GTX 1060 3GB vs. 1060 6GB vs. RX 470
Schon allein der Blick auf die Bilder pro Sekunde spricht eine recht deutliche Sprache zu Gunsten der GTX 1060 mit 6,0 GByte VRAM. In den DirectX 11-Spielen Far Cry Primal und The Witcher 3 muss sich die G1 Gaming 3G zwar nur knapp hinter der G1 Gaming 6G einordnen (was auch mit der geringeren Zahl von Shader-Einheiten zusammenhängt), gleichzeitig schlägt sie die RX 470 von Sapphire hier insbesondere in Full HD recht klar. In höheren Auflösungen und im deutlich speicherhungrigeren Rise of the Tomb Raider sowie in den beiden DirectX 12-Spielen gerät sie aber in Schwierigkeiten.
In Tomb Raider liegt die RX 470 beispielsweise in Full HD ein gutes Stück vor der G1 Gaming 3G – hier scheint das zusätzliche Gigabyte VRAM wertvoller als die höhere Rohleistung der GTX 1060 zu sein. Ab WQHD rückt die G1 Gaming 3G zwar wieder näher an die RX 470 heran, gegenüber der G1 Gaming 6G mit doppelter Speichermenge hat sie aber weiter klar das Nachsehen.
Auch in den beiden DirectX 12-Spiele Ashes of the Singularity und Hitman schlägt die GTX 1060 mit 6,0 GByte das Modell mit 3,0 GByte deutlich. Gleichzeitig liegen diese Spiele der Radeon-Karte erwartungsgemäß besonders gut, die RX 470 ist teilweise sogar so schnell wie die G1 Gaming 6G. Nvidias Speicherkomprimierung gilt im Vergleich mit AMD zwar als effektiver, das kann AMDs architekturbedingte Vorteile unter DirectX 12 (Stichwort »Asynchronous Compute«) aber wohl nur bedingt ausgleichen.
Frametimes
Die geringere Speichermenge macht sich aber nicht nur bei den durchschnittlichen Bildern pro Sekunde, sondern auch bei den Frametimes bemerkbar. Dieser Wert gibt an, wie lange es dauert, bist ein einzelnes Bild berechnet wird. Je niedriger die Frametimes sind und je weniger sie schwanken, desto besser und flüssiger ist das Spielgefühl.
Liegen die Frametimes beispielsweise immer bei circa 16,6 Millisekunden, erreichen wir 60 Bilder pro Sekunde. Das ist zwar auch dann der Fall, wenn die Frametimes immer abwechselnd bei etwa 1,1 und 32,1 Millisekunden liegen. Durch die ungleichmäßigeren Abstände wäre das tatsächliche Spielgefühl dann aber trotz identischer Bilder pro Sekunde deutlich weniger flüssig. Außerdem sind in Frametimes störende Ausreißer nach oben (beziehungsweise Framedrops) erkennbar, die in einer einzelnen fps-Zahl untergehen können.
Dieses Problem zeigt sich auch beim Vergleich der Frametimes der G1 Gaming 3G und 6G in Rise of the Tomb Raider. Neben den generell etwas größeren Schwankungen fallen vor allem die häufigeren und größeren Ausreißer nach oben auf, die sich im Spiel selbst als stärkere Framedrops negativ bemerkbar machen.
Im Falle von The Witcher 3 sind die Unterschiede deutlich geringer, was in Anbetracht des vergleichsweise geringen VRAM-Bedarfs des Spiels wenig überrascht – selbst in 4K belegt das Spiel trotz guter Grafik maximal etwa 3,5 GByte Videospeicher. Die RX 470 steht hier nur in Full HD in Form von einigen größeren Ausreißern nach oben etwas schlechter als die Modelle von Nvidia da.
Unter dem Fazit finden Sie eine Bildergalerie mit allen von uns erstellten Frametimes. Sie beinhalten eine Gegenüberstellung zwischen der G1 Gaming 3G und der G1 Gaming 6G, der G1 Gaming 3G und der Radeon RX 470 und zwischen allen drei genannten Karten. Dort ist dann auch gut zu erkennen, dass die RX 470 in Rise of the Tomb Raider trotz der etwas besseren fps im Vergleich mit der G1 Gaming 3G bei den Frametimes nicht besser, sondern eher schlechter da steht, was sich auch in einem weniger gleichmäßigen Spielgefühl negativ bemerkbar macht. Das zusätzliche Gigabyte an VRAM macht aus der RX 470 also nicht automatisch eine bessere Karte.
Es gibt die RX 470 zwar auch in einer Variante mit 8,0 GByte VRAM, ein Testmodell liegt uns bislang allerdings nicht vor. Durch den Aufpreis von etwa 40 bis 50 Euro rückt das Modell mit doppeltem Videospeicher außerdem näher an die Radeon RX 480 mit 8,0 GByte VRAM und die GTX 1060 mit 6,0 GByte VRAM heran, sodass wir die beiden letzt genannten Karten für empfehlenswerter halten – auch im Vergleich zu der GTX 1060 mit 3,0 GByte VRAM.
Man muss bei all dem berücksichtigen, dass unsere Benchmark-Titel größtenteils vergleichsweise anspruchsvoll sind, was auch für die verwendeten Settings mit sehr hohen bis maximalen Details gilt. In weniger anspruchsvollen Titeln schafft auch die GTX 1060 mit nur 3,0 GByte VRAM oft flüssige Bildraten (und gleichmäßige Frametimes), zur Not kann auch das Reduzieren der Texturqualität viel Abhilfe schaffen. Das ändert allerdings nichts daran, dass die GTX 1060 mit 3,0 GByte VRAM auch deutlich weniger Zukunftssicherheit bietet als das Modell mit 6,0 GByte VRAM.
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