Durchzogen

Vorbemerkung: bis jetzt habe ich das Spiel erst etwa zu Hälfte gespielt, die Rezension wird daher bei Bedarf noch angepasst. Nachtrag: Nun da ich das...

von Phippu am: 26.10.2013

Vorbemerkung: bis jetzt habe ich das Spiel erst etwa zu Hälfte gespielt, die Rezension wird daher bei Bedarf noch angepasst.

Nachtrag: Nun da ich das Spiel zu Ende gespielt habe muss ich dem Spiel doch noch ein paar Bonus Punkte geben. Der fehlende "Joker Wahnsinn" gibt es nun Teilweise doch noch, kommt aber immer noch nicht an die Vorgänger ran. Ansonsten bleibt bei der Rezension alles beim alten.

Vor Arkham Asylum hatte ich mich nie gross um Batman gekümmert und das Spiel habe ich auch eher durch Zufall entdeckt. Schnell kam dann die Begeisterung dank der durchdachten Story, den abgedrehten Charakteren, dem guten Spiel Prinzip und auch der guten Technik. Kaum zu glauben dass der Nachfolger Arkham City das ganze sogar noch leicht getoppt hat! Doch wie sieht es mit dem neusten Teil der Serie aus?

Story

Die Story ist im Vergleich zu den Vorgängern zwar in Ordnung, geht aber deutlich weniger tief unter die Haut. Dies liegt unter anderem daran dann es weniger ein grosser und spannender Handlungsstrang ist als einfach ein Haufen von diversen Nebenquests die bunt zusammen gewürfelt wurden. Was leider vollkommen fehlt ist ein psychopatischer und gestörter Hauptgegner. Klar, es gibt zwar Black Mask und den Pinguin, das sind aber einfach Verbrecher und nicht wirkliche abgedrehte Super Schurken. Der Joker kommt zwar auch ins Spiel, nimmt jedoch keine besonders tragende Rolle ein. Insgesamt gibt es zwar viele Hauptgegner, auf die wird aber nur sehr oberflächlich eingegangen und meist sind sie auch lächerlich schnell besiegt, etwa Killer Kroc oder DeathStroke. Etwas mehr Wahnsinn und unerwartete Wendungen hätten dem Spiel sehr gut getan!

Auch etwas schade: viele Quest sind relativ langweilig und oft auch etwas unglaubwürdig. Dazu gibt es zahlreiche Beispiele:

 - Der Riddler: zwar müssen Funktürme befreit werden und Items gefunden werden, jedoch sind die meist gar nicht knifflig und eher uninspiriert verstreut. Besonders Schade: weder gibt es versteckte Hinweise die gefunden werden müssen noch Geiseln die schwierig zu befreien sind. Wirklich sehr schade!

 - Anarchy: simples "gelange möglichst schnell von A nach B". Aus den Hobby Anarchisten hätte man doch wenigstens ein richtig abgedrehtes Pack machen können!

 - Mad Hatter: hier gibt es zwar endlich ein etwas abgefahrenes Quest, allerdings ist der Spuck nach 5 min vorbei und das wars dann

 - Black Mask und Pinguin: stupides aufsuchen von auf der Karte markierten Punkten und sprengen von Kanistern

Weiter kann man vielleicht noch sagen dass es ab und zu einige logische Fehler gibt. Das ist zwar nicht weiter schlimm, stört jedoch etwas da man einfach merkt dass sich die Entwickler nicht ganz so viel Mühe gegeben haben.

Gameplay

Das Gameplay ist eigentlich fast 1:1 übernommen worden, es gibt weder positive noch negative Überraschungen. Die Balance zwischen Kämpfen und Stealth Missionen ist jedoch etwas aus dem Gleichgewicht geraten, häufig warten hinter jeder Ecke nämlich einfach Schergen die ordentlich vermöbelt werden wollen. Natürlich gibt es auch einige neue Gadgets, die verändern das Gameplay jedoch kaum. Die Kämpfe machen durchaus Spass, allerdings sind sie etwas ermüdend da es oft an den gleichen Stellen immer und immer wieder zu denselben Kämpfen kommt und diese nicht wirklich anspruchsvoll sind aber dank vieler Gegner immer länger dauern. Erinnert mich etwas an FarCry 2 damals.

Wirklich gut gelungen ist der obere Stadtteil der zum Grossteil bereits in Arkham City vorhanden war. Erst kommt einem der ganze Stadtteil merkwürdig bekannt vor bis man merkt dass all die Gebäude dieselben wie in Arkham City sind, nur noch völlig intakt. Da nun aber die Gefängnis Mauern fehlen gibt es vieles neu zu entdecken.

Merkwürdig ist nur die Bevölkerung, die fehlt nämlich komplett. Klar, es ist mitten in der Nacht und es soll angeblich ein Sturm geben, aber dennoch ist es etwas unglaubwürdig das im unteren Teil der Stadt alles ausgestorben ist und im oberen Teil lungern an jeder Ecke Kriminelle rum. Naja.

Leider auch etwas fade sind die Endkämpfe. Zwar hat jeder Endgegner seine eigenen Stärken und Schwächen, meist sind das aber dieselben die es bei anderen Gegnern schon in den Vorgängern gab.

Grafik

Leider merkt man der Grafik deutlich an welche Elemente vom neuen Studio erstellt wurden und welche noch von Rocksteady stammen! So sind die Texturen generell deutlich matschiger als noch im Vorgänger, teils sogar schlechter als im ersten Teil. Vergleicht man beispielsweise die Pflastersteine von Arkham City mit Arkham Origins so sieht man den Unterschied deutlich! Doch nicht nur die Texturen sind eher schwach, insbesondere die Detailtreue ist teilweise erstaunlich schlecht. Gelangt man beispielswiese in den unteren Teil der Stadt der in Arkham City noch nicht vorhanden war so sind die meisten Gebäude doch eher lieblos erstellt und deutlich weniger detailliert. Am schlimmsten aber ist jedoch das vor Anker liegende Schiff "Final Offer": eigentlich sollte das ein Luxusliner sein, jedoch schaut das 3D Modell aus wie ein Quadratischer Block der von einem faulen Praktikanten in der Mittagspause modelliert wurde.

Die PhysX Effekte sind ein etwas zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gibt es sehr anschauliche Turbulenz Effekte, beispielsweise Schnee oder Rauch der schön verwirbelt. Auf der anderen Seite kommen diese oft gar nicht zum Einsatz. An vielen Stellen gibt es zwar Rauch der nur mit aktivierten PhysX vorhanden ist, doch dieser ist physikalisch gar nicht aktiv, es passiert also nichts wenn man durchläuft. Ein gutes Beispiel dafür sind explodierende Feuerlöscher: in Akrham City gab’s noch PhysX Rauch, jetzt leider nicht mehr.

Eine kleine Verbesserung gibt’s dann aber doch noch: an vielen Stellen gibt es schön tiefe Spuren im Schnee, auch bei Kämpfen.

Insgesamt ist die Grafik durchaus in Ordnung, bis auf wenige Ausnahmen war der Vorgänger optisch jedoch anspruchsvoller. Dies liegt primär aber nicht an der Technik sondern schlichtweg an den weniger begabten Grafikern!

 

Bugs
Leider kämpft das Spiel mit kleineren aber lästigen Bugs. Zum Beispiel die Mad Hatter Quest: während dieser Nebenmission muss man auf einer schwimmenden Tasse über einen reissenden Fluss gelangen indem man die Batclaw einsetzt. Doof nur dass die Tasse von Anfang an auf dem Untergrund festsitzt! Da hilft nur mehrmaliges nachladen des letzten Kontrollpunkts bis die Tasse dann einigermassen im Wasser ist. Ein anderes Beispiel ist ein Gitter das man in einem Funkturm entfernen muss. Das klappt zwar, jedoch hängt Batman nur daran und kann nicht hineinklettern. Besonders ärgerlich: in seltenen Situationen reicht es nach einem absolvierten Kampf schnell woanders hinzu schauen und schwups sind alle Gegner wieder da. Was auch ab und zu vorkam ist dass man in Kämpfen weder Batman noch die Schergen angreifen sodass alle nur doof rumstehen. Schade, denn solche Bugs hatten die beiden Vorgänger nicht.

Fazit

Für sich betrachtet ist das Spiel eigentlich gar nicht so schlecht. Im Vergleich zu den Vorgängern aber doch leider eine Enttäuschung. Versteht mich nicht falsch, Arkham Origins ist durchaus sehenswert, kommt nur bei weitem nicht an Arkham Asylum&City heran. Dazu fehlt dem Spiel schlicht die Inspiration und die Tiefe. Arkham Origins sollte stattdessen vielmehr als eine grosse Sammlung von DLC's zu Arkham City verstanden werden.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • - Aus Arkham City bekannte Stadt lässt sich ganz neu entdecken
  • - immer noch knackiges Gameplay
  • - einigermassen interessante Hauptgegner
  • - hübsche PhysX Turbulenz Effekte
  • - gute Vertonung, auch auf Deutsch
  • - kein wirklicher Hauptgegner
  • - kein Wahnsinn
  • - keine versteckten Riddler Hinweise
  • - eher langweilige und unbefriedigende Quests
  • - etwas uninspiriert
  • - matschige Texturen
  • - teilweise schlechte Gestaltung ("Final Offer")

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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