Eigentlich verstößt es gegen die Regeln von Steam, "Rassismus und Diskriminierung" oder auch nur "religiöse, politische und andere Themen, die dazu neigen, in großen Auseinandersetzungen zu enden" auf der Plattform zu veröffentlichen - doch Valve hinkt oft damit hinterher, diese Richtlinien auch tatsächlich durchsetzen.
Die Website Motherboard deckte im Oktober 2017 hunderte Hassgruppen, Kuratoren und Nutzerprofile auf, die unter anderem nationalsozialistisches, antisemitisches und rassistisches Gedankengut propagierten. Manche der Nutzer dort riefen gar explizit zu Gewalt auf. Und die Postings blieben jahrelang online, ohne dass Valve eingeschritten wäre.
Dabei könnte eine enge Kontrolle der Inhalte dabei helfen, Tragödien zu vermeiden. Da wäre zum Beispiel das Profil von William Edward Atchison, der in Steam-Reviews und zahlreichen Screenshots und Artworks seine nationalsozialistische Ideologie verbreitete, bevor er im Dezember 2017 zwei ehemalige Mitschüler und dann sich selbst erschoss. Steam scheint Sympathisanten und "Fans" von Menschen wie Atchison anzuziehen: Das Center for Investigate Reporting fand Anfang März 2018 fast 200 Profile, die Schul-Amokläufer feiern.
Valve handelt - aber nicht genug
Auf mehrfache Anfragen von Seiten wie Motherboard und Kotaku, warum solche Inhalte auf Steam überhaupt verbreitet werden können, gab Valve keine Antwort. Trotzdem reagierte das Studio auf die Artikel: Die meisten der dort identifizierten Gruppen sind inzwischen gelöscht.
Allerdings ist das Problem damit nicht aus der Welt. Noch immer tummeln sich auf Steam zahlreiche Profile, die zu "Säuberungsaktionen", Gewalt gegen Frauen oder Amokläufen aufrufen. Oft scheinen sie erst entfernt zu werden, wenn Valve durch Meldungen wie die von Motherboard auf sie aufmerksam gemacht wird.
Es bleibt unklar, ob die Steam-Entwickler eine Strategie (sowie ein zugehöriges Moderatoren-Team) haben, mit der sie in Zukunft schneller gegen solche Inhalte vorgehen und das Problem besser in den Griff bekommen könnten. GameStar positioniert sich übrigens ganz klar gegen Hasskommentare jeder Art. Denn: Das sind nicht wir.
Quellen:Motherboard, Center for Investigative Reporting, Huffington Post, Kotaku
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