Maximaler Minimalismus
Max Payne als Film kann leider nicht seinen Ursprung als Computerspiel leugnen. So innovativ die Geschichte um den von Hass getriebenen Polizisten in der Computerwelt war, so platt und klischeehaft wirkt sie auf der Kinoleinwand.
Die Femme fatale, der verbitterte Polizist, dessen enttäuschter Partner und der undurchsichtige Freund: Hat man schon gesehen, will man nicht mehr sehen. Ebenso wenig ist Spielelogik lustig, bei der jeder Mensch eine unterschiedliche Anzahl von Kugeln im Bauch aushält, bis er umfällt. Genauso störend sind Figuren, die lieber den großen Auftritt suchen, als offensichtliche Dinge in Angriff zu nehmen. So hat der per Droge gedopte Bösewicht mehrere Chancen, Max Payne auszuschalten. So viel Dummheit wird auch in einer fiktiven Handlung bestraft: Er hat am Ende einen ganz unspektakulären Abgang. Wer übrigens ein brutales Schlachtfest erwartet, wird vermutlich ziemlich enttäuscht. Klar, es wird geschossen – ausufernde Kugelorgien gibt es jedoch nicht. Man merkt, dass Max Payne für den amerikanischen Markt geschnitten wurde.
Der Schnitt ist generell ein Problem: Manche tragenden Handlungselemente wie der Rückblick auf Paynes Vergangenheit tauchen mitten im Film auf. Ob sie da vorgesehen waren, darf bezweifelt werden, da sie von der Logik der Handlung her besser am Anfang aufgehoben wären. Man erahnt auch das eine oder andere Loch, wenn zwischen zwei Szenen Verbindungen fehlen.
Immerhin: Marc Wahlberg versucht zu schauspielern. Seine verlebte Miene lässt immer Abgründe erahnen – selbst wenn der Drehbuchautor gar keine vorsieht. Mit lässiger Coolness übersteht er jede Situation im Film. Im krassen Gegensatz dazu steht Mila Kunis. Ihre Hauptqualifikation für die Rolle bestand hauptsächlich wohl darin, dass sie in einem Nachbarort von Olga Kurylenkos Heimatstadt geboren wurde. Ihre Versuche, hinter Tonnen von Schminke die taffe Powerfrau zu mimen, haben manchmal schon unfreiwillig komische Züge. Das ergibt allerdings auch Sinn: Sie stammt ursprünglich aus dem Komödienfach.
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