Phantastische Tierwesen 3 in der Filmkritik: Die Magie der Potter-Filme kehrt zurück

Am 7. April startet »Dumbledores Geheimnisse« in den deutschen Kinos. Für wen sich der Kinobesuch lohnt, lest ihr in unserer spoilerfreien Review.

Dumbledores Geheimnisse ist der beste Teil der Reihe - wird aber nicht allen gefallen. Dumbledores Geheimnisse ist der beste Teil der Reihe - wird aber nicht allen gefallen.

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Phantastische Tierwesen: Dumblerdores Geheimnisse hat es nicht leicht. Die heiß erwartete Prequel-Reihe stieß bei Fans und Filmkritikern bisher nur auf gemischte Gefühle. Kontroversen um Drehbuch-Autorin J.K. Rowling und Grindelwald-Darsteller Johnny Depp überschatteten die Filme und der eigentlich 2020 geplante Release für Teil 3 der Reihe ließ noch zwei Jahre auf sich warten.

Die Erwartungen an Phantastische Tierwesen 3 waren nicht hoch. Doch die Reihe kehrt mit einer Überraschung auf die Leinwand zurück: Dumbledores Geheimnisse gelingt es wieder, die Potter-Magie in die Filme zu bringen. Für wen sich der dritte Teil der Reihe lohnt und wer damit nicht glücklich wird, lest ihr in unserer spoilerfreien Filmkritik.

Hinweis: Kontroverse um J.K. Rowling
Kommentare der Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling über Trans-Personen führten wiederholt zu Kontroversen. Dieser Artikel erzählt nach, was Rowling genau gesagt hat und welche Reaktionen es darauf gab. Rowling ist als Drehbuch-Autorin an Phantastische Tierwesen 3 beteiligt.

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Worum geht es in Phantastische Tierwesen 3?

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse knüpft nahtlos an seinen Vorgänger Grindelwalds Verbrechen an. Gellert Grindelwald (Mad Mikkelsen, der Johnny Depp in seiner Rolle ablöst) gelingt es, immer mehr Anhänger um sich zu scharen und die Zaubererschaft von seiner Zukunftsvision zu überzeugen. Dem Ausnahme-Zauberer Albus Dumbledore (Jude Law) sind durch einen Blutschwur die Hände gebunden und er kann nicht gegen seinen einstigen Freund vorgehen. 

Um den Frieden der Zauberer- und Muggelwelt zu sichern, benötigt Dumbledore die Hilfe des Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne). Doch was wäre ein Held ohne seine Heldentruppe? Sein Bruder und Auror Theseus (Callum Turner) und sein Muggel-Freund Jacob Kowalski (Dan Fogler) sind auch im dritten Teil wieder am Start. Außerdem erhält Newt Hilfe von seiner langjährigen Assistentin Bunty (Victoria Yeates), Leta Lestranges Bruder Yusuf Kama (William Nadylam) und der Lehrerin Eulalie »Lally« Hicks (Jessica Williams). 

Gemeinsam versuchen sie, die Pläne des bösen Zauberers zu durchkreuzen. Doch auch Grindelwald hat mit Credence (Ezra Miller) und dem magischen Tierwesen Qilin noch ein Ass in der Hinterhand. Und dann steht auch noch günstigerweise die Wahl eines neuen Oberhauptes der gesamten Zaubererschaft bevor …

Mads Mikkelsen überzeugt in seiner Rolle als kaltblütiger und machthungriger Gellert Grindelwald. Bildquelle: Warner Bros. Mads Mikkelsen überzeugt in seiner Rolle als kaltblütiger und machthungriger Gellert Grindelwald. Bildquelle: Warner Bros.

Für wen ist Phantastische Wesen 3 interessant?

Wenn ihr bereits mit den ersten beiden Filmen der Phantastische Tierwesen-Reihe nichts anfangen konntet, dann wird euch auch der dritte Teil nicht von sich überzeugen können. Denn im Kern folgt Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse einem ähnlichen Schema wie seine Vorgänger

Wieder stehen die Tierwesen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem übergreifenden Plot - das wirkt auch nach drei Filmen immer noch aufgesetzt und will sich nicht so recht in das Potter-Universum einfügen. Denn eigentlich wird ein ernstes geschichtliches Ereignis der Zaubererwelt thematisiert. Diese steht nämlich kurz vor einem Krieg mit den Muggeln, angestachelt durch die Ideologie Grindelwalds, der die Reinheit der magischen Familien wahren möchte. Niedliche Tierchen als Entscheidungsträger in einer solch kritischen Auseinandersetzung wirken - milde ausgedrückt - etwas deplatziert. 

In Phantastische Tierwesen 3 bekommen wir einen tieferen Einblick in die Geheimnisse der Dumbledore-Familie. Bildquelle: Warner Bros. In Phantastische Tierwesen 3 bekommen wir einen tieferen Einblick in die Geheimnisse der Dumbledore-Familie. Bildquelle: Warner Bros.

Außerdem schwächelt der Plot von Phantastische Tierwesen 3. Der Film ist aufgebaut wie ein magischer Heist und wir beobachten unsere Truppe dabei, wie sie unterschiedliche Missionen im Auftrag von Dumbledore erledigen und einen verwirrenden Plan gegen Grindelwald schmieden. Allerdings fehlt hier der rote Faden, die Handlung erscheint stellenweise vollkommen willkürlich und belanglos. Viele Szenen hätte man problemlos aus dem Film schneiden können, ohne dass die übergreifende Geschichte darunter gelitten hätte.

Wer aber darüber hinwegsehen kann, wird auch in Phantastische Tierwesen 3 wieder auf liebenswerte Charaktere, spektakuläre Spezialeffekte, charmanten Humor - und wahrlich magische Momente stoßen, wie wir sie lange nicht mehr erlebt haben. Denn das Highlight ist die Brücke, die Phantastische Tierwesen 3 zu den alten Potter-Filmen und den Büchern schlägt. 

Das gelingt dem Film  zum einen durch den Rückbezug auf die bereits bekannte Lore. So bekommen wir Einblicke in Dumbledores Geheimnisse, die wir bereits aus Harry Potter und die Heiligtümer des Todes kennen - etwa seine Beziehung zu Gellert Grindelwald oder die tragischen Umstände seiner Schwester Ariana. 

Die magischen Tierwesen lockern die sonst sehr düstere und ernste Stimmung des Films auf. Bildquelle: Warner Bros. Die magischen Tierwesen lockern die sonst sehr düstere und ernste Stimmung des Films auf. Bildquelle: Warner Bros.

Zum ersten Mal lernen wir den Hogwarts-Professor und sonst so selbstsicheren Mentor von einer sehr verletzlichen und menschlichen Seite kennen, indem er von seiner Vergangenheit, Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen geplagt wird. Neben einem neuen Blickwinkel auf bereits bekannte Geheimnisse von Albus wird zudem die Geschichte der Dumbledore-Familie noch weiter erzählt. 

Außerdem kehren wir (für einen kurzen Augenblick) nach Hogwarts zurück. Der Soundtrack, das Setting, die Anspielungen wecken schöne Erinnerungen an die Geschichten rund um das Goldene Trio, die wir über die Jahrzehnte so lieben gelernt haben.

Phantastische Tierwesen 3 konzentriert sich auf eine Geschichte und Charaktere, die wir schon zu großen Teilen aus den Harry Potter-Büchern und -Filmen kennen, streut hier und da bekannte Elemente ein und verbindet die Welt von Harry Potter noch stärker mit der von New Scamander.

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Der dritte Teil schafft es auch viel besser als seine beiden Vorgänger, die richtige Balance zwischen spektakulären Zauber-Gefechten und Actioneinlagen, Story-Entwicklungen, süßen Tierwesen und starken Persönlichkeiten zu finden. Die neue Tiefe und Ausrichtung des Films tut der Reihe gut und bringt die Magie zurück, die wir so schmerzlich vermisst haben.

Denn zum ersten Mal fühlt sich Phantastische Tierwesen tatsächlich wie ein vollwertiger Teil des Harry Potter-Universums an - und würde auch einen würdigen Abschluss für die Reihe darstellen

Wir wissen bereits aus den Büchern, wie die Auseinandersetzung zwischen Dumbledore und Grindelwald ausgeht, eine Fortsetzung wäre demnach nicht nötig, um die Geschichte fertig zu erzählen. Allerdings sind in der Reihe noch zwei weitere Filme geplant. Es bleibt zu hoffen, dass Phantastische Tierwesen 4 die Magie des dritten Teils aufrecht erhalten kann.

Große Erwartungen muss auch das Rollenspiel Hogwarts Legacy erfüllen. Warum der Trailer sowohl Hoffnung als auch neue Sorgen weckt, lest ihr in folgender Kolumne:

Stärken und Schwächen von Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse

Was uns gefallen hat

  • Die Besetzung: Mads Mikkelsen übernimmt in Phantastische Tierwesen 3 die Rolle von Grindelwald, die im Vorgänger noch von Schauspiel-Kollege Johnny Depp verkörpert wurde. Der neue Grindelwald erscheint weniger exzentrisch, strahlt dafür eine manische Bösartigkeit aus. Mikkelsen versteht einfach, wie man überzeugende und machtgierige Schurken spielt! Jude Law fällt in seiner Rolle als Albus Dumbledore ebenfalls positiv auf, da er es schafft, einem eigentlich bereits bekannten Charakter, nochmal mehr Tiefe und Facetten zu verleihen. Auch der restliche Cast und die Charaktere sind mittlerweile ans Herz gewachsen und so können sich Fans auch wieder auf die Rückkehr von Newt, Jacob, Queenie und Theseus freuen.
  • Rückkehr nach Hogwarts: Es ist der wohl magischste Moment des Films, wenn die Truppe rund um Newt Scamander für einen kurzen Augenblick in der Schule für Hexerei und Zauberei vorbeischneit. Die Eastereggs im letzten Drittel des Films - wie etwa Quidditch, das Monsterbuch der Monster, der Soundtrack - schlagen eine kleine, aber wichtige Brücke zu den bereits bekannten Potter-Filmen und dürften die Herzen von Fans aufgehen lassen.
  • Bezug zur Lore: Fans dürften sich auch darüber freuen, dass Phantastische Tierwesen 3 wieder mehr Bezug auf die bekannte Lore aus den Büchern und dem Potter-Universum nimmt. Der Film konzentriert sich auf die Geschichte der Dumbledore-Familie und ihre Geheimnisse. Einige davon sind uns bereits aus Harry Potter und die Heiligtümer des Todes bekannt. Andere offenbaren sich zum ersten mal.
  • Humor: Wie bereits seine Vorgänger, bringt auch Phantastische Wesen 3 wieder eine schöne Portion leichten und nicht aufgesetzten Humor mit. Dieser entsteht meist ganz natürlich aus den Situationen heraus, in denen charmante Charaktere und tolle schauspielerische Leistungen aufeinander treffen. 

Lehrerin Lally und Auror Theseus kämpfen an der Seite von Newt Scamander. Bildquelle: Warner Bros. Lehrerin Lally und Auror Theseus kämpfen an der Seite von Newt Scamander. Bildquelle: Warner Bros.

Was uns nicht gefallen hat

  • Der Fokus auf Tierwesen in der Story wirkt auch im dritten Teil der Reihe teilweise noch sehr konstruiert und erzwungen. Klar, phantastische Wesen waren schon immer Teil des Potter-Universums und etwa der Basilisk, der Phoenix oder Hauselfen spielten eine entscheidende Rolle in den früheren Filmen. Aber dass ein Tierwesen so relevant und entscheidend für einen politischen und ideologischen Machtkampf zwischen den größten Zauberern jener Zeit sein soll, wirkt dann doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Süß sind die Tierchen trotzdem!
  • Teilweise verwirrender Plot: Die Agenda der zusammengewürfelten Truppe in Phantastische Tierwesen 3 war von Anfang an klar: den machthungrigen Bösewicht Gellert Grindelwald besiegen und die Welt der Zauberer und Muggel vor dem Untergang bewahren. Nicht ganz klar war der Weg dorthin. Die gesamte Mission hindurch fragt man sich als Zuschauer, was genau eigentlich der Plan ist und wie es sich in das Gesamtbild einfügt. Teile wirkten deshalb oft unlogisch und waren wohl eher dazu gedacht, das Worldbuilding zu unterstreichen - und vielleicht auch ein wenig, um die Filmlänge zu strecken.
  • Ungereimtheiten in der Lore: Die Phantastische Tierwesen-Filme sind dafür bekannt, dass sie immer wieder Logiklöcher in der Lore offenbaren. Etwa als wir die junge Professor McGonagall sehen, die bereits in Hogwarts unterrichtet. Aus den Büchern wissen wir, dass sie allerdings erst 1935 geboren wurde - die Filme spielen aber bereits in den 1920er Jahren. Auch der dritte Teil macht an einigen Stellen kurz stutzig: Wie kann es zum Beispiel sein, dass der Muggel Jacob Hogwarts besuchen kann, sollen Muggel doch nur eine alte Ruine sehen könne, wenn sie vor der Zauberschule stehen?

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