Seite 2: Star Trek: Bridge Crew im Test - Captain, wir haben ein Problem!

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Ein Captain ist nur so gut wie seine Crew

Vom Kapitänssessel aus schauen wir der Crew über die Schulter, in diesem Fall werden die Kameraden von der KI gesteuert. Vom Kapitänssessel aus schauen wir der Crew über die Schulter, in diesem Fall werden die Kameraden von der KI gesteuert.

Um all dies erfolgreich zu bewerkstelligen, müssen wir uns auf drei primäre Stationen der Brücke verlassen können. Über die Navigationskonsole steuert man das Raumschiff und legt das Ziel für Warp-Sprünge fest. Die Waffenkonsole erlaubt die Steuerung der Schilde Waffensysteme, Scanner und den Transporter. Über die Energieverteilungskonsole können wir festlegen, welche Systeme mehr Energie erhalten, sowie Reparaturteams aussenden.

Im Einzelspielermodus ist es uns als Captain dabei vollkommen überlassen, ob wir unseren KI-Kollegen über Textmenüs grundlegende Befehle wie »Ziel Angreifen« oder »Volle Energie auf Phaser« erteilen, oder direkt selbst zwischen den Steuerkonsolen herumhüpfen. Wirklich stimmig ist keine dieser Lösungen, und in der Hitze des Gefechts sind sie auch gerne mal zu frickelig. Im Sommer 2017 will Ubisoft immerhin noch eine Sprachsteuerung nachreichen.

Keine Grafikoptionen
Star Trek: Bridge Crew bietet PC-Spielern keinerlei Möglichkeit, an den Grafikschrauben zu drehen. Selbst Supersampling muss über Steam VR eingestellt werden. Hübsch aussehen tut es trotzdem.

Bis dahin dient der Solomodus lediglich als Trainingseinheit für den eigentlichen Star der Show - das Zusammenspiel mit echten Mitstreitern. In diesem Fall übernimmt jeder eine eigene Steuerkonsole. Der Clou daran: Die klare Trennung der Verantwortungsbereiche und die Notwendigkeit für verbale Kommunikation sorgen dafür, dass jeder Mitspieler sofort in den Rollenspielmodus verfällt und völlig in seiner Aufgabe aufgeht - schließlich will man seine Kameraden auf der Brücke nicht hängen lassen!

Im Gegenzug vergisst man auch gerne mal, dass man eigentlich seit Minuten nur stumpf dem Navigator dabei zusieht, wie er durch ein eigentlich ödes Asteroidenfeld kreuzt. Das macht aber nichts, weil VR und Motion Controller eine viel intimere Multiplayererfahrung ermöglichen als konventionelle Videospiele.

So erkennen wir etwa, wie Crewmitglieder reagieren, wenn ihnen nach feindlichem Beschuss Rauchschwaden ins Gesicht wehen, und können zu einem gewissen Grad sogar ihre Körpersprache lesen. Eine wahrlich einzigartige, wenn auch mechanisch simple Spielerfahrung, die tatsächlich längerfristig motiviert.

Es lohnt sich, hin und wieder auf die Außenkamera umzuschalten und das Weltraum-Panorama zu genießen. Es lohnt sich, hin und wieder auf die Außenkamera umzuschalten und das Weltraum-Panorama zu genießen.

Umso unverständlicher ist die Tatsache, dass Ubisoft gerade im Multiplayermodus schlampt. Statt einem Serverbrowser gibt es lediglich automatisches Matchmaking. Dieses bietet zwar immerhin die Möglichkeit nach Region und Sprache zu suchen (letzteres ist übrigens versteckt im Optionsmenü unter »Sprachen«), weitere Filterparameter bleiben einem jedoch verwehrt. Selbst die Option ein eigenes öffentliches Spiel zu starten ist seltsamerweise im Menüpunkt »Privates Spiel« vergraben.

Das angekündigte Cross-Platform-Play zwischen Playstation VR, Vive und Rift funktioniert hingegen und ist großartig. Aber sollte die Spieleranzahl stark sinken - was bei einem VR-Multiplayer-Titel nicht das erste Mal wäre - kann man sich auf lange, langweilige Wartezeiten in der nicht interaktiven Lobby einstellen. Hier würde zum Beispiel eine kleine Sammlung an Minispielen (Phaser-Moorhuhn? 3D-Schach?) Wunder wirken.

Auch die Möglichkeit, in ein bereits laufendes Spiel einzusteigen, wäre willkommen. Und warum gibt es keinen PVP-Modus, wie etwa im vergleichbaren Guns of Icarus? Eine mögliche Erklärung wäre, dass der Multiplayer auch jetzt noch unter Bugs zu leiden scheint. Im Rahmen unseres Tests konnten sich etwa die Clients mehrfach nicht darauf einigen, ob ein Missionsziel bereits erfüllt wurde oder nicht.

Auf der Brücke der Original-Enterprise helfen Hilfetexte, sich mit den bunten Buttons zurechtzufinden. Auf der Brücke der Original-Enterprise helfen Hilfetexte, sich mit den bunten Buttons zurechtzufinden.

Zurück in den Sessel

Trotz all dieser Probleme treibt es uns in der Testphase aber wieder und wieder zurück auf die Brücke der Aegis. Zu fesselnd ist die Atmosphäre, um ihr als Trekkie widerstehen zu können. Zu unterhaltsam das natürlich entstehende Rollenspiel mit echten Mitstreitern, das in dieser Art und Weise noch nie zuvor möglich war.

Allerdings bleiben Bridge Crew bei aller Faszination höhere Wertungsweihen verwehrt. Zu simpel sind die Missionen gestrickt, zu wenig gibt es zu entdecken. Und gerade für ein Gruppenspiel wie dieses ist der spartanische und fehleranfällige Multiplayermodus einfach zu wenig. Zurück ins Patch-Trockendock, Ubisoft!

Star Trek: Bridge Crew - Screenshots ansehen

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