Making-of zu Priscillas Song: Das beliebteste Witcher-Lied ist nicht Toss A Coin

Das Lied Wolven Storm aus The Witcher 3 ist mehr als ein gewöhnlicher Spiele-Soundtrack. Doch was macht es so besonders und wie ist es entstanden?

Die schöne Priscilla hat nicht nur Rittersporn den Kopf verdreht, sondern nach ihrem Song auch uns Spielern. Die schöne Priscilla hat nicht nur Rittersporn den Kopf verdreht, sondern nach ihrem Song auch uns Spielern.

Einige Spielcharaktere bleiben auf ewig unvergessen. Priscilla aus The Witcher 3 ist eine von ihnen - und das liegt vor allem an der ungewöhnlichen Art, wie wir sie kennenlernen. Auf der Suche nach unserem Freund Rittersporn, der Hinweise über den Verbleib von Ciri haben könnte, werden wir auf die Fährte der Bardin Priscilla geführt.

Um sie zur Rede zu stellen, kehren wir ein in die Taverne in Novigrad, in der sie ihren nächsten Auftritt haben soll. Doch noch bevor wir ein Wort mit ihr wechseln können, werden wir Zeuge ihrer Darbietung von Wolven Storm - einem Lied, das von der Liebe zwischen Geralt und Yennefer erzählt.

Diese Szene hat bis heute einen besonderen Platz im Herzen der Witcher-Fans. Für viele Spieler gilt sie als einer der besten Witcher-Momente aller Zeiten. Da kann selbst der beliebte Ohrwurm »Toss a Coin« aus der Witcher-Serie nicht mithalten.

Im Interview mit dem Witcher-Komponisten Marcin Przybylowicz sprechen wir darüber, wie dieser ungewöhnlich persönliche und emotionale Song entstanden ist und woran es liegt, dass er auch nach all der Zeit seinen Zauber nicht verloren hat. Weitere spannende Making-of-Geschichten wie die Entstehung des Käsedungeons und Hintergrund-Reports wie zum Beispiel zu den Herausforderungen der Open World lest ihr in unseren großen GameStar-Witcher-Wochen. Außerdem haben wir sogar The Witcher 3 neu für euch getestet und im Video festgehalten, ob das Rollenspiel 2020 immer noch ein Meisterwerk ist:

Ist The Witcher 3 fünf Jahre später noch ein Meisterwerk? Video starten 11:43 Ist The Witcher 3 fünf Jahre später noch ein Meisterwerk?

Was sind die Witcher-Wochen bei GameStar?

Weil Cyberpunk 2077 verschoben wurde, haben wir uns einfach den ursprünglichen Release am 16. April geschnappt, um noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Die nächsten zwei Wochen widmen wir ganz dem Open-World-Epos The Witcher 3 und nehmen euch mit auf eine virtuelle Reise durch Novigrad, Velen, Skellige und Co. um die Geheimnisse und Geschichten zu ergründen, die CD Projekts Meisterwerk so einzigartig und besonders machen. Egal ob in Artikelform, als Video und Livestream und natürlich auch als Podcast.

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Was macht Priscillas Song so unvergesslich?

Das Lied trifft Geralt und auch uns Spieler völlig unerwartet. Es ist einer von vielen Momenten, in denen die Stimmung mit einem Mal umschwingt. Manchmal ist The Witcher 3 ernst und düster, dann plötzlich überraschend lustig - wie in der Nacht, in der Geralt nach einem Saufgelage ein spontanes Yennefer-Cosplay hinlegt. Und im nächsten Moment wird die Geschichte aus heiterem Himmel unerwartet gefühlvoll - so auch in der Taverne in Novigrad.

Das Besondere: Durch diese Art der ersten Begegnung mit Priscilla lernen wir nicht nur sie selbst ohne eine einzige Dialogzeile kennen, sondern erfahren im selben Moment etwas über Geralt und Yennefer, das für Spieler, die mit den Witcher-Romanen nicht vertraut sind, bisher verborgen blieb. Ihre besondere Liebe zueinander und die Schwere, die auf ihr lastet, wird ohne zu viele Worte transportiert und erreicht sogar Spieler, die mit der Vorgeschichte von The Witcher kaum vertraut sind.

Die Musik spielt in The Witcher oft eine große Rolle und viele Lieder sind mit besonderen Spielmomenten verknüpft - man denke nur an »The Fields of Ard Skellige«, das erklingt, wenn wir mit Geralt das bisher unentdeckte Land erkunden. Doch dass ein Charakter selbst singt, ist außergewöhnlich und besonders persönlich. Vielleicht, weil die Musik so direkt in die Handlung verwoben ist und nicht nur von uns Spielern sondern im selben Moment auch von Geralt gehört wird.

Selbst der sonst so ernste Hexer wurde von Priscillas Song berührt. In der Tavernen-Szene lernen wir Geralt von einer anderen Seite kennen. Selbst der sonst so ernste Hexer wurde von Priscillas Song berührt. In der Tavernen-Szene lernen wir Geralt von einer anderen Seite kennen.

Wie entstand Priscillas Song?

Im Interview mit dem Witcher-Komponisten Marcin Przybylowicz haben wir gefragt, wie das Lied Wolven Storm entstanden ist und wie viel Arbeit dahinter steckt. Przybylowicz erzählte uns, dass die Story-Schreiber zunächst die Geschichte rund um Priscilla, ihre Beziehung zu Rittersporn und das Lied über Geralts und Yennefers Liebe entwickelten.

Einen ersten Entwurf des Liedtextes schickten sie dann an Przybylowicz, dessen Aufgabe es war, eine Melodie für das Lied zu finden. Es lag auch in seiner Hand, wie Priscilla ihren Song vortragen würde - er entschied sich für einen Solo-Auftritt mit ihrer Laute, um ihn so persönlich wie möglich zu transportieren.

Die Version schickte Komponist Przybylowicz wieder zurück, damit an den Lyrics weiter gefeilt werden konnte und die Silben perfekt auf die Melodie abgestimmt waren. Und so wurde Priscillas Song einige Wochen lang hin- und hergeschickt und immer weiter perfektioniert.

"Und das wäre es gewesen, wenn da nicht ein kleiner Faktor wäre: Wir übersetzen unser Spiel in 7 verschiedene Sprachen."

In unserem Video könnt ihr Priscillas Song erneut lauschen und hören, wie er sich in anderen Teilen der Welt anhört:

Wolven Storm in sieben Sprachen

Entstanden ist Priscillas Song aka Wolven Storm auf Polnisch - der Muttersprache der Entwickler von CD Project Red. Dort heißt das Lied Wilcza zamiec und wird von Anna Terpilowska gesungen. Doch es existieren auch Versionen auf Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Japanisch und Portugiesisch. Die zu entwickeln war tatsächlich eine Kunst für sich.

»Sprachen unterscheiden sich meistens in ihrer Wortlänge. Zum Beispiel ist Deutsch für mich so kompliziert, weil ihr Leute einfach so lange Worte habt«, erzählt Przybylowicz in unserem Interview lachend. Englisch hingegen ist eine recht kurze Sprache, Polnisch, Französisch und Russisch liegen für Przybylowicz irgendwo im Mittelfeld.

Fun Fact: Witcher-Questdesigner Philipp Weber hat die erste deutsche Version von Wolven Storm persönlich eingesungen. Im Interview erzählte er uns aber, dass die Version »leider verschollen« sei. Zu schade.

Der Text wurde mit viel Liebe in die anderen Sprachen übersetzt und sollte vom Wortlaut her so nah wie möglich am Original sein. Die Bedeutung durfte nicht verloren gehen, die Silben mussten aber an die Melodie und das Tempo des Liedes angepasst sein, damit es in allen Sprachen auf die gleiche Art gesungen werden konnte - ein kleiner Alptraum, wie Przybylowicz verrät.

Doch das Ergebnis spricht für sich. The Witcher 3 lebt von der liebevoll gestalteten Welt. Davon, dass die Entwickler keine Kompromisse machen, um den Spieler mitzureißen. Und nicht zuletzt von den unzähligen Details, die man auch 5 Jahre nach Release noch neu entdecken kann.

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Um die Fragen beantworten zu können, müsst ihr euch allerdings nicht nur mit The Witcher 3 auskennen, sondern auch unsere Artikel der Themenwoche aufmerksam lesen.

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