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Saints Row 2 Geschichte: Nach den Ereignissen des ersten Teils fristet der Anführer der Saints Row Gang seine Tage im Gefängnis der Stadt...

von ck001 am: 07.10.2017

Saints Row 2

Geschichte:

Nach den Ereignissen des ersten Teils fristet der Anführer der Saints Row Gang seine Tage im Gefängnis der Stadt Stillwater, doch ein immer noch loyaler Anhänger verhilft ihm zur Flucht. Auf freiem Fuß muss der Antiheld erst mal feststellen, dass sich die Stadt verändert und seine Gang jedweden Einfluss verloren hat. Getreu dem Motto "Einmal OG, immer OG" wird jede verfügbare Waffe ausgepackt, um die Stadt an sich zu reißen. Mal wieder.

 

Präsentation:

Man kann kaum einen Genre-König wie GTA angreifen, indem man die selben Ideen liefert und keinen echten Mehrwert bietet und eigene Ideen einbringt. Saints Row 2 bietet zwar grundsätzlich die gleiche Basis hinsichtlich des Gameplays (wie wohl die meisten Open-World-Spiele), verlässt allerdings nur allzu schnell die Grenzen des auch nur halbwegs Realistischen und bietet verglichen mit den direkten Konkurrenten und dem Genre-Primus absurde Situationen garniert mit derbem Humor und brutaleren Sequenzen, welche teilweise fast jene von Sleeping Dogs erreichen (was aber wohl nicht vielen Spielen gelingen wird – Sleeping Dogs´ Nahkämpfe unter Einbeziehung der Umgebung und diverser Gerätschaften fühlen sich noch härter und noch dazu realistischer an). Im Kampf gegen die drei vorherrschenden Banden Sons of Samedi, The Ronin, The Brotherhood sowie dem Ultor-Konzern wird in Zwischensequenzen gerne mal stilisierte Gewalt zelebriert, besonders der Kampf gegen Maero, dem über zwei Meter großen muskelbepackten Anführer der Brotherhood, ist mir im Gedächntnis geblieben. Anfangs noch vorsichtig respektvoll geraten immer mehr die Freunde des Antihelden (der nie beim Namen genannt wird) und Maero ins Visier und dem Spiel gelingen hier auch seine wenigen emotionalen und teils auch erschütternden Momente. Überhaupt fand ich die Anführer der Kontrahenten der Saints sogar relativ gut gezeichnet, in Zwischensequenzen wird beispielsweise gezeigt, dass der Sohn der Ronin um die Aufmerksamkeit seines Vaters kämpft, von diesem jedoch kaum mehr als Verachtung erfährt. Der Vollstrecker der Sons of Samedi, welcher sich den klingenden Namen Mr. Sunshine gegeben hat, schreckt vor wenig zurück und ist auch gewillt, den Preis für Versagen zu zahlen. Dagegen fällt die Zeichnung der Saints ob ihrer Eindimensionalität ab, sie wurden zu sehr auf Coolness getrimmt und vermeintlich tiefere Einblicke werden oftmals ein einziges Mal angesprochen und nach einer kurzen Mission auch gleich wieder abgehakt.

Bei den Zwischensequenzen zeigt Volition ein Händchen für Inszenierung, die teilweise direkt Filmen entnommen sein könnte; Slow-Motion Kamerafahrten und Theatralik inklusive.

Was jedoch die Story bei Saints Row 2 anbelangt so fand ich sie durchaus nett, wenn auch nicht überragend, zu gleich die Abfolge der Ereignisse zu anderen Teilen. Der größte Motherf* wurde abgesägt und tut alles in seiner Macht stehende, um die Konkurrenten und auch die Stadt davon zu überzeugen. Diese Ausgangslage mag jener seiner Konkurrenten ähneln, allerdings ist es mir besonders bei Saints Row 2 negativ aufgefallen – es machte mir bei San Andreas mehr Spaß, mit CJ als ehemaligen Anführer der Grove Street nach und nach nicht nur das ehemalige Gebiet der Gang sondern nahezu das gesamte Land zu erobern und dann gegen Ende hin nochmals den Blick zurück zum Ursprung zu wagen und die Stationen der Reise nochmals zu sehen. "Da war ich, da war ich auch, ..."

In Sleeping Dogs musste man sich mit Wei Shen erst von unten nach oben emporkämpfen und auch in GTA IV war man nur ein relativer kleiner Hai in einem Becken scharfer Zähne. Dieses "Ich kämpfe mich mich nach oben"-Gefühl hatte ich bei Saints Row nicht, möglicherweise weil der Held von Anbeginn fast schon angehimmelt und als der Super-Über-Boss präsentiert wird. Und ja, es mag pure subjektive Sichtweise sein und doch habe ich es störend wahrgenommen. Selbst im dritten Teil der SR-Spiele fiel es mir nicht so stark auf, wobei dieser meinen Einstieg in die Spielereihe dargestellt hat und der verglichen mit dem zweiten Teil sogar noch chaotischere Ansatz des dritten Teils ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen haben mag.

Zu Gute halten muss ich Saints Row den Abwechslungsreichtum der Missionen, auch wenn großteils geballert wird, was das Zeug hält, aber den Grund dafür haben die Entwickler immer wieder in nette Missionen verpackt; so muss man in einer Mission erst mal Truck und Uniform klauen, um als Techniker an die Computer der Polizei zu kommen, wird beim Runterladen der Dateien natürlich erwischt und hat das ganze Revier am Hals, dazu kommt noch ein Sondereinsatzkommando, welches dem Spieler mit Kampfhubschraubern den Heimweg erschwert. Das Missionsdesign geht, wenn auch grundsätzlich Standards erfüllend, also in Ordnung und auch die Angriffe auf Festungen (Drogenlabore, Casinos, etc.) der einzelnen Banden sind immer recht abwechslungsreich, mal muss man genannte Drogenlabore in die Luft jagen, andernorts Händler zu Schutzgeld zwingen und dann den dafür verantwortlichen Gangster der rivalisierenden Bande ausschalten. Im Prinzip finde ich, dass diese Missionen denen der Hauptgeschichte wenig nachstehen, lediglich die schnittigen Zwischensequenzen fehlen, stattdessen erfährt man in einem Telefonat von den Zielen der Mission.

Die teilweise recht langen Hauptmissionen werden mit Geld, Respektspunkten und Ausrüstung belohnt; darüberhinaus haben die Entwickler der abschließenden Zusammenfassung eines Mission auch einen dementsprechenden Zeitungsausschnitt verpasst, so wird die Öffentlichkeit von ein Gemetzel im Stile des ersten der beiden Kill-Bill-Teile mit der Schlagzeile "Restaurant geschlossen wegen Umbauarbeiten" informiert oder dass ein Einkaufszentrum nach einem Massaker Hinterbliebenen ersten Grades 10 % Rabatt gewährt.

Die Ladezeiten sind auf meinem derzeitigen Rechner auf akzeptablen Niveau und relativ kurz; diese Zeit wird genutzt um den Spieler mit zwei Bildern an die zuletzt gespielte Story-Mission zu erinnern, das Feature hat mir zwar recht gut gefallen, allerdings taucht hierbei mitunter auch der namenslose Antiheld des Spiels auf und das leider nicht in der vom Spieler gewählten Form, sondern als Standardcharakter.

Gameplay:

Das Spiel dreht sich um die Eroberung der Stadt Stillwater und dieses Ziel erreicht man, indem man Respekt erwirbt und Feinde tötet.

Respekt erhält man beim erfolgreichen Abschluss von Hauptmissionen und Angriff auf Festungen, dem Absolvieren von Nebenmissionen (Versicherungsbetrug, verschiedene Formen der Zerstörung und Verschandelung von Eigentum, Rennen, etc.) und Stuntsprüngen, dem Sammeln, Kaufen und Individualisieren von Objekten, gewagten Fahrmanövern (Fahren auf der Gegenspur, usw.), dem gekonnten Ausschalten von Gegnern (Kopf- und Eierschuss muss ich wohl nicht erklären) sowie dem Auftragen von Graffiti mit dem zuvor festgelegten Gang-Logo. Bei Abschluss einer Hauptmission oder Eroberung einer Festung erhält man einen Teil der Stadt, welcher fortan Einkommen generiert, allerdings auch von feindlichen Gangs wieder zurückerobert werden kann; bis man deren Bosse in besagtem Gebiet getöt hat wirft es keinen Profit mehr ab. Derartige Zurückeroberungen fühlen sich allerdings sehr optional an und sind weit weniger nervig als noch in GTA: San Andreas.

Als Anführer der Saints-Row-Gang kann man auch Begleiter zu Hilfe rufen bzw. kämpft man in manchen Missionen an der Seite von Gat, Shaundi und Pierce. Diese können niedergestreckt werden, dem Spieler bleibt allerdings ein Zeitfenster von 30 Sekunden, um sie wiederzubeleben. Wer jetzt an Medi-Kits, Paynekiller oder Adrenalinspritzen denkt liegt falsch – eine Flasche Alkohol reingekippt und die Party kann weitergehen.

Die zuvor erwähnten Bosse wie Maero, Mr. Sunshine und Co erfordern bisweilen mehr als bloßes Draufhalten mit der MP (was generell aber nicht verkehrt ist). Beispielsweise kann der Kampf gegen den Vollstrecker der Ronin nur mit dem Samurai-Schwert ausgetragen werden und gewinnen kann man ihn nur, indem man zum richtigen Zeitpunkt einen Gegenangriff ausführt.

Indiviualisierung wird in Saints Row 2 serientypisch großgeschrieben, schon bei der Charaktererstellung im Krankenhaus des Gefängnisses kann der Spieler nicht nur aus einer Unzahl an möglichen Einstellungen hinsichtlich Gesichtsform und Körperbau wählen (auch geschlechtsunabhängig), sondern beispielsweise auch eine Gangart bestimmen, einen Gesichtsausdruck festlegen sowie Spott- und Komplimentgesten auswählen; Teabaggen ist hier ebenso möglich wie ein klassisches "F*** you".

Auch das Fahrzeugtuning fällt sehr umfangreich aus, allerdings lassen sich nicht alle Vehikel im gleichen Ausmaß aufrüsten, bei manchen bleiben die Tore der Werkstätten verschlossen. Viele der Fahrzeuge tauchen auch in Saints Row 3 und 4 auf – gleichwohl sich die Stadt besonders zwischen Teil zwei und drei ändert, der Fuhrpark erfährt Veränderungen in sehr viel geringerem Umfang (das mag auch daran liegen, dass die Geschichte der Spiele in einem engeren Zeitraum und noch dazu grundsätzlich in der gleichen Stadt erzählt wird – da hat GTA naturgemäß die Nase vorn und deckt mit 80ern, 90ern, 2000ern, Gegenwart, Ghetto, Stadt, Umland, Gebirge und u. a. London ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten ab).

Das Tuning kann dabei ähnlich übertrieben ausfallen wie auch die Charaktergestaltung. Oder Pimp My Ride. Soll heißen, die flachsten und größten Reifen mit Spinnern und jede Menge Bling Bling. Aber das Spiel lässt dem Spieler viel Freiheit, ein konservativeres Auto mit Radkappen ist ebenso möglich wie ein Pagani-Zonda-Verschnitt mit auffälligem Paint-Job auf metallic-grünen BMW-i3-Reifen (großer Radius, aber schmal).

Besonders bemerkenswert fand ich die Hummvee-Variante des Spiels, welche im zweiten Teil doch erheblich besser aussieht als im dritten.

In der Werkstatt verbesserte Autos werden ebenfalls in der Garage des Spielers gespeichert und können bei Bedarf abgerufen werden. Völlig unverständlich finde ich allerdings, weshalb man bei Beginn einer Mission nicht auf die Garage zugreifen und mit seinen eigenen verbesserten Karren losdüsen kann.

Auch die zahlreichen, teils recht albernen anderen Aktivitäten wie Versicherungsbetrug (der Antiheld des Spiels wirft sich vor Autos) und Septischer Rächer (er bedient die Spritzdüse eines mit Abwässern befüllten Tanklasters und muss in einem Zeitlimit die Wände von Häusern, Passanten und dergleichen besudeln, um ebenfalls eine gewisse Menge an Schaden anzurichten) werden zumindest beim Spielen der jeweils ersten Mission von einer kleinen Cut-Scene eingeleitet. Im übrigen erstrecken sich derartige Aufgaben über sechs Levels mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad, nach dem dritten und sechsten bekommt man neben den üblichen Geld- und Respektspunkten auch andere Boni, wie beispielsweise die Fähigkeit unendlich sprinten zu können. Sehr fein ist dabei auch, dass man im Menü angezeigt bekommt, was man wofür erhält, so kann man unliebsame Aktivitäten leichter links liegen lassen, wenn einem die Belohnung nicht zusagt oder weiß zumindest, wofür man manche Strapazen auf sich nimmt.

Nun war immer wieder von Respektspunkten und Geld die Rede, doch was kann man damit eigentlich anstellen? Erstere werden benötigt, um Missionen freizuschalten. Und mit Geld kann man – nona - Sachen kaufen.

Doch was kann man kaufen? Saints Row bietet hierbei einiges an Möglichkeiten, denn während man in GTA IV eigentlich gar nicht mehr weiß, wohin mit den Moneten, kann man in Saints Row Tattoos, Luxusautos (welche man nicht an jeder Ampel findet), Kleidung, Schmuck sowie Immobilien erwerben. Wohnungen kann man nach eigenem Gutdünken weiter anpassen, in dem man einen der vorgegebenen Gesamtstile anwendet und einzelne Bereiche wie bspw. Arbeitsplatz noch separat verbessert. Allerdings sehen sich die vollausgebauten Wohnungen am Ende durchaus ähnlich – Pimp-Style, Pimp-Bett und Stripperstangen (mit leichtbekleideten Tänzerinnen, gestrippt wird nicht, sorry). Die Wohnungen dienen nicht nur dem Helden und seinen Freunden, sondern auch seiner Gang und natürlich den Tänzerinnen als Unterkunft und ganz gleich, welche Wohnung man besucht, die Bude ist immer knackevoll. In diesen Räumlichkeiten kann man nicht nur die Outfits und Autos seiner Bande an mehrere Vorlagen anpassen, sondern auch bereits gespielte Missionen wiederholen. Solange man nicht den Lift benutzt gibt es übrigens keine erkennbare Ladezeit von der Straße in die Wohnung (oder Häuser im Allgemeinen).

Investieren kann man ebenfalls in Läden wie beispielsweise Autowerkstätten und erhält auf zukünftige Einkäufe in dieser Filiale einen Rabatt, sodass sich der Kauf bisweilen sofort amortisiert. Alles, wofür man Geld ausgibt (Waffen, Munition und Essen ausgenommen) führt dazu, dass dem Antihelden mehr und mehr Respekt gezollt wird.

 

Technik:

Konfiguration: Win 7/64, Intel i5-750, Radeon HD5770 (Treiber 15.7) und 4 GB, Auflösung 1680 x 1050.

Die Grafik, welche immer wieder auch zu Rucklern neigt, wirkte wohl leider schon zur Erscheinung altbacken, einzig in den Zwischensequenzen sieht der Charakter einigermaßen plastisch aus, gegen das ein halbes Jahr zuvor auf den Konsolen erschienene GTA 4 verliert Saints Row 2 allerdings deutlich, was auch an der Qualität der Texturen liegt, welche oftmals nur eine einfarbige Fläche zu sein scheinen und damit mehr GTA: San Andreas ähneln. Der verwendete Blur-Effekt sagt mir nicht zu; ich finde es allerdings ironisch, dass selbiger mal als Non-Plus-Ultra gesehen wurde – ebenso wie Brauntöne.

Leider sind schwache Texturen nicht die einzigen technischen Hürden, die das Spiel plagen. Die nervös wirkende Kamera, welche zu starr hinter den Autos schwebt (hätte keine Option wie in SR3 gefunden) ist schon störend genug, jedoch ist auch das Fahrverhalten der Fahrzeuge sehr empfindlich; dass die Autos geradezu auf dem Asphalt zu kleben scheinen hilft hier nicht unbedingt, es fühlt sich eigenartig und sogar kontraproduktiv an. Motorrad fahren fand ich schon in GTA abseits verschlungener und für Autos schwieriger zu bewältigender Pfade aufgrund der fortwährenden Gefahr von Stürzen und dem damit verbundenen Zeitverlust als sehr störend und Saints Row 2 setzt da noch eine Schippe drauf. Und während die Helikoptersteuerung recht flüssig von statten geht hat mir jene der Flugzeuge wiederum nicht zugesagt, wobei ich letzterer auch nicht allzu viele Chancen gegeben habe. Die berüchtigte Flugschule in GTA: San Andreas hat so manchen dazu gebracht, das Spiel aufzugeben, doch beherrschte man die Kunst erstmal war das Fliegen tatsächlich eine recht angenehme und entspannende Form der Fortbewegung. Das Manövrieren von Flugzeugen bleibt in SR2 abgesehen von wenigen Nebenmissionen optional, Hubschrauber dagegen sind manchmal zwingend erforderlich bzw. eine wichtige Option – mich beschleicht das Gefühl, dass den Entwicklern die Unzulänglichkeit der Flugzeugsteuerung bewusst war.

Problematisch ist auch die Bedienung, da nicht alle Menüs mit Mausunterstützung aufwarten und man sich stattdessen mit den Bewegungs- und Pfeiltasten behelfen muss. Auch hier sind nicht alle Design-Entscheidungen nachvollziehbar, so kann man wie bereits erwähnt Autos in den dafür vorgesehenen Werkstätten tunen, was zwar angesichts der Nutzung der Tastatur Eingewöhnung erfordert und man sich manchmal verdrückt, aber es geht irgendwie noch in Ordnung. Verständnis habe ich allerdings keines für den unnötig "aufwändigen" Einbau von getönten Fensterscheiben. Die Scheibentönung findet man unter dem Punkt "Lackierung", geht dann weiter zu "Scheibentönung", dann weiter zu "Tönung", "Farbpalette" und schlussendlich die Auswahl der Farbe. Was mich hier gestört hat? Der Punkt "Tönung" umfasst die Auswahl des Materials der Scheibe, allerdings gibt es nur ein einziges Material – Glas. Ja, mag kleinlich von mir sein, aber es wirkt einfach nicht durchdacht.

Bugs:

Sind zwar vorhanden, treten aber zum Glück selten auf und sind noch seltener wirklich störend. So laufen manchmal NPCs in eine Richtung, aber der Oberkörper ist unnatürlich zur Seite gewandt. Ja, ich weiß, Menschen können so laufen, aber ich bezweifle, dass die Entwickler das tatsächlich so im Sinn hatten.

Hin und wieder stecken lebende NPCs in Motorhauben und tote bleiben auf ihrem Fahrersitz, wobei ich von letzterem sogar glauben könnte, dass es Absicht war, da es auch zum makabren Humor der Spiels passen würde.

Ärgerlich war allerdings ein Bug, bei dem das Spiel nach einer Zwischensequenz nicht mehr geladen wurde – schlussendlich hat ein einfaches Abbrechen der Cut-Scene zwar nicht unbedingt das Problem behoben, aber es zumindest umgangen.

Weitere, wenn auch nicht sonderlich gewichtige Punkte:

Animationen: Übergänge auf Boote werden nicht angezeigt, sondern der Charakter erscheint an Bord.

Sound: Subjektiv gehört klingt der Sound von einem permanenten Rauschen unterlegt, welches mir in anderen Spielen bislang nicht aufgefallen wäre.

Dass fahrende Autos von NPCs verschwinden oder durch andere ersetzt werden, sobald man nicht hinsieht mag an der Engine und deren möglichst hohen Schonung von Ressourcen liegen, jedoch kam mir vor, als wäre dieser Effekt noch ausgeprägter als in anderen Open-World-Spielen.

Und wer hat bitte entschieden, "Sayonara" mit "Tschüss" zu übersetzen ... Die ganze aufgebaute Pseudo-Coolness des Spiels mit einem Schlag dahin.

 

Abschluss:

Wer diesen Test mit meinem zu Saints Row 3 vergleicht wird viele Parallelen finden – und das gewollt, denn immerhin ging es mir so auch mit dem Spiel. In der Reihenfolge Teile 3, dann 4 und schließlich 2 bot der zuletzt gespielte Teil kaum Neuerungen oder anders gesagt, die Reihe selbst baut mehr auf Evolution denn Revolution, auch wenn sie zeitweise dann doch die Nase vor GTA hat. Und nein, SR4 war für mich nicht mehr als ein Superhelden-DLC bei Nacht, welcher zwar seine Momente hatte, aber so ziemlich 1:1 die gleiche Spielwelt wie sein Vorgänger bot.

Alles in Allem stellt SR2 wie die gesamte Serie eine Open-World-Alternative zu GTA dar, man muss allerdings den teils schrägen, teils morbiden und sehr pseudo-coolen und derben Humor mögen, spielerisch wird angesichts der unzähligen Missionen und Möglichkeiten zur Individualisierung Abwechslung geboten.

Bei der Auflistung der Pros und Contras ist mir aufgefallen, dass das Spiel an sich recht gut abschneidet, es ist für mich jedoch nur ein Aufguss des von mir geschätzten dritten Teils. Wer also noch nie ein SR in der Hand hatte, kann hier unter Umständen noch einige Prozentpunkte draufschlagen - oder gleich den besseren Nachfolger spielen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Umfangreicher Fuhrpark inkl. Booten und Luftfahrzeugen
  • Individualisierung von Fahrzeugen, Charakter, Häusern
  • Große Spielwelt
  • Gut inszenierte Zwischensequenzen
  • Viele Haupt- und Nebenmissionen
  • Abschluss von Nebenmissionen: Boni f. Spielfigur
  • Launige Schießereien
  • Bosse der feindlichen Gangs interessant
  • Grafik schon zum Launch altbacken
  • Ruckler
  • Steuerung (Menüs, Lenkung)

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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