Seite 2: Wolfenstein 2: The New Colossus - Spiel's noch einmal, B.J.

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Gefährlich im Rollstuhl

Blöd nur, dass sich B.J. eigentlich noch gar nicht richtig auf den Beinen halten kann, er muss die Eindringlinge vom Rollstuhl aus bekämpfen. Und weil er mit einem Arm das Rollstuhlrad antreiben muss, bleibt nur eine Hand frei zum Schießen. Falls der Held mal richtig schnell rollen will, muss er die Knarre im blutverschmierten Schoß ablegen – sie wieder aufzunehmen, dauert dann aber kostbare Sekundenbruchteile. Frage an Jens Matthies: Ist es eine gute Idee, das Spiel mit einem körperlich derart eingeschränkten Helden zu beginnen?

Jens findet schon, denn zum einen gibt es noch vor dieser Sequenz einen spielbaren Prolog, der die bisherigen Ereignisse zusammenfasst, und in dem Blazkowicz ganz normal herumlaufen kann. Zum anderen ist das vergleichsweise langsame Tempo der Rollstuhlfahrt ideal, um die Mechanismen des Spiels zu lernen. Und überhaupt gäbe es später im Spiel ohnehin noch genug Gelegenheit zum Laufen und Springen. Wobei B.J. hin und wieder doch noch mal sitzen wird. Zum Beispiel hinter einem Geschütz oder sogar auf dem Rücken eines Panzerhunds!

Das Regime hat das überwiegend von Schwarzen bewohnte New Orleans kurzerhand zum Ghetto umfunktioniert. Das Regime hat das überwiegend von Schwarzen bewohnte New Orleans kurzerhand zum Ghetto umfunktioniert.

Physik für alle!

Obwohl wir mit B.J. im Rollstuhl sitzen, ist das gewohnte Wolfenstein-Spielgefühl gleich wieder da. Die Bedienung ist schnell und direkt, auf Anhieb gelingen Kopfschüsse und gezielte Treffer auf die unvermeidlichen roten Gasflaschen im U-Boot. Sofort hat man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Das erzählen wir den Entwicklern, Jerk Gustafsson grinst: »Wir haben an der Ego-Perspektive geschraubt, man schaut jetzt jederzeit durch die Augen eines Spieler-3D-Modells, das allen physikalischen Gesetzen der Umgebung unterliegt. Das ist eine subtile, aber für das Spielgefühl enorm wichtige Neuerung.«

Timeline-Entscheidungen

Wer The New Order gespielt hat, erinnert sich vielleicht: Ziemlich zu Beginn des Spiels muss man sich in einer üblen Folterszene entscheiden, den Jungspund Wyatt oder den alten Haudegen Fergus zu retten. Diese Wahl hat dann (kleine) Konsequenzen für das Spiel und den Storyverlauf. Damit sich diese Konsequenzen fortsetzen, können wir zu Beginn von The New Colossus mit einem schnöden Anklick-Dialog auswählen, wie wir uns damals entschieden haben. Dann ist im neuen Kreisauer Kreis eben Wyatt oder Fergus (mit Roboterarm) dabei. Auch für Wolfenstein 2 sind solche Timeline-Entscheidungen geplant, allerdings etwas häufiger, weniger einschneidend. Ein Beispiel dafür wollten uns die Entwickler allerdings nicht nennen - Spoilergefahr!

Solche kleinen, oft extrem praktischen Verbesserungen gibt es viele. So nimmt B.J. zum Beispiel Munition und Rüstung automatisch vom Boden auf, wenn er drüber rollt. Nur schwerer erreichbare Gegenstände (und die zahlreichen Collectibles, siehe Kasten) müssen wir wie früher per Tastendruck aufklauben. Klingt nach einer Kleinigkeit, aber jetzt verliert das Geschehen nicht mehr so sehr an Tempo, wenn man nach dem Säubern eines Raumes alle Überbleibsel einsammelt.

Und das sollte man tun, denn schon auf dem mittleren der jetzt sieben Schwierigkeitsgrade (davon muss einer erst freigeschaltet werden) kann der Held jedes Fitzelchen Rüstung und Gesundheit gebrauchen. Apropos: Machinegames bleibt beim bewährten Gesundheitssystem, bei dem sich die Health-Punkte bis zur nächsten 25er-Grenze automatisch auffüllen. »Das System ist typisch für Wolfenstein«, erklärt Jens Matthies, also lässt man es so, wie es ist.

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Bleispritzen-Jongleur

Und auch das ist typisch Wolfenstein: Wenn er nicht gerade eine Hand zum Rollstuhlfahren braucht, kann Blazkowicz zwei Waffen gleichzeitig benutzen, Akimbo-Style. Und er darf sogar – und das ist neu – wild mischen. Links eine schallgedämpfte Pistole, rechts eine Schrotflinte? »Kein Problem«, verspricht Jerk Gustafsson. Das soll mit jeder Waffe funktionieren, die der Held im Inventar haben kann. Sprich mit allen Knarren außer den wirklich schweren. Wenn wir etwa eine fette Gatling-Gun von einem Stativ abmontieren, können wir nicht auch noch gleichzeitig eine Maschinenpistole benutzen, logisch.

Diese spielerische Neuerung soll im Shooter-Alltag viel mehr Taktik in die Waffenwahl bringen. Auch Upgrades wie größere Magazine oder mehr Durchschlagskraft soll es später geben. Überhaupt, die Waffen: Das sogenannte Laserkraftwerk ist eine Strahlenkanone, die Gegner einfach einäschert. Und das Dieselkraftwerk ist ein Granatwerfer, besonders effektiv gegen Gegnergruppen. Selber ausprobieren konnten wir all das allerdings noch nicht, unser Anspiellevel war Rollstuhl-zentriert und eben ziemlich am Beginn des Spiels.

Mit seiner Handaxt führt B.J. wenig zimperliche Stealth-Kills aus, die USK wird wohl eher keine Jugendfreigabe erteilen. Mit seiner Handaxt führt B.J. wenig zimperliche Stealth-Kills aus, die USK wird wohl eher keine Jugendfreigabe erteilen.

Was jedoch auch sitzend funktioniert, ist das zur Seite Lehnen, um hinter einer Deckung hervor zu spähen. Natürlich können wir uns auch wieder an Gegner anschleichen (beziehungsweise leise heranrollen), um sie mit einer Stealth-Attacke zu erledigen. Dabei benutzt B.J. seine neue Nahkampfwaffe, eine praktische Handaxt. Wir erinnern uns: In The New Order war es noch ein (werfbares) Messer, in The Old Blood das praktische Wasserrohr, das auch als Kletterwerkzeug taugte. Ob die kleine Axt ähnliche Spezialfähigkeiten hat und zum Beispiel als Wurfwaffe benutzt werden darf, konnten wir noch nicht ausprobieren.

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