Die Zivilisation ist zerstört, radioaktive Strahlung hat das Wasser verseucht, und durch das lebensfeindliche Ödland wandern auch noch schreckliche Monster. Die Menschen in Fallout haben eigentlich nicht sehr viel zu lachen. Trotzdem oder gerade deswegen sind die Spiele auch für ihren oft schwarzen Humor und satirische Elemente bekannt.
Die witzige Seite der Postapokalypse will auch die Amazon-Serie nicht zu kurz kommen lassen, wie wir im Interview mit Regisseur Jonathan Nolan, und den Autoren Geneva Robertson-Dworet und Graham Wagner erfahren konnten.
Eine einzigartige Kombination
Für den langjährigen Fallout-Fan Jonathan Nolan (The Dark Knight, Westworld) gehört die einzigartige Mischung aus düster, ernst und brutal
sowie lustig und satirisch
zu den spannendsten Herausforderungen bei der Umsetzung der Serie.
Zuvor habe er noch nie an richtigen
Komödien gearbeitet, an den Sets hieß es deshalb immer, dass genau das gemacht werde, was auf dem Skript steht. Mit Humor müsse man dagegen etwas lockerer umgehen und kann nicht einfach vom Drehbuch ablesen:
Als Regisseur musst du dazu in der Lage sein, mit diesen wahnsinnig talentierten Schauspielern am Set zu stehen und zu sagen okay, versucht etwas komplett anderes
.
Gleichzeitig erlaubt es der Humor laut Nolan, die Serie auf gewisse Weise noch ernster zu machen:
„Wenn du einfach nur unerbittlich düster bist, ist es irgendwann jedem egal. […] Wir haben uns immer bemüht, Licht an solchen [dunklen] Orten zu bewahren. Und das erlaubt es einem, auch an dunklere Orte zu gehen, richtig?
Die Mischung aus ernster Postapokalypse und einer Menge Humor anderen zu beschreiben, erwies sich für Nolan nicht gerade als einfach. Im Interview kommt er allerdings doch auf eine prägnante Formulierung:
Es fühlte sich an, als würde man Lawrence von Arabien drehen, außer dass jemand mittendrin Pimmelwitze macht.
Der Monumentalfilm über die gleichnamige historische Figur aus dem Ersten Weltkrieg gilt als eines der einflussreichsten Werke der Kinogeschichte. Die Ähnlichkeiten zur Fallout-Serie sieht Nolan wahrscheinlich vor allem bei der Hauptfigur: Lawrence musste sich ähnlich wie Lucy (Ella Purnell) einer für ihn fremden Welt und ihren unbekannten, oft von Gewalt bestimmten Regeln stellen.
Die richtigen Zutaten
Für die beiden Showrunner Graham Wagner (Silicon Valley, The Office) und Geneva Robertson-Dworet (Tomb Raider, Captain Marvel) war Fallout eine perfekte Gelegenheit, um ihre Talente zu kombinieren:
Ihr Hintergrund ist große Blockbuster-Unterhaltung mit Explosionen, wo der Himmel die Grenze ist. Und ich habe meist in Boutique-Comedy gearbeitet, diese kleinen Serien. Und wir dachten uns immer, es wäre eine lustige Idee, unsere beiden Gewohnheiten als Autoren zu kombinieren.
Wagner ist sogar der Meinung, ihre Zusammenarbeit sei notwendig
gewesen, um den speziellen Ton von Fallout wiederzugeben, über den schon Nolan sprach.
Wir sind Vaultbewohner
Zur Zeit der Corona-Pandemie fanden sich Wagner und Dworet auch selbst in der Fallout-Serie wieder. Denn in der Isolation fühlten sie sich wie Vaultbewohner, die in den Spielen meist als Hauptfiguren dienen:
Wir sahen es also ein bisschen so, als wären wir selbst Vaultbewohner. Diese ganzen Witze darüber, wie ahnungslos sie sind, sind auch Witze darüber, wie Geneva und ich uns fühlen, oder möglicherweise sind.
Fallout startet am 11. April 2024 auf Amazon Prime. Die Serie umfasst zunächst acht Folgen, die alle gleichzeitig verfügbar sein werden. Mit welchen Herausforderungen die Serienmacher bei der Produktion zu kämpfen hatten und was die Adaption den Spielen voraus haben könnte, verraten wir euch in den obigen Artikeln.
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