Das South Park-Spiel mit Superhelden-Story

Schon der Vorgänger „South Park: Stab der Wahrheit“ war eins der meist erwarteten Spiele 2012/2013. Ebenso sehnsüchtig haben viele Fans...

von DanielG am: 29.11.2017

Schon der Vorgänger „South Park: Stab der Wahrheit“ war eins der meist erwarteten Spiele 2012/2013. Ebenso sehnsüchtig haben viele Fans des Spiels und der Serie nun auf „South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe“ gewartet. Nach vielen und langen Aufschüben des Erscheinungstermins hat das Warten seit dem 17. Oktober 2017 ein Ende. Für Liebhaber der deutschen Synchronisation hat Ubisoft das Spiel vollständig in Deutsch mit den originalen Synchronsprechern aus der Serie vertont.

Der zweite Teil setzt dort fort, wo der erste endete. Als der „Neue“ ist man König einer Fraktion im mittelalterlichen Stil. Nachdem man sich als König einem Drachen stellen musste, unterbricht Cartman als der „Coon“ jedoch das Spiel.

Rettet die Katze

Die Katze Scramble wird vermisst und wer sie findet, erhält eine Belohnung von 100 Dollar. Also trommelt Cartman sein Superhelden-Franchise „Coon and Friends“ zusammen und gemeinsam schmieden die Helden Pläne, wie sie die Katze finden können. Doch sie sind nicht allein. Parallel bildet sich das Franchise „Freedom Pals“ und es beginnt eine erbitterte Rivalität zwischen den Superhelden, welche analog zu den Marvel und DC Comics stehen.

Welches Superhelden-Franchise wird wohl die 100 Dollar Belohnung für die Rettung der Katze Scrambles ergattern können?


Ein neues Kampfsystem

Eines der wesentlichsten neuen Spielelemente ist das neue Kampfsystem. Das bloße Wählen eines Angriffs und eines Gegners genügt inzwischen nicht mehr. Jetzt muss der Spieler sich auch auf einem Feld bewegen und die Angriffe so wählen, dass der Gegner in Reichweite steht. Die Position sollte mit Bedacht gewählt werden, da sich im neuen Teil bis zu 4 Helden und teilweise sogar 5 Gegner auf dem Spielfeld befinden. Jedes Feld kann nur von einem Helden oder Gegner belegt werden. So kommt es vor, dass ein Held mit seinen Angriffen einen Zug aussetzen muss, da ein passendes Feld blockiert wird. Ebenso gibt es hin und wieder Spielfelder mit implementierten Umgebungshindernissen. Diese versperren einige Angriffe und müssen zunächst zerstört werden. Manche Objekte können jedoch hilfreich sein, indem man den Gegner beispielsweise gegen ein Auto stößt und so zusätzlichen Schaden verursacht. Schiebt man den Gegner auf ein Feld, welches mit einem Helden besetzt ist, verursacht dies ebenfalls Zusatzschaden.


Das neue Kampfsystem ermöglicht mehr taktischen Spielraum durch das Bewegen auf dem Spielfeld und Angriffen mit verschiedenen Flächenangriffen und Reichweiten.

Ausrüstung ist nur Kosmetik

Im Gegensatz zu „Stab der Wahrheit“ ist sämtliche Ausrüstung in Form von Kostümen nur noch kosmetischer Natur und hat keinen Einfluss auf die Charakterwerte. Stattdessen haben sich die Entwickler entschieden ein Artefaktmacht-System zu etablieren. Um mehr Artefaktplätze freizuschalten, muss man sein Charakter-Level steigen. Artefakte können gekauft, gefunden, hergestellt oder nach Kämpfen erbeutet werden. Jedes Artefakt besitzt Machtpunkte und spezifische Boni. Diese Effekte werden dann sowohl auf den Spieler als auch die verbündeten Helden angewandt.

Crafting-System mit wenig Bedeutung

Neu ist auch das erstmals implementierte Crafting-System. Die Materialien Schrott, Technik und Stoffe findet man überall in South Park. Es können Artefakte, Kostüme, nützliche Kampf- und Missionsgegenstände hergestellt werden. Im Laufe des Spiels erhält man immer wieder neue Rezepte durch Abschließen von Erfolgen auf dem Charakterbogen oder in den verschiedenen Läden in South Park. Doch wirklich nützlich sind die meisten Rezepte nicht. Sie dienen eher dazu den Crafting-Rang zu erhöhen, um die wenigen brauchbaren Gegenstände herstellen zu können.

Das neue Crafting-System bietet dem Spieler mehr Spieltiefe. Leider sind viele Crafting-Gegenstände lediglich Lückenfüller.

Ein Sammelspiel mit Rätseln

Spieler mit Sammelleidenschaft werden den neuen South Park-Titel lieben. Sowohl der eigene Charakterbogen als auch die Erfolge enthalten vor allem Sammelaufgaben. Mal gilt es eine bestimmte Anzahl an Sechsklässlern zu erledigen, mal sammelt man Yaoi-Bilder oder hängt Zettel in der Stadt auf. Viele Nebenmissionen ziehen sich so durch das ganze Spiel, da erst bestimmte Fähigkeiten oder Verbündete notwendig sind, um alles einzusammeln.

Aber auch die wesentlichste Aufgabe im Spiel bezieht sich auf das Sammeln: Was im alten Teil noch die Facebook-Freunde waren, sind nun Follower auf „Coonstagram“. Follower wird jeder, der mit dem Spieler gemeinsam einen Selfie macht. Einige erklären sich dazu sofort bereit, andere stellen Bedingungen bevor sie dem Neuen folgen.




Fazit

Auch wenn man im Laufe des Spiels relativ schnell merkt, dass es einen nicht so mitreißt wie einst „South Park: Stab der Wahrheit“ ist es dennoch ein Spiel mit unglaublich viel Humor und unzähligen Insidern und Anspielungen auf die Serie. Außerdem haben die Entwickler mit dem Crafting-System einen guten Ansatz gezeigt dem Ganzen als Rollenspiel mehr Spieltiefe zu verleihen. Doch die Umsetzung ist nicht optimal gelungen. Dafür bietet das neue Kampfsystem wesentlich mehr Abwechslung und erfordert ein taktischeres Vorgehen als noch der erste Teil. Wer ein sehr gutes Rollenspiel sucht, wird mit South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe vermutlich nicht ganz glücklich. Wer jedoch als Fan der Serie und des Spiele-Vorgängers ein gut inszeniertes South Park-Spiel sucht, wird nicht enttäuscht werden.


Wertung
Pro und Kontra
  • viele Anspielungen auf die Serie
  • neues Kampfsystem fordert mehr Strategie
  • deutsche Sprachausgabe
  • viele verschiedene Helden spielbar
  • gutes Artdesign
  • einige Übersetzungsfehler
  • Crafting-System eher schwach

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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