Nicht nur in den USA beschweren sich Strafverfolgungsbehörden und manche Politiker lautstark, dass eine als Standard eingesetzte Verschlüsselung auf Smartphones angeblich nur Verbrechern nutzt. Auch die üblichen Themen wie Terrorismus und Kinderpornografie werden in die Argumente-Waagschale geworfen. Doch sowohl Apple mit iOS 8 als auch Google mit Android 5.0 verschlüsseln nun die Daten auf Smartphones grundsätzlich.
Laut eigener Aussage ist es selbst den Herstellern der Geräte so nicht mehr möglich, die Daten ohne das entsprechende Passwort zu entschlüsseln. Damit seien sie auch nicht mehr in der Lage, den Behörden auf Anfrage die Daten zu liefern. Nachdem in den USA unter anderem das FBI damit gescheitert ist, eine entsprechende Gesetzesänderung zu bewirken, die die Hersteller zwingt, ein Hintertürchen einzubauen, haben nun einige Richter ein Gesetz ausgegraben, das fast so alt ist wie die USA selbst. Der »All Writs Act« aus dem Jahr 1789 legt fest, dass Gerichte die Befugnisse haben, dafür zu sorgen, dass sie ihre Aufgaben erledigen können.
Im diesem Rahmen dürfen sie Anweisungen zur Hilfestellung erlassen, denen gefolgt werden muss. Laut Ansicht eines Gerichtes in New York gilt dass auch dann, wenn ein Hersteller eines Smartphones dazu aufgefordert wird, technische Hilfeleistung zu leisten. Das geht aus einem Fall hervor, bei dem vermutlich ein iPhone entsperrt werden sollte. Ungewöhnlich ist, dass diese Ansicht veröffentlicht wurde, so ein Experte im Wall Street Journal. Ein Einsatz gegen eine grundsätzlich vorhandene Verschlüsselung durch die Umdeutung von »technischer Hilfeleistung« zu »Einbau einer Backdoor« wäre ein neues Gebiet. Kommentare von Apple oder Google zu dieser Meldung gibt es bislang nicht. Laut Kritikern geht der Einsatz dieses Uralt-Gesetzes durch die US-Regierung inzwischen ohnehin zu weit.
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