Der Graufilter
Eine Besonderheit von Saboteur ist die Grafik. Schnell wird Ihnen auffallen, dass in manchen Gebieten fast alle Farben fehlen. Grau ist der dominante Ton, nur starkes Rot (Blut) oder Gelb (Lichter) treten deutlich hervor. Kurz: Das Spiel sieht stellenweise aus wie der Kinofilm Sin City.
Das Grau symbolisiert, dass die Deutschen in den entsprechenden Arealen die Oberhand haben. Sean muss erst durch eine Hauptmission die Stärke der Deutschen brechen, dann bekommt das jeweilige Gebiet einen normalen Anstrich. Das bedeutet aber nicht, dass dort von da an keine Feinde mehr unterwegs sind. Es werden nur weniger, zudem kann Sean dort die Unterstützung von Resistance-Kämpfern anfordern. Letzteres ist allerdings nur auf den beiden höchsten der vier Schwierigkeitsgraden notwendig, sonst kommt der Mann auch wunderbar alleine klar. Er muss bei Verletzungen einfach nur für ein paar Sekunden aus dem Schussfeld verschwinden, um automatisch zu heilen.
Grafik und Sound
Dort, wo der Graufilter nicht aktiv ist, sehen Paris und Umgebung zwar insgesamt nett aus, aber an die Detailfülle eines GTA 4 kommt Saboteur nicht heran. Oft sehen Sie die immer gleichen braunen Gebäude mit matschigen Texturwänden.
Immerhin haben sich die Entwickler bei den Pariser Wahrzeichen Mühe gegeben. Und bei den Charaktermodellen. Die sind bis auf ein paar Ausnahmen (Veronique etwa) großartig gelungen, hätten aber noch die eine oder andere zusätzliche Animationsstufe vertragen können. Denn oft unterstreichen die Mimik und Gestik nicht das Gesagte. Umso bedauerlicher, weil die Sprachausgabe wirklich prima gelungen ist. Sean, Luc, Jules, Dierker -- sie alle treffen stets den richtigen Ton.
Die Dialoge sind ein großes Highlight des Spiels und pendeln angenehm zwischen humorvoll und ernst. Oft hören Sie dabei stimmige Musikuntermalung, denn nicht selten wird in Autos oder im La Belle de Nuit palavert. In Autos dudeln Radios (allerdings ohne Senderwahl), im Nachtclub spielt die Band, eine Schönheit singt gelegentlich dazu. Apropos Gesang: Zuweilen dürfen Sie auf Ihren Spritztouren Nina Simones großartiger Interpretation von »Feeling Good« lauschen. Das ist aber Blödsinn, die Dame wurde erst 1933 geboren, und Saboteur spielt 1940. Doch wir wollen nicht päpstliche als der Papst sein, denn das macht Saboteur nicht zu einem schlechteren Spiel. Im Gegenteil!
Achtung: Sabotierte Radeon-Karten
Ähnlich wie schon GTA 4 versagt Saboteur unter Radeon-Grafikchips den Dienst. Nach ein paar Minuten friert das Bild ein, während Spiel und Ton weiterlaufen. Bis zum Redaktionsschluss war keine Lösung für den Fehler bekannt. Wir raten allen Spielern mit ATI-Grafikkarte deshalb dringend, sich vor dem Kauf von The Saboteur auf GameStar.de oder bei Electronic Arts zu erkundigen, ob die technischen Probleme behoben wurden.
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