Die Besetzung
Für einen Actionfilm ist das Durchschnittsalter der ballernden Darsteller überraschend, denn im Schnitt ist man 61, selbst die obligatorisch zu rettende Geisel ist schon 46 Lenze alt. Das tut dem Film aber keinen Abbruch, da Schwentke jede Menge Hochkaräter auflaufen lässt, die selbst den schrägsten Figuren Charme und Stil verleihen. Im Grunde sind alle hervorragend, wobei vor allem Standard-Bösewicht Brian Cox als verliebter KGB-Agent und John Malkovich als exzentrischer Wahnsinniger in Erinnerung bleiben. Gut ist auch Karl Urban, der nächstes Jahr Sly Stallone als neuen Judge Dredd ablöst.
Gelassener nehmen es Bruce Willis und Morgan Freeman, die sich eher zurückhalten und normale Figuren spielen. Wie schon bei Cop Out bleibt Willis eher ruhig, ist aber sichtlich gut gelaunt und darf hin und wieder einige Actionszenen bestreiten, die es in sich haben und auf Stirb Langsam 5 warten lassen. Die Sahne des Kuchens ist dann Mary-Louise Parker, deren Love-Story mit Willis zum Glück klein gehalten wird, dafür immer wieder niedlich sein darf. Dass die Handlung nicht viel hergibt, ist also nicht weiter schlimm, da die Protagonisten darüber hinweg sehen lassen.
Graue Haare?
REDS größtes Problem ist seine Laufzeit, denn mit 110 Minuten ist er gefühlte zehn bis fünfzehn Minuten zu lang. Immer wieder kommt es zu kleinen Durchhängern, denen ein kürzerer Cut besser getan hätte. Besser könnte auch das Finale sein, das nach diversen Highlights eher mager ausfällt und den Film nicht auf der guten Note beendet, die er verdient hätte.
Da es primär eine Komödie ist, sollte man sich unbedingt zunächst den Trailer ansehen, damit man sich darauf einrichten kann, ob man die sehr spezielle Art des Humors mag. Kann man über einen grimmigen John Malkovich lachen, der mit einer umgeschnallten Bombe hinter seinen Gegnern herläuft, sollte einen nichts aufhalten.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de): RED ist der The Expendables der Action-Komödien. Die Action wird zwar nie ganz so spektakulär, dafür kontert RED mit toller Besetzung und jeder Menge gelungener Selbstironie. Eine nette Überraschung, die Spaß macht und die Wartezeit auf Stirb Langsam 5 angenehm verkürzt.
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