PUBG - Ärger um Bezahl-Skins: Diesen Shitstorm braucht kein Mensch

Wütende Fans laufen Sturm gegen die Pläne, in Playerunknown’s Battlegrounds digitale Klamotten für Echtgeld anzubieten. Phil kann die Aufregung allerdings nur bedingt verstehen.

Bezahl-Skins in PUBG? Klar, denn sie stören nicht und halten das Spiel am Leben, meint Phil. Bezahl-Skins in PUBG? Klar, denn sie stören nicht und halten das Spiel am Leben, meint Phil.

Seit der Ankündigung eines kostenpflichtigen Crate-&-Key-Systems für Playerunknown's Battlegrounds geht es rund im Internet. Viele Fans sind sauer, das Sub-Reddit kocht über mit Beschwerde-Threads. Doch der Shitstorm kommt voreilig, undifferenziert. Denn zunächst muss man mal zwei Dinge ganz klar trennen.

Worum geht's eigentlich?Shitstorm um Echtgeld-Inhalte erklärt

Einerseits gibt es die drei neuen Battle-Royale-Lootkisten, die nur im August rund um die Gamescom zur Verfügung stehen werden. Während die Spieler Survivor- und Wanderer-Crates kostenlos öffnen können, fällt für den Schlüssel zur Gamescom-Invitations-Box ein Kaufpreis von 2,50 US-Dollar an.

Das widerspricht zwar der Entwickleraussage, Mikrotransaktionen würden während der Early-Access-Phase nicht zum Einsatz kommen. Gleichzeitig gab Brendan Greene aber auch zu bedenken, dass man so ein System vorab natürlich testen müsse.

Und noch viel wichtiger: Der Erlös geht nicht in die Taschen der Entwickler. Stattdessen fließt das eingenommene Geld in die Organisation und das Preisgeld für das PUBG-Turnier in Köln sowie an Wohltätigkeitsorganisationen. Ein Modell, das auch Dota 2 mit dem Pass für das Turnier The International erfolgreich umsetzt. Der Vorwurf, Bluehole würde sich hier einfach dreist bereichern, zieht also nicht.

Die neuen Outfits zur Gamescom sind angelehnt an den Film-Klassiker Battle Royal. Die neuen Outfits zur Gamescom sind angelehnt an den Film-Klassiker Battle Royal.

Der zweite große Aufreger: Nach dem Release von Playerunknown's Battlegrounds sind Loot-Crates womöglich nur noch mit bezahlten Schlüsseln zu öffnen. Als Vorbild nennt Brendan Greene unter anderem CS:GO. Das schmeckt vielen Fans natürlich nicht, sind sie doch inzwischen an kostenlos freispielbare Skins gewöhnt.

Fan-Aufschrei:Skins in PUBG nach Release nicht mehr kostenlos

Aber man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass die Weiterentwicklung von PUBG irgendwie gesichert werden muss. Server-Infrastruktur, neue Maps, neue Waffen, neue Modi - die Pläne sind ambitioniert. Um das umzusetzen, was sich die Fans wünschen, braucht man langfristig eine sichere Finanzierung.

Lootkisten mit rein kosmetischen Inhalten können das leisten, ohne dem Spiel im Kern dabei zu schaden. Selbst ein Millionenseller wie PUBG wird nicht ewig auf dem aktuellen Höhenflug der Verkaufszahlen bleiben. Und dann will ein inzwischen stark gewachsenes Team auch weiterbezahlt werden, damit das Spiel über Jahre up to date bleibt. Da wäre es doch das kleinste Übel, optionale Outfits gegen Echtgeld anzubieten.

Über den Autor: Phil spielt PUBG inzwischen lieber im Team, weil er im Solo-Modus zu doof ist, auch nur eine Runde zu gewinnen. Aktuell wartet er sehnlichst auf den First-Person-Only-Modus, der das Ganze noch mal deutlich spannender machen dürfte. Und wenn bezahlte Skins solche neuen Spielarten und andere Inhalte für alle ermöglichen, dann nimmt er sie gerne in Kauf. Immer noch besser als die Community mit DLCs zu spalten, findet er.

Wie das Verkaufsmodell letztlich aussieht, weiß niemand. Düstere Vorhersagen und Hochrechnungen über Preisentwicklungen im Steam-Markt sind reine Spekulation. Spiele wie Killing Floor 2, CS:GO oder Team Fortress 2 zeigen aber, dass man mit diesem Modell sehr erfolgreich neuen Gratis-Content finanzieren kann.

Mir sind digitale Klamotten, die absolut keinen Einfluss auf das Gameplay haben, immer noch lieber als freikaufbare Waffen (Hallo, Battlefield 1) oder XP-Boosts für schnellere Level-Ups (Hallo, For Honor). Immerhin ist Playerunknown's Battlegrounds kein Vollpreistitel wie viele Konkurrenten mit Ingame-Shop, wesentliche Inhalte wie die neuen Karten oder Waffen gibt's trotzdem umsonst.

Es wäre aber trotzdem schön, wenn es zumindest ein Gleichgewicht aus Freikaufen und Freispielen gäbe, wie z.B. bei Rainbow Six Siege. Gar kein Gratis-Loot ist nämlich auch keine schöne und vor allem motivierende Lösung.

Playerunknown’s Battlegrounds - Worum gehts beim Streit um DLCs, Mikrotransaktionen + Echtgeld-Skins? Video starten 11:51 Playerunknown’s Battlegrounds - Worum geht's beim Streit um DLCs, Mikrotransaktionen & Echtgeld-Skins?

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