Vor einiger Zeit hatte der deutsche Burda-Verlag (Focus, Chip, Superillu) damit begonnen, einen Browser namens Cliqz auf Basis von Firefox anzubieten. Cliqz selbst ist ein Empfehlungssystem, das über die Suchfunktion des Browsers Vorschläge anbietet und dafür die Surfaktivitäten der Nutzer auswertet.
Solche Funktionen sind gerade in Deutschland sehr umstritten und nachdem Cliqz vor ein paar Wochen das beliebte Addon Ghostery übernommen hatte, das eigentlich vor Tracking schützen soll, scheinen viele Nutzer das Addon nicht mehr zu verwenden zu wollen und sind auf Alternativen umgestiegen.
Cliqz als Test in Firefox automatisch installiert
Neben Burda besitzt auch Mozilla selbst eine kleine Beteiligung an Cliqz und will nun ab dieser Woche einen Testlauf starten, bei dem Firefox beim Download in Deutschland bei »weniger als einem Prozent« der Nutzer schon automatisch mit installiertem Cliqz-Addon ausgeliefert wird. In einem Blogbeitrag von Mozilla heißt es:
"Während des Tests in Firefox in diesem Jahr hat Cliqz großes Potential bewiesen. Von Nutzern durften wir erfahren, dass die erhaltenen Empfehlungen nicht nur schnell und nützlich sind, sondern ihnen auch Zeit sparen, indem sie sie direkt dorthin bringen, wo sie auch hin möchten..."
"Das Experiment beinhaltet zudem das Datenerfassungstool, das Cliqz verwendet, um eine Grundlage für seine Empfehlungen zu schaffen. Die Surf-Aktivitäten derjenigen Nutzer, die eine Firefox-Version mit Cliqz erhalten, werden an die Cliqz-Server gesendet; darunter auch die URLs der Seiten, die sie besuchen.
Cliqz verwendet verschiedene Verfahren, die dafür sorgen sollen, dass sensible Informationen aus den Surf-Daten entfernt werden, bevor diese aus Firefox versendet werden. Cliqz erstellt zudem keine Surf-Profile individueller Nutzer und löscht ihre IPs, sobald die Daten erhoben wurden."
Reaktionen sind schon vor dem Test negativ
Der Code von Cliqz ist öffentlich einsehbar und das Addon kann auch jederzeit deinstalliert werden. Trotzdem sind viele deutsche Nutzer von Firefox laut Reaktionen im Web - beispielsweise bei Heise oder bei Fefe - sehr enttäuscht oder verärgert:
Eine Software zu integrieren, die die Surfaktivitäten der Nutzer überwacht, sei die falsche Richtung, so der Tenor. Mozilla scheint zwar überzeugt von der Idee, will aber auch über die Ergebnisse und das Feedback des Experiments berichten.
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