Vier Jahre Entwicklungszeit stecken in Ubisofts For Honor. Die Netflix-Dokumentation »Playing Hard« begleitet diese Entwicklungsgeschichte, ohne dabei geplanter Teil des Marketings gewesen zu sein.
Der Produzent der Dokumentation, Jean-Simon Chartier, hatte bei dem Dreh fast freie Hand. Das bekräftigt auch Luc Duchaine, Brand Manager, auf Reddit. Ubisoft habe weder Einfluss auf den Schnitt oder die Darstellung genommen, noch Geld gegeben.
Fast freie Hand
Zu Beginn der Dreharbeiten wurde die Film-Crew noch mit offenen Armen empfangen und alle Entwicklungsebenen freigelegt.
Aus Angst vor Leaks wurde nach Monaten der Dreharbeiten die Drehgenehmigung von Ubisoft wieder entzogen und Duchaine musste viel Überzeugungsarbeit leisten, um die Entscheidung des Publishers wieder rückgängig zu machen.
Aus den Produktionsinformationen der Doku geht hervor, dass Ubisoft schlussendlich damit auf Transparenz setze, welche in der Spiele-Indrustrie oft fehlt.
"Ubisoft bet on transparency, a quality that is missing in the game industry, according to some observers."
Hauptdarsteller
In der Dokumentation stehen weder Zahlen oder technische Details im Vordergrund. Viel mehr geht es um die Beteiligten und ihre Erlebnisse und Schicksale während der Entwicklungszeit. Im Detail werden dabei drei Mitarbeiter beleuchtet:
Jason VandenBerghe, der Creative Director, der unbeirrt seine zehn Jahre alte Vision zum Leben erwecken will, im Entwicklungsprozess aber seine Rolle im Team verliert.
Stéphen Cardin hat als Produzent große Probleme, ein stetig wachsendes Team zu leiten und dabei als geschiedener Vater seine Work-Life-Balance zu finden. Er verlässt das Team vorzeitig, um sich in Therapie zu begeben.
Luc Duchaine, Brand Manager und vorheriger Director of Communication, muss das Spiel an den Mann bringen. Während der weltweiten Promotion-Tour verschlechtert sich sein Gesundheitszustand rapide.
Abgebildet werden die Höhen und Tiefen der Entwicklung: fröhliche gemeinsame Erfolge. Die Leidenschaft, die vom ersten Moment an alles trägt, aber auch die Zweifel und das Leid, welches in einsamen Momenten nicht geteilt werden kann.
Leid und Leidenschaft
Immer häufiger kommt ans Licht, wie es bei Spieleproduktionen zugehen kann. Schlechte Arbeitsbedingungen, Massenentlassungen und Crunch-Perioden sind in der Spieleindustrie anscheinend keine Seltenheit.
Erst kürzlich räumte General Manager Casey Hudson solche Probleme auch bei der Produktion von Bioware-Spielen ein. Solche Arbeitsbedingungen schaden nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch dem Image der Industrie.
In unserer Folge von Hinter den Pixeln: Crunch - Aus Leidenschaft kaputt gearbeitet rollen wir das Thema mit drei Gesprächspartnern auf, die zeigen, dass die Arbeit in der Spieleindustrie oft nicht so ist, wie es sich viele vorstellen.
3D-Grafik im Wandel der Zeit - Texturen in For Honor ansehen
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