Seite 2: Faster - Fels auf Rachefeldzug

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Die üblichen Verdächtigen

Maggie Grace kennt man aus Lost und 96 Hours Maggie Grace kennt man aus Lost und 96 Hours

Wer sich hauptsächlich wegen des charismatischen Ex-Wrestlers ins Kino begibt, wird enttäuscht sein, wie wenig dieser zu sehen ist. Zwei Drittel des Films gehören den anderen beiden Figuren des Polizisten und Killers, die jeweils eine ausgedehnte Nebenhandlung bestreiten. Während die des konfliktbehafteten Gesetzeshüters noch halbwegs interessant bleibt, da der hervorragende Billy Bob Thornton auf Carla Gugino trifft und versucht, Job, Drogen und Familienleben irgendwie unter einen Hut zu bekommen, ist die Handlung des angesetzten Killers äußerst schwach. Im Mittelpunkt steht der talentlose Oliver Jackson-Cohen, der sich mehrmals mit Maggie Grace (die Entführte aus 96 Hours) über eine unglaubwürdige Romanze unterhalten darf, die die ähnlichen Momente in den Fast & Furious-Filmen nach Notting Hill aussehen lassen.

Das Problem beider Figuren ist nicht nur, dass sie zum Teil schwach gespielt sind, sie haben keine große Bedeutung für die eigentliche Hauptfigur The Rocks. Der Attentäter entpuppt sich als relativ inkompetenter Vertreter seines Fachs, der dem Mann zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Gefahr darstellt. Der Polizist hingegen schafft es nicht einmal, den Verdächtigen zu finden, der am helllichten Tage vor zahlreichen Zeugen in Krankenhäuser und Büros marschiert und dabei nichts unternimmt, um unerkannt zu bleiben. Gegen Ende versucht der Film abschließend noch, die Schicksale der drei Figuren miteinander zu knüpfen und es mit einer überraschenden Wende enden zu lassen. Das führt jedoch nicht weit, da der Twist nur mäßig überraschend ist und kaum Gewicht hat, da sich drei relativ uncharismatische Figuren gegenüberstehen und es schwerfällt, für irgendeinen Partei zu ergreifen.

Trailer zu Faster Video starten 1:47 Trailer zu Faster

Verfehlter Mix

Faster wirkt filmtechnisch, als habe Regisseur George Tillman Junior versucht, klassische Actiontitel wie Bullitt und Dirty Harry mit modernen Streifen wie Death Sentence und The Punisher zu verknüpfen. Es klappt jedoch nicht, da er vergisst, jenes Element eines Harry Calahan mit einzubauen, das Figuren wie seine und ihre Actionerlebnisse erst interessant machten: markante Charakterzüge. The Rock mag im Film so kalt und unnahbar sein, wie es Harry oftmals ist, nur ist dieser zusätzlich zynisch und dadurch sympathisch. Will man kein lustiges Element, so muss ein emotionaler Kern her; in The Punisher (2004) und auch in Death Sentence (2007) spürt man den Schmerz, den die Figuren durchleben. The Rock ist in seinem Film kühl und stumpf, da sein Leiden bereits vor zehn Jahren endete und er seit seiner Inhaftierung nur noch seine Vergeltung abarbeiten will.

Was bleibt, ist ein abgestumpftes Selbstjustizwerk, das in großen Teilen an die fragwürdigen Death Wish: Ein Mann sieht Rot-Filme Charles Bronsons erinnert, in denen der schnauzbärtige Mann ebenso bewegungslos durch Gassen zog und mögliches Gesindel ohne größere Nachfragen über den Haufen schoss, ohne dass es merklich Spaß machen, Spannung erzeugen oder emotional bewegen sollte. Das ähnliche Roadmovie Drive Angry mag zuletzt teilweise zu überdreht und trashig gewesen sein, bietet aber spürbar mehr Spaß, Puls und bessere Action als dieser.

Fazit (Christian Mester, bereitsgesehen.de): Faster, Pussycat, Kill, Kill!? Von wegen! Während das eine Filmdrittel The Rocks zu stumpf abläuft und es an Spannung, Action, Anspruch, oder alternativ Humor fehlt, ist der Rest schwach gespielt und langweilig. Ein Desaster, in dem lediglich die Tatsache interessant ist, dass The Rock nach langer Zeit endlich wieder zu einer Waffe greift. Hätte er dieses Mal besser liegen lassen.

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