Das (Öd)Land der tausend Möglichkeiten

Hmpf. Ich finde diesen dummen Bürgermeister von Little Lamplight nicht! Dieser Satz sagt bereits zwei Sachen aus: Ich habe die Englische, ungeschnitene Version, und dass man gerne mal eine halbe Stunde nach einem Zielobjekt suchen muss. Oder um sich dorthin zuballern. Trotzdem ist Fallout 3 das beste RPG der letzten Jahre.

Brutale Satire in schönem Gewand

Sicher, man kann sagen, dass die Brutalität in Fallout 3 Satirisch noch überboten wird. Aber trotzdem steht außer Frage, dass Fallout zu denn Brutalsten Titeln aller Zeiten zählt. Da sieht selbst CoD 4 'alt' gegen aus. Grafisch ist das anders. Denn beide Spiele stehen in etwa auf einer Höhe.
In höchster Auflösung ist das Postapokalyptische Ödland rund um Washington D.C. ein echtes Erlebnis. Und dazu braucht es noch nicht mal einen 2000€ Pc. Fallout lässt sich mit einem Mittelklasse Computer in Mittlerer Auflösung absolut flüssig spielen. Die Engine, die übrigens auch schon bei Oblivion zum Einsatz kam, ist allerdings eher auf einen runden Gesamteindruck als um eine perfekte Darstellung jedes Polygons Bemüht. Das Ergebnis kann sich Durchaus sehen lassen.

Wer die Wahl hat...

Eines ist allerdings unabstreitbar: Fallout bietet alles. Von langen, Actionlastigen Quests bis zu eher Rätsel ähnlichen Einlagen. Ein Schloss knacken sie zum Beispiel in einem am Anfang des Spiels etwas schwerem Minispiel. Auch ansonsten gibt es viel zu entdecken: es gibt eine Vielzahl an Waffen und Rüstungen, in der Zerstörten Innenstadt gibt es Museen etc. Und auch sonst gibt es Unglaublich viele 'Map- Marker' einzusammeln. Diese sind eine der vielen Stärken von Fallout 3: einmal einen Platz erkundet, können sie, wenn sie grad keinen Feindkontakt haben, Schnellreisen. Zwar ist das zum Standart geworden, aber in dieser Form schon etwas besser. Mal ein Schwenk zum Anfang dieses Absatzes: Die Wahl der richtigen bzw. falschen Waffe entscheidet, ob sie am Leben bleiben oder ob sie untergehen. Zwischen den beiden 'Extremen' liegen nicht, wie sonst üblich, viele Meter. In Fallout liegen zwischen Leben und Tod die richtige Waffe, viele Stimpaks, die richtige Rüstung und natürlich nur ein Paar Zentimeter. Denn bei der grossen Ausrüstungs Auswahl kann man schnell mal ein Fehler machen. Da hilft einem der Teils Unübersichtliche Pip Boy auch nur bedingt weiter.

Vault 101 und die Wasser des Lebens

Die Story von Fallout 3 ist einfach, aber niemals langweilig gehalten. Sie werden in einem der unterirdischen Schutzbunker, denn Vaults, geboren. Diese wurden von Vault- Tec erbaut, zum Schutz vor der Nuklearen Apokalypse. Die Auslösende Schlacht für diesen Krieg können sie in dem Mini Add- on Operation Anchorage Nachspielen. Nachdem Sie geboren worden, erleben Sie ein 45- 60 minütiges, launiges Tutorial. An dessen Ende müssen Sie, wie ihr Vatter, aus dem Vault flüchten. Diesen verfolgen Sie dann in der ersten langen Questreihe durch das Ödland, um ihn dann in einem Simulationspod zu stellen. Von dort geht es dann in eine schwimmende Stadt und in ein Museum. Dort erfahren sie dann von einem Projekt Purity, welches sich bemüht dem Ödland wieder sauberes Trinkwasser zu geben. Dieses Projekt wird Sie später noch einmal einholen. Danach treffen Sie auf die Stählerne Bruderschaft. In der Folge streifen Sie durchs Ödland, folgen der Story, erledigen Aufgaben, sammeln Erfahrung und Items. Das Ende, soviel kann ich verraten, ist ein Rückblick auf alle wichtigen Dinge, die sie getan haben.

Gut oder Böse, Schlau oder Stark?

In Fallout gibt es sehr viele Möglichkeiten wie sie ihren Charakter gestallten. Sie können Gute oder Böse Entscheidungen treffen, sich verschieden Perks aneignen und mit jedem Levelaufstieg können sie ihre Werte von Hand verbessern. Diese reichen von Handeln bis zu Sprechen, von Grossen Waffen bis zu Stehlen. Ausserdem verändern sie im Tutorial ihre S.P.E.C.I.A.L. Werte. Das funktioniert Prima, und lässt sich auch später noch beeinflussen. Wenn sie zum Beispiel Mentants nehmen, werden Sie für kurze Zeit schlauer und können sich besser in Computer hacken. Doch vorallem die Guten und Bösen Lösungswege sind immer wieder super. Z.B. kann man schon am Anfang entscheiden, ob man Megaton stehen lassen will und die Atombombe im inneren der Stadt entschärft, oder ob man lieber für viel Geld und eine schöne Penthouse Wohnung die Bombe zur Explosion bringt. Dass hat zwei Folgen. Erstens sehen sie eine Beeindruckene Explosion, zum anderen müssen sie allerdings einen Ordentlichen Weg zurücklegen. Dass kann allerdings schnell frusten, denn dieser Weg ist steinig, da man noch in den Kinderschuhen steckt, und sich schon mit Monstern rumschlagen muss. Aber mit etwas Verstand und Glück sollte es kein zu grosses Problem darstellen zum Tenpenny Tower zu gelangen.

V.A.T.S. oder Action?

Eindeutige Antwort: V.A.T.S. Denn es gibt einem die Möglichkeit, das geschehen Einzufrieren, gezielt auszuwählen, wo man den Gegner treffen möchte, um dann die fesselnden Zeitlupenkämpfe zu sehen. Einfach toll! Der Action Modus hingegen enttäuscht durch Ungenauigkeiten. Die Kugeln oder Laser oder Raketen oder Bomben kommen einfach nicht dahin, wo das Fadenkreuz ist. Und das dümmste: Wie weit eine Kugel z.B. vorbeifliegt, hängt nicht mit dem Status der Waffe zusammen! Ein stupider Programmierfehler.

Mein Persöhnliches Fazit

Fallout 3 macht einen riesigen Spass, ist auch für Profis fordernd, doch ist ebendfalls auch Einsteigerfreundlich. Die Lernkurve ist äußerst Einsteigerfreundlich gestalltet worden. An der Grafik ist nichts auszusetzen, die Steurung ist genauso vorbildlich wie die Atmosphäre und die Itemvielfalt. Alles in allem ein Absoluter Pflichtkauf für Rollenspieler. Doch auch Action Gamer, die mal was anderes Ausprobieren wollen, kommen voll auf ihre Kosten.