Vor einigen Tagen hatte YouTube nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Rechteinhabern in Großbritannien den Zugriff auf kommerzielle Musikvideos für britische YouTube-Nutzer gesperrt. Die Forderungen der Musikindustrie seien um ein Vielfaches höher gewesen als zuvor und damit für YouTube unwirtschaftlich und inakzeptabel. Daher entschied man sich zu dem Schritt, die Musikvideos zu sperren, da man keine Rechte mehr daran besaß.
Wie Google nun in seinem Produkt-Kompass-Blog bekannt gibt, scheint die für Deutschland zuständige Verwertungsgesellschaft GEMA aus dem Fall in Großbritannien aber ihre ganz eigenen Schlüsse gezogen zu haben. Die aktuelle Vereinbarung, die 2007 mit YouTube geschlossen wurde, läuft aus. Über die neuen Forderungen der GEMA schreibt Google, sie lägen "mehr als fünfzig Mal über dem, was die vergleichbare Verwertungsgesellschaft 'PRS for Music' vor einigen Wochen von uns in Großbritannien gefordert hat. Und schon die PRS-Forderung überstieg eindeutig das für uns wirtschaftlich Tragbare. Übertragen auf den Kauf einer CD würde dies bedeuten, dass ein Musikliebhaber in Deutschland für eine herkömmliche CD mehr als 500 Euro zahlen müsste."
Neben dieser hohen Forderung weigert sich die GEMA laut Google gleichzeitig, offen zu legen, wen sie überhaupt vertritt, für welche Rechte die neuen Gebühren also gefordert werden. Damit wäre die im Beispiel genannte CD nicht nur 500 Euro teuer, sondern der Kunde wüsste nicht einmal, welche Musik darauf zu finden ist. Google sei zwar weiter an einer Einigung interessiert, muss aber nun wegen des Auslaufens der alten Vereinbarung und der rechtlichen Unsicherheiten Musikvideos auf YouTube Deutschland sperren.
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