob die Leute auf jede Art helfen wollen, diese Pandemie zu lösen. Wir sind total dankbar dafür, dass wir daran beteiligt sind."
Es sei den Entwicklern sehr wichtig gewesen, dass das Mini-Spiel zur Lore passt - das sei man den Spielern einfach schuldig gewesen, damit ihre Immersion nicht kaputt geht.
Die Covid-Forschung soll nicht das einzige Projekt dieser Art bleiben. Da es immer mehr Spieler gibt, steigt auch das Potenzial, sie in Zukunft als Datensammler einzusetzen, auch bei anderen wissenschaftlichen Problemen. Bereits jetzt könnt ihr die Rechen-Power eures PCs für den guten Zweck einsetzen.
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