Seite 4: Google Stadia im Test - Erstaunlich direkt, aber noch lange nicht perfekt

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Spiele müssen erst portiert werden

Grafikmenü Stadia Das Grafikmenü der Stadia-Version von Shadow of the Tomb Raider bietet lediglich zwei Reiter zur Einstellung der Helligkeit und der Gammakorrektur.

Grafikmenü Steam Die von der Steam-Version gewohnten Optionen zur Grafikqualität und Auflösung gibt es bei Stadia nicht.

Ihr fragt euch vielleicht, warum Stadia nur relativ wenig Spiele zu bieten hat? Dabei dürfte Googles Entscheidung für Linux als Betriebssystem der Server und die Grafikschnittstelle Vulkan eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.

Spiele müssen Vulkan unterstützen, um mit Stadia zu laufen. Dementsprechend müssen Entwickler auch erst passende Vulkan-Versionen ihrer Spiele erstellen, wenn sie auf Stadia erscheinen sollen, und noch ist diese Grafikschnittstelle vergleichsweise wenig verbreitet.

In den Spielen selbst gibt es außerdem eine große Änderung gegenüber den klassischen Windows-Versionen: Grafik-Settings oder die Wahl der Auflösung sind in den Stadia-Versionen der uns zum Test zur Verfügung gestellten Titel nicht vorhanden. Damit will Google wohl gewährleisten, dass die Performance in den Spielen selbst stimmt.

Aber wie gut laufen die Spiele in der Praxis? Unseren Eindrücken nach werden die 60 fps des Videostreams auch von den Stadia-Titeln stets erreicht, Performance-Probleme gab es nicht.

Allerdings konnten wir aufgrund von Problemen mit unserem Chromecast Ultra keine Tests mit einem 4K-Bildschirm durchführen - und die 4K-Auflösung stellt deutlich höhere Anforderungen an die Stadia-Server als Full HD.

Das scheint sich auch auf manche Spiele auszuwirken: Google hat inzwischen eingeräumt, dass nicht alle Titel bei Stadia wirklich in 4K und mit 60 fps laufen, wenn ihr über einen Chromecast Ultra spielt, auch wenn das entsprechende Statement gegenüber 9to5Google das nur in umständlichen Worten zugibt.

So wird Red Dead Redemption 2 laut Analysen der Kollegen von Digital Foundry in einer Auflösung von 2560x1440 mit nur 30 fps dargestellt, während Destiny 2 sogar nur auf Full HD setzt, wenn auch mit immerhin 60 fps.

Dabei kommen außerdem nicht die maximalen Qualitätseinstellungen des PCs zum Einsatz. In Destiny 2 ist es dagegen nur die mittlere Qualitätsstufe, was auch im folgenden Vergleichsbild deutlich wird.

Links ist Destiny 2 per Stadia und WLAN-Verbindung zu sehen, rechts die Steam-Version mit maximalen Details. Letztere bietet ein klar schärferes Bild, außerdem ist die Sichtweite der Vegetation höher als bei der Stadia-Version. Im Spielgeschehen selbst fallen die Unterschiede aber nicht so stark auf. Links ist Destiny 2 per Stadia und WLAN-Verbindung zu sehen, rechts die Steam-Version mit maximalen Details. Letztere bietet ein klar schärferes Bild, außerdem ist die Sichtweite der Vegetation höher als bei der Stadia-Version. Im Spielgeschehen selbst fallen die Unterschiede aber nicht so stark auf.

Bildqualität mit Stadia

Ein weiterer Faktor, der für die Optik eine wichtige Rolle spielt, ist die Bildqualität des Video-Streams, der die Spielszenen über das Internet zu uns schickt. Das gilt vor allem deshalb, weil sie genau wie die später noch zu thematisierende Latenz stark von der vorhandenen Internetleitung abhängt.

Allgemeingültige Aussagen zur Bildqualität sind nicht möglich. Unsere Erfahrungen mit verschiedenen privaten Internetleitungen mit 16 bis 100 MBit können also nur einen Eindruck vermitteln, der sich nicht zwingend mit euren eigenen Erfahrungen decken muss.

Insgesamt macht Stadia bei der Bildqualität des Streams demnach eine meist ordentliche Figur, die aber erwartungsgemäß nicht mit dem nativen Bild beim Spielen auf dem eigenen PC mithalten kann: Je nach Spiel und Setup sieht Stadia mal mehr, mal weniger stark unschärfer aus.

Das Netzwerk macht den Unterschied
Die Bildqualität von Stadia unterscheidet sich zwischen dem Spielen per WLAN und per LAN. Gerade bei genauerem Hinsehen ist das Bild per WLAN klar weniger scharf als auf dem PC, außerdem sind in Bewegung teils Artefakte zu erkennen.

Die Situation bessert sich, wenn unser Stadia-Gerät per LAN-Kabel mit dem Router verbunden ist, der PC behält aber stets die Nase vorn.

Bei Shadow of the Tomb Raider sieht das Bild per Stadia und WLAN-Verbindung etwas unscharf aus (links). Beim Spielen per LAN-Verbindung bessert sich die Situation deutlich (Mitte), die Steam-Version auf dem PC hat aber dennoch insgesamt die Nase vorn (rechts). Ihr erkennt die Unterschiede am besten, wenn ihr auf das Bild klickt und unten links "In Originalgröße anzeigen" auswählt. Bei Shadow of the Tomb Raider sieht das Bild per Stadia und WLAN-Verbindung etwas unscharf aus (links). Beim Spielen per LAN-Verbindung bessert sich die Situation deutlich (Mitte), die Steam-Version auf dem PC hat aber dennoch insgesamt die Nase vorn (rechts). Ihr erkennt die Unterschiede am besten, wenn ihr auf das Bild klickt und unten links "In Originalgröße anzeigen" auswählt.

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