House of the Dragon: Spoilerfreies Fazit nach 6 Folgen – für wen lohnt sich das GoT Prequel?

House of the Dragon bietet alles, was Game of Thrones so erfolgreich gemacht hat. Unsere Serienkritik erklärt, warum nicht nur Fans reinschauen sollten.

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Nach jahrelangem Warten geht es endlich zurück nach Westeros, denn mit House of the Dragon steht nun die Prequel-Serie zu Game of Thrones in den Startlöchern. Doch viele Fans sind nach dessen achter Staffel misstrauisch.

Kann die neue Produktion das Niveau der ersten GoT-Staffeln erreichen oder sogar toppen? Oder knüpft das Prequel qualitätsmäßig doch eher an die für viele Zuschauer enttäuschenden letzten Staffeln an?

Wir haben sechs von zehn Folgen der ersten Staffel von House of the Dragon bereits sehen können und verraten euch, ob sich die Serie für euch lohnen könnte.

Worum geht es in House of the Dragon?

Falls ihr euch bislang noch gar nicht mit der Handlung von HotD auseinandergesetzt habt, fassen wir die Handlung an dieser Stelle noch einmal kompakt für euch zusammen.

Die Serie basiert auf dem Buch Feuer und Blut von G.R.R. Martin und es dreht sich alles um die Dynastie der Drachenreiterfamilie Targaryen. Diese wanderte hunderte von Jahren vor den Ereignissen aus Game of Thrones vom östlichen Kontinent Essos nach Westeros aus.

Aegon Targaryen, auch bekannt als Aegon der Eroberer, unterwarf die Sieben Königslande Westeros‘, schmiedete im Drachenfeuer seines Reittiers den Eisernen Thron und krönte sich damit zum ersten König über ganz Westeros.

Die Serie setzt rund 100 Jahre nach diesen Ereignissen ein: Die Targaryens sind vom Volk geliebte Herrscher über ein friedliches und wohlhabendes Reich, doch es braut sich ein Sturm zusammen.

Der Eiserne Thron ist deutlich opulenter und näher an der Buchvorlage als in Game of Thrones. Der Eiserne Thron ist deutlich opulenter und näher an der Buchvorlage als in Game of Thrones.

Der gutmütige König Viserys Targaryen will seine Tochter Rhaenyra zu seiner Thronfolgerin ernennen und bekommt dafür reichlich Gegenwind, denn eine Frau auf dem Eisernen Thron hat es in Westeros bislang nicht gegeben.

Außerdem ist Rhaenyra nicht die Einzige, die gerne über die Sieben Königslande regieren würde – unter anderem sieht sich auch der rebellische Bruder des Königs, Prinz Daemon, als rechtmäßiger Thronfolger.

In folgendem Artikel erklären wir euch die Vorgeschichte sowie die Charaktere der Serie ausführlich, damit ihr für den Start in Episode Eins bestens vorbereitet seid:

Warum uns House of the Dragon überzeugt hat

Falls ihr zu denjenigen gehört, die mit Staffel 8 von Game of Thrones unzufrieden waren und nun das Schlimmste befürchten: Nein, House of the Dragon ist keine Katastrophe. Ganz im Gegenteil: Das Prequel hat uns in den ersten sechs Folgen unheimlich viel Spaß gemacht und uns mit jeder weiteren Folge mehr in seinen Bann gezogen.

Schon in den ersten Szenen spürt man die großen Ähnlichkeiten von Game of Thrones und House of the Dragon – und für Fans ist es ein wunderschönes Gefühl, wieder in dieser Welt versinken zu können. Das liegt natürlich nicht nur an der erneut perfekten Musikuntermalung des deutschen Komponisten Ramin Djawadi, sondern auch an Kulissen und Bühnenbild – keine andere Serie schafft es, so eine glaubhafte Welt zu erschaffen. Natürlich dürfen wir auch die Drachen nicht vergessen, die mehrfach in jeder Episode auftauchen – beim Special-Effects-Budget hat HBO definitiv nicht geknausert.

Einen guten Eindruck davon, was wir damit meinen, vermittelt euch der Trailer:

House of the Dragon: Im neuen Trailer zum GoT-Prequel wimmelt es geradezu vor Drachen Video starten 2:49 House of the Dragon: Im neuen Trailer zum GoT-Prequel wimmelt es geradezu vor Drachen

Noch viel wichtiger als Schauwerte ist jedoch die Handlung: Diese fängt, ganz wie in den Anfängen von Game of Thrones, zunächst gemächlich an und nimmt sich viel Zeit, die Charaktere aufzubauen und ihre Eigenheiten, ihre Ambitionen, ihre Beziehungen untereinander und ihre Konflikte zu etablieren.

Aber schnell erahnt ihr, dass im Reich des friedliebenden Königs Viserys ein unvermeidliches Blutvergießen am Horizont wartet. Doch wer letztlich dafür verantwortlich sein wird, bleibt zunächst ungewiss – und das macht es gerade so spannend. Ausnahmslos alle Charaktere sind hervorragend geschrieben, ihre Motivationen jederzeit nachvollziehbar. Erzählweise und Tempo verdeutlichen unheimlich geschickt, dass der drohende Bürgerkrieg der Targaryens – der in Westeros als Tanz der Drachen in die Geschichte eingehen wird – Stück für Stück durch jahrzehntelange Missgunst und Fehlentscheidungen vorbereitet wurde.

House of the Dragon besticht mit beeindruckendem Set Design. House of the Dragon besticht mit beeindruckendem Set Design.

Zwar erinnern die vielen politischen Intrigen und Machtkämpfe in House of the Dragon stark an Game of Thrones, doch es gibt auch große Unterschiede. Die Geschichte beginnt deutlich düsterer und ernster. Schon in den ersten Episoden wechseln sich politische Intrigen mit grausamen Kampfszenen, Sexorgien und Szenen von Zerstückelung und Kastration ab.

Es gibt auch einen Mangel an klaren Charakteren: In GoT war schnell klar, dass der rechtschaffene Ned Stark und seine Familie die Helden sind, Tyrion ist aufgrund seiner Vernunft ein Sympathieträger, und der sadistische Prinz Joffrey ist einfach nur verachtenswert.

Spannend geführte Duelle gehören genauso zu House of the Dragon wie riesige Schlachten. Spannend geführte Duelle gehören genauso zu House of the Dragon wie riesige Schlachten.

In House of the Dragon fällt es schwer, sich auf die Seite einer bestimmten Figur zu schlagen, denn diese werden durchweg komplexer dargestellt. Dadurch wirken sie oft undurchsichtig und gelegentlich sogar unsympathisch. Das heißt aber nicht, dass sie dadurch nicht spannend sind. Es erschwert lediglich die Wahl eines Lieblings, dem man die Daumen drückt.

Unser Favorit nach den ersten sechs Folgen ist der von Matt Smith grandios gespielte Prinz Daemon: Während er anfangs aufgrund seines rebellischen und impulsiven Verhaltens wie ein typischer Bösewicht wirkt, zeigt er im Verlauf der weiteren Episoden regelmäßig seine empfindsame Seite und wandelt stets auf einem schmalen Grat zwischen Helden- und Schurkendasein.

Prinz Daemon Targaryen ist undurchsichtig, aber gerade deshalb auch so interessant. Prinz Daemon Targaryen ist undurchsichtig, aber gerade deshalb auch so interessant.

Für wen lohnt sich House of the Dragon?

Wir sind uns sicher: Wer Game of Thrones geliebt hat, wird auch an House of the Dragon eine Menge Spaß haben. Denn das Prequel ist Game of Thrones in Reinform und bietet all das, was die Serie so großartig gemacht hat: Nachvollziehbare Charaktere, eine spannende, sich langsam entfaltende Geschichte voller Intrigen und unerwarteter Wendungen, eindrucksvolle Schlachten und die auf Serienebene qualitativ unerreichten Kulissen und Bühnenbilder, wie man sie aus GoT gewohnt ist.

Politische Debatten im Kleinen Rat gehören wie in Game of Thrones zum Alltag von House of the Dragon. Politische Debatten im Kleinen Rat gehören wie in Game of Thrones zum Alltag von House of the Dragon.

Aber auch wenn sich die Serie vornehmlich an bereits existierende Fans richtet, können alle anderen hier auch ohne Vorwissen einsteigen. Zwar werdet ihr einige Anspielungen und Namen nicht zuordnen können, diese gehören allerdings eher zur Kategorie Fan-Service. Wenn der Kleine Rat etwa über die Bedrohung durch eine neue Allianz der Freien Städte diskutiert, werden eingefleischte Fans zwar besonders hellhörig, aber auch Neulinge verstehen die Bedeutung der Debatte.

Abschließend wollen wir die neue Serie auch den Skeptikern empfehlen, die nach dem enttäuschenden Finale von Game of Thrones ihre Zweifel haben: Da die zugrundeliegende Geschichte komplett auserzählt ist, kann sie nicht mehr durch Plot Holes ruiniert werden kann, die etwa Daenerys einfach mal die komplette Eiserne Flotte vergessen lassen:

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Autor G.R.R. Martin lobt in seinem Blog die verantwortlichen Autoren und Regisseure und sagt, dass diese nicht nur durchweg gute Entscheidungen getroffen haben und einige Passagen sogar verbessert haben. Und das soll doch was heißen. Wir können es jedenfalls kaum erwarten, den Rest der ersten Staffel zu sehen.

House of the Dragon startet hierzulande am Montag, dem 22. August 2022. In unserer großen Übersicht findet ihr alle wichtigen Fakten und Infos zu Episodenanzahl, Besetzung und wo ihr die neue Serie sehen könnt.

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