Anthem ist ein Game-as-a-Service mit Multiplayer-Fokus - aber Entwickler Bioware könnte in Zukunft auch wieder reine Singleplayer-Spiele entwickeln. Dragon Age 4 (Arbeitstitel: The Dread Wolf Rises) gehört mutmaßlich noch nicht dazu - aber Chad Robertson, Head of Live Service bei Bioware, wollte eine entsprechende Rückkehr zu alten Werten bei künftigen Spielen im exklusiven GameStar-Interview nicht ausschließen.
"Ich glaube, alles ist möglich. Entschuldigung für diese super-generische Antwort. [...] Meiner Meinung nach kommt es darauf an, was die einzelnen Entwickler machen wollen und was zu einer Spielereihe passt. Funktioniert es besser als Singleplayer-Spiel oder als Multiplayer-Erlebnis? [...] Eine tolle Idee kann viele verschiedene Formen annehmen. Wenn wir uns Gedanken um die nächsten Bioware-Spiele machen, schauen wir uns jede Idee an und bewerten sie. Ist das etwas Fantastisches, das wir erschaffen wollen?"
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Der Multiplayer-Fokus von Anthem (Release: 22. Februar 2019) bedeute nicht automatisch das Ende aller Singleplayer-Rollenspiele von Bioware. Die Zukunft des Studios hänge dabei laut Robertson vor allem von den Mitarbeitern ab. »Es kommen wortwörtlich jeden Tag neue kreative Leute in die Firma«, so der Head of Live Service im Interview. »Wir wollen, dass Bioware auf Jahre hinaus eine erfolgreiche Spieleschmiede bleibt. Dafür brauchen wir ständig neue Talente, Ideen und Perspektiven, was wir tun können.«
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Für den großen GameStar-Plus-Report zur Bioware-Identität fragten wir Chad Robertson, ob Singleplayer-Rollenspiele wie Mass Effect, Jade Empire oder Star Wars: Knights of the Old Republic im heutigen Videospielmarkt noch vorstellbar und rentabel wären.
"Absolut. Aber wenn du fragst, ob Bioware eine exakte Kopie oder Evolution eines dieser Spiele machen wird, dann sage ich dir ... warte mal ab. Wir werden uns weiterentwickeln, auch anhand des Feedbacks zu Anthem. Diese Art von Spielen [Singleplayer-RPGs, Anm. d. Red.] sind möglich, aber wir wollen uns als Entwickler weiterentwickeln.
Unsere Spiele sollen größer und tiefgängiger werden und aktuell halten wir das, was wir mit Anthem tun, für eine gute Sache. Wir bringen Story und Koop-Modus zusammen, das ist ein Weg, den wir mit Anthem ausprobieren wollen. Vielleicht gehen wir eines Tages zurück zu klassischen Singleplayer-Spielen. Aber im Moment glauben wir, dass wir auf dem eingeschlagenen Weg in unserer Kreativität wachsen können."
Bei Bioware hat Chad Robertson als Head of Live Service gerade viel damit zu tun, eine Content-Roadmap für die Zeit nach dem Anthem-Launch zu erstellen. Wie die Zukunft des Studios nach dem Schritt ins MMO-Geschäft aussieht? »Unsere Stärken liegen darin, Welten zu erschaffen und Geschichten zu erzählen. Das haben wir glaube ich schon immer gut gemacht und die Spieler haben das über die Jahre sehr geschätzt. Aber welche Form das in fünf oder zehn Jahren annimmt, das weiß ich nicht.«
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Ebenso wenig will sich Robertson im Interview darauf festlegen, wie es mit Dragon Age und Mass Effect weitergeht. Sicher ist aktuell nur, dass das Bioware aktuell Multiplayer-Programmierer sucht - für Dragon Age 4.
"Für all unsere Marken wollen wir das Richtige tun, sowohl für sie als auch für unsere Entwicklung als Studios und für unsere Fans im Bezug darauf, was diese Erfahrungen sind. Mit dem, was wir mit Anthem erschaffen haben, werden wir so viel lernen. Wir wollen lernen und es zusammen mit unseren Fans wachsen lassen. Die Reaktion, die wir darauf bekommen werden, wird uns hoffentlich dabei helfen, gute Entscheidungen für unsere anderen Franchises zu treffen."
Noch viele weitere Aussagen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Bioware sowie dem Plan, den das Unternehmen mit Anthem verfolgt, lest ihr in unserem Plus-exklusiven Report:
Wie viel Bioware steckt in Anthem? Identitätskrise beim Rollenspiel-Studio
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