Existiert neben den Menschen intelligentes Leben im Weltall? Die Beantwortung dieser Frage wird wohl noch eine ganze Weile dauern – und eine Mitschuld daran könnte der anhaltende Krypto-Mining-Boom tragen. Denn der daraus resultierende Engpass bei leistungsfähigen Grafikkarten macht nicht nur dem Otto-Normalverbraucher zu schaffen, sondern auch Astronomen.
Geld ist vorhanden, aber der Nachschub fehlt
Im Interview mit der BBC (via Neowin) erklärte der Astronom Dan Werthimer, der das SETI@home-Projekt (SETI = Search for Extraterrestrial Intelligence) der Universität Berkeley leitet, die Forscher wollten ihre Observatorien gerne ausbauen. »Wir würden gerne die aktuellsten GPUs nutzen, können sie aber nicht bekommen«, so Wertheimer.
Über die vergangenen Monate habe sich die Situation für die SETI-Forscher immer mehr verschärft. Genügend Geld sei vorhanden, allerdings konnten Händler immer wieder den Bedarf der Astronomen nicht decken.
Ergänzend dazu beklagte der Werthimers Kollege Aaron Parsons die in astronomische Höhen gestiegenen Kosten für GPUs: »Wir kaufen eine ganze Menge [GPUs für unsere Teleskope], am Ende wird es uns 32.000 US-Dollar extra kosten.
Die Forscher benötigen leistungsstarke Grafikkarten, um mit ihren Teleskopen möglichst viele Radiowellen-Frequenzen zu überwachen. Sie suchen dabei nach verschiedenen Signal-Typen, die Außerirdische potentiell nutzen könnten. Dafür sei jede Menge Rechenpower nötig, so Werthimer ~ bei einigen Berkeley-Teleskopen kommen bis zu 100 GPUs gleichzeitig zum Einsatz.
Parsons fürchtet, dass sich die Lage der SETI-Forscher bei einem anhaltenden Mangel geeigneter Grafikkarten noch verschlimmern und die Arbeit in ihrer Gesamtheit gefährden könnte. Ein Ende des Krypto-Mining-Booms ist derweil nicht in Sicht.
Ob die großen GPU-Hersteller Nvidia und AMD in naher Zukunft für eine Entspannung am Hardware-Markt sorgen können, steht jedenfalls in den Sternen. Immerhin hat Nvidia versprochen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Situation zu verbessern. Laut jüngsten Gerüchten könnte dazu auch eine spezielle Mining-GPU mit der Bezeichnung Turing gehören.
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