Vom Fotorealismus in Videospielen wird oft gesprochen, aber erreicht ist er bis heute nicht wirklich. Eine kleine Forschergruppe geht jedoch nun vermutlich den nächsten Schritt: Mithilfe von Machine Learning zeigen sie anhand von GTA 5 ihre ersten Ergebnisse.
Fotorealismus in GTA 5 dank Machine Learning
Die Forscher von Intel Labs widmen sich in einer ausführlichen Arbeit einem Ansatz, um den »Realismus von synthetischen Bildern zu verbessern«. Bei dem Projekt namens »Enhancing Photorealism Enhancement« modifizieren die Forscher bestehende Bilder aus einem Spiel mithilfe von echten Bildern, um anschließend die grafische Darstellung natürlicher aussehen zu lassen.
Als Beispiel für die Umsetzung haben die Entwickler GTA 5 gewählt. Mithilfe von Fotos aus vorwiegend deutschen Städten modifizierten sie das Open-World-Spiel von Rockstar Games. Das Endprodukt fällt im Vergleich deutlich weniger farbenfroh aus, dafür aber geben die Straßen ein realistischeres Bild ab.
In einem Video des Teams könnt ihr die Ergebnisse im direkten Vergleich sehen:
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Im Gegensatz zu anderen Verfahren nutzte das Forscherteam in ihrem Ansatz zusätzliche Oberflächen- und Geometriedetails, die sie direkt aus dem Spiel abgegriffen haben. Dadurch entstehen in der Umsetzung deutlich weniger störende Artefakte und das Bild verhält sich ruhiger.
Auf der Projekt-Webseite von Intel Labs präsentieren die Macher noch weitere Vergleichsbilder. Zudem erklären sie in einer mehrseitigen wissenschaftlichen Publikation zahlreiche technische Details und ihre Vorgehensweise.
Kein Download: Um eine klassische Grafikmod handelt es sich allerdings nicht, weshalb es auch keine Downloadmöglichkeit gibt. Selbst ausprobieren lassen sich die Verbesserungen demnach bisher nicht.
Die Zukunft der Spielegrafik?
Ab wann lässt sich die Grafik eines Videospiels nicht mehr von Filmaufnahmen unterscheiden? Der Fotorealismus ist ein Thema, mit dem sich zahlreiche Entwickler schon lange beschäftigen. Dazu gehören unter anderem die Macher von Hellblade, die mit Project Mara ebenfalls den Ansatz von ultrarealistischer Grafik verfolgen:
Ob und wann dieser technologische Fortschritt in Videospielen wirklich zum Einsatz kommt, bleibt aber abzuwarten. Entwickler Ninja Theory arbeitet zumindest für Senua's Saga: Hellblade 2 mit der Unreal Engine 5 und will damit neue Maßstäbe setzen.
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