Herr der Ringe: Mittelerde in Unreal Engine 5 zeigt, was uns Fans seit Jahren fehlt

Meinung: Ein Zusammenschnitt aus Mittelerde in der Unreal Engine allein reicht aus, um mein Herz zum schlagen zu bringen. Er zeigt aber auch auf, was Herr-der-Ringe-Fans aktuell wirklich brauchen.

Manchmal ist es für mich fast schon unerträglich. In regelmäßigen Abständen dringen auf YouTube kleine Videos an die Oberfläche. Videos, in denen sich Fans sehr viel Mühe geben. Denn hier wird die fantastische Welt von Mittelerde im Stil der Jackson-Filme inszeniert - und zwar in Spielgrafik.

Die Unreal Engine 5 macht es inzwischen vielen Leuten da draußen möglich, zumindest eindrucksvolle Filmchen zu produzieren. Und zwar in einer Grafik-Pracht, die wir früher nur von sackteuren Triple-A-Produktion erwartet hätten. Unerträglich ist hier für mich, dass es sich dabei immer nur um eine schöne Fantasie handelt. Einen Traum von einem Herr-der-Ringe-Spiel, das mich endlich wieder immersiv in seine Welt zieht. Eine Welt, die ich mehr liebe als jede andere. Nur passiert das nie.

Fabiano Uslenghi
Fabiano Uslenghi

Fabiano ist ein Fantasy-Nerd der alten Schule, der tatsächlich noch »Der Hobbit« und »Der Herr der Ringe« in Buchform konsumiert hat, bevor Jacksons Filmtrilogie vollständig abgeschlossen war. Noch heute taucht er immer wieder gerne in diese wundervolle Geschichte ein. Doch natürlich sorgte auch bei ihm erst die Filmreihe dafür, dass er am liebsten Hobbingen als zweiten Wohnsitz angemeldet hätte.

Jetzt ist wieder ein von Fans zusammengeschnittener Trailer aufgetaucht. Und hier packt mich ganz besonders große Sehnsucht. Aber schaut erst einmal selbst und verzweifelt:

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Was ist das für ein Video?

Ganz schick anzusehen, oder? Das löst zumindest bei mir auch ein paar große Emotionen aus. Der Trailer zeigt wie gesagt natürlich kein echtes Projekt - zumindest nichts in dieser Größenordnung. Tatsächlich handelt es sich hier um die Arbeit eines Teams, das diese gezeigten Szenen nicht selbst gebaut hat. Viel mehr ist der Trailer ein Zusammenschnitt aus ganz, ganz vielen einzelnen Videos.

Ein paar von diesen Produktionen gab es auch hier bei uns schon zu sehen. Beispielsweise haben wir vor einiger Zeit über das Auenland in Unreal Engine berichtet und auch Szenen aus dem Fan-Remake zu Herr der Ringe: Die Eroberung gab es in dem Trailer zu bestaunen:

Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Trailer zum Remake versprüht episches Tolkien-Feeling Video starten 2:16 Der Herr der Ringe: Die Eroberung - Trailer zum Remake versprüht episches Tolkien-Feeling

Was der Trailer jetzt aber schafft, ist ein Gefühl einer zusammenhängenden Welt zu erzeugen. Während andere Videos sich auf einzelne Bereiche konzentrieren, wie Helms Klamm, das Auenland oder Minas Tirith, suggeriert dieser Trailer mir ein Spiel, das die Vielfalt Mittelerdes vor Augen führt. Und zwar in einem Look, den ich von einer teuren Produktion mit Herr-der-Ringe-Lizenz erwarten würde.

Nur wird so etwas aktuell nicht produziert. Es herrscht keine komplette Ebbe, immerhin sind Gollum und neuerdings Return to Moria geplant - auf die ich mich tatsächlich auch freue. Aber Herr-der-Ringe Fans wünschen sich einfach mehr.

Es fehlt der Glanz

Ich habe schon einmal darüber geschrieben, dass Herr der Ringe von Star Wars lernen sollte. Dass es wichtig ist, Fans auch mal auf die simpelste Art das zu geben, wonach es verlangt. Und gerade Fans von Herr der Ringe sind doch so passioniert und so geprägt von den Jackson-Filmen, dass ein unkompliziertes Konzept mit liebevollen, aufwändigem Look schon große Gefühle auslösen kann.

Fans wollen zurück nach Mittelerde! Wir wollen auch mit großer Liebe wieder die Orte erkunden, die wir als Kinder womöglich auf der Kino-Leinwand gesehen haben. Dabei geht es mir gar nicht so sehr um eine riesige Open World in Edelgrafik. Es würde doch schon reichen, mich mehr oder weniger stringent durch diese Welt zu ziehen. Schon im Action-Adventure zu Rückkehr des Königs habe ich es geliebt, einfach nur mit Sam durch Osgiliath zu schleichen oder als Gandalf auf den Mauern Minas Tiriths zu stehen. Selbst das spielerisch furchtbare Herr der Ringe: Die Eroberung bot mir immerhin die Option, bekannte Orte wie Bruchtal zu erkunden.

Dass Fan-Service allein nicht reicht, hat Herr der Ringe: Die Eroberung zwar auch gezeigt, doch die Idee dahinter war grundlegend genau richtig. Dass Fan-Service allein nicht reicht, hat Herr der Ringe: Die Eroberung zwar auch gezeigt, doch die Idee dahinter war grundlegend genau richtig.

Ich mochte zwar Mordors Schatten und Schatten des Krieges, aber letztlich driftete das auch stark in die Fanfiction ab und gab mir kaum Schauplätze, die ich aus den Filmen kenne. Dabei ist das doch ein so einfaches Bedürfnis. Und wie viele Menschen sich danach sehnen, das zeigt schon die große Anzahl an Unreal-Engine-Projekten und auch, wie viele Aufrufzahlen diese YouTube-Videos generieren.

Es könnte doch alles so einfach sein.

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