Über zwei Jahre seines Lebens steckte ein Hobby-Entwickler in Transmission: Element 120, eine Mod für Half-Life 2. Am Ende schuf der Unbekannte mit dem Pseudonym »shokunin000« ein dermaßen geschickt arrangiertes Solo-Abenteuer, dass sich Entwickler Gearbox Software mit einem Jobangebot meldete. Die Gratismod besteht aus nur drei Levels, ist in etwas mehr als einer Stunde durchgespielt und endet recht abrupt. Vor allem aber unterhält sie prächtig.
Irgendwann nach den Ereignissen von Half-Life 2: Episode 2 erwacht unsere Spielfigur in einem Güterbahnhof und muss dort einen Ausweg finden. Sehr viel mehr Handlung gibt es nicht, wohl aber sehr schlau gestaltete Umgebungen, in denen wir immer wieder auf scheinbar unüberwindbare Hindernisse stoßen. Doch es eröffnet sich immer ein Weg. Wir müssen nur drauf kommen!
Wie kommt man an die Mod?
Die Installationsdatei für Transmission: Element 120 kann auf www.transmissions-element120.com heruntergeladen werden. Damit die Mod funktioniert, ist jedoch ein Stean-Account sowie das Source SDK Base 2007 nötig, das zuvor über die Software-Rubrik der Steam-Bibliothek installiert werden muss. Diese Entwickler-Software ist bei allen Source-Spielen enthalten, etwa auch beim gratis spielbaren Team Fortress 2.
Transmission: Element 120 - Screenshots aus der Half-Life-2-Mod ansehen
Mit Rocketjumps gegen Zombiehorden
Manchmal genügt es, Kisten zu stapeln, um weiterzukommen. Manchmal müssen wir durch Lüftungsschächte kriechen und manchmal warten kleine Rätsel auf uns. Da gibt es etwa Selbstschussanlagen oder Gegner, die uns bei Dunkelheit verschonen. Während wir durch dunkle Keller streifen, bleibt die Taschenlampe also immer wieder ausgeschaltet. Umso schockierender ist es, wenn uns doch einmal einer der Headcrab-Zombies anspringt
Fast das ganze Spiel über sind Waffen, Munition und Heil-Items Mangelware. Die erste Hälfte von Transmission: Element 120 wirkt daher fast wie ein Survival-Horrorspiel. Doch dann ergattern wie eine Spezialversion der Gravitationskanone, und plötzlich stehen uns ganz neue Möglichkeiten offen. Das Ding verschießt Energiekugeln, die alles im Wirkbereich auf heftigste Art und Weise umherwirbeln - egal ob Zäune, Fässer oder Zombies.
Und wenn wir im Spurt vor uns auf den Boden schießen, werden wir in hohem Bogen durch die Luft gewirbelt. Dank dieser Art »Rocketjump« hüpfen wir fortan mit Riesensätzen durch die Levels - was auch dringend nötig ist, wenn ganze Zombiewellen auf uns losgehen oder gleich mehrere der haushohen Strider-Roboter angreifen.
Eine neue, rasante Spielerfahrung
Auch ohne die neue Waffe wäre die Mod gelungen, doch die Knarre veredelt die Zusatzepisode, macht sie zu mehr als nur einer Extraportion Half-Life 2. Sie ist ein interessantes und flexibles Werkzeug, dessen Möglichkeiten wir erst allmählich erlernen und begreifen. Und das Leveldesign des letzten Spieldrittels setzt voll darauf, dass wir genau das tun. Nach leider nur etwas über einer Stunde endet Transmission: Element 120 mit einer furiosen Schlacht in einem offenen Straßenzug.
Diesen Abschnitt wie einen normalen Shooter zu spielen, ist schier unmöglich. Zu wenig Nachschub und zu wenig Deckung besiegeln unseren Bildschirmtod. Doch wenn wir Vorsprünge, Flachdächer und Gerüste als Start- und Landepunkte für unsere aberwitzigen Riesensprünge wahrnehmen, ergeben sich plötzlich raffinierte Routen, und wir katapultieren uns geschickt von Dach zu Dach, wo wir nicht nur Deckung vor dem Dauerfeuer der Gegner, sondern auch zahlreiche Vorräte finden.
Genau das ist der Trumpf dieser Mod. Sie führt nicht einfach nur ein neues Spielelement ein, sondern arrangiert bekannte und neue Bausteine zu einer völlig neuen Erfahrung. Und die sollte jeder ausprobieren!
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