CES 2022: Ein kleines Upgrade begeistert mich mehr als alle Neuheiten zusammen

Auf den Keynotes von AMD, Nvidia und Intel gab es zwar Neuheiten, aber nichts begeistert mich so sehr wie ein kleines Speicher-Upgrade mit großer Wirkung.

Am Ende sind es oft die kleinen Dinge, über die ich mich am meisten freuen kann. Das ist nicht nur eine Lehre, die ich aus nun fast 42 Jahren Jahren Lebenserfahrung ziehe, sondern auch aus beinahe drei Jahren GameStar und drei Jahren redaktioneller Arbeit rund um die Consumer Electronics Show.

Die CES kehrt zu Beginn jedes Jahres mit potenziellen Verheißungen für die kommenden zwölf Monate zurück. So war das beispielsweise mit Nvidias Geforce RTX 3000 und AMDs Ryzen 5000 Anfang 2020. Nur um dann aufs Neue festzustellen, dass die CES in puncto Gaming-Hardware eher dünne Süppchen kocht.

In diesem Jahr ist das nicht viel anders: Von Nvidia und AMD hatte ich zwar ohnehin nichts in Richtung der kommenden Grafikkarten-Generationen RTX 4000 und RX 7000 erwartet, dafür aber umso mehr von Intel. Schließlich hat der Chipgigant die Markteinführung seiner Arc Alchemist-Beschleuniger schon längst für das erste Quartal 2022 bestätigt. Was böte sich hier also mehr an als eine Vorstellung im Rahmen der CES?

Alexander Köpf
@NebulaMutara

Alex ist seit bald drei Jahren Redakteur bei GameStar. In der Zeit hat er viel über die Hardware-Branche gelernt. Zum Beispiel, dass neue Grafikkarten und Prozessoren am Ende meist nicht so viel mehr Leistung bieten, wie Leaks und Gerüchte es im Vorfeld gerne verheißen. Oder auch, dass Messen oftmals nicht ganz das halten können, was wir uns davon versprechen.

Nur ein paar Grafikkarten, aber umso mehr Notebooks

Doch geschehen ist auf Intels Keynote dahingehend so gut wie nichts. Lediglich, dass die GPUs auf dem Weg zu den OEM-Partnern seien und wir sie irgendwann im ersten Quartal 2022 zu Gesicht bekommen würden, wurde untermauert. Im Fokus hingegen standen, wie schon bei Nvidia und AMD zuvor, Notebooks mit mehr Leistung respektive Technologien zur besseren Energieeffizienz. Nicht dass das nicht spannend wäre, im Gegenteil: 2022 könnte ein richtig gutes Jahr für Notebooks werden.

AMDs Ryzen 6000 (Notebook-CPUs) und Radeon RX 6000M (mobile Grafikkarten), Intels Core i 12000H/P (Notebook-CPUs) und KI-gestütztes Energiemanagement sind gute und sinnvolle Neuerungen. Doch so richtig freuen mag ich mich aus technischer Sicht darauf nicht. Die angekündigten Grafikkarten, sprich: RTX 3090 Ti, RTX 3050, RX 6500 XT und RX 6400 lösen bei mir ebenfalls nur bedingt Freudensprünge aus.

Ein kleiner Schritt für eine CPU, ein großer Schritt in Sachen Leistung

Viel begeisterter bin ich von einem auf den ersten Blick eher kleinen Upgrade: Dem Ryzen 7 5800X3D. AMD spendiert dem beliebten Achtkerner Ryzen 7 5800X, den ich selbst besitze, in Form von sogenanntem 3D V-Cache ein interessantes Speicher-Upgrade.

Den gezeigten Benchmarks zufolge stößt der 5800X3D damit nicht nur den Intel Core i9 12900K vom Thron in Sachen Spiele-Performance, sondern lässt auch den vermeintlich großen Bruder Ryzen 9 5900X deutlich hinter sich. Und das obwohl der 5800X3D mit niedrigeren Taktraten auskommt als der reguläre 5800X.

Die Spezifikationen des Ryzen 7 5800X3D in der Übersicht und im Vergleich:

Ryzen 9 5900XKerne/Threads: 12/24Takt: 3,7/4,9 GHzL3-Cache: 64,0 MByte 2D CacheTDP: 105 Watt
Ryzen 7 5800X3DKerne/Threads: 8/16Takt: 3,4/4,5 GHzL3-Cache: 96,0 MByte (64,0 MByte 3D V-Cache plus 32,0 MByte 2D Cache)TDP: 105 Watt
Ryzen 7 5800XKerne/Threads: 8/16Takt: 3,8/4,7 GHzL3-Cache: 32,0 MByte 2D CacheTDP: 105 Watt

Genau diese im Vergleich niedrigeren Taktraten machen den Ryzen 7 5800X3D so spannend für mich. Wirfen sie doch die Frage auf, wie viel mehr Performance der vertikal angeordnete 3D V-Cache in Spielen tatsächlich bringt und in Zukunft noch bringen kann. Denn es scheint, als brächten 64,0 MByte gestapelter Last-Level-Cache zumindest in Full HD bereits jetzt deutlich mehr FPS als die Jagd nach immer höheren Taktraten.

Ich mag diese feinen, vielleicht sogar unscheinbaren technischen Innovationen, die am Ende viel mehr bringen als alles werbewirksame Mega- und Gigahertz-Geprotze.

Wie seht ihr das? Was sind eure bisherigen Highlights der CES 2022? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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