Ein Gameplay-Zeitreise...

Ein längst vergessenes Genre Veteranen wie ich, die das dritte Jahrzehnt ihres Lebens bereits hinter sich gebracht haben, kennen diese Art Spiel noch:...

von - Gast - am: 08.09.2013

Ein längst vergessenes Genre

Veteranen wie ich, die das dritte Jahrzehnt ihres Lebens bereits hinter sich gebracht haben, kennen diese Art Spiel noch: Sidescroll-Space-Shooter, die mit "ich bau mein Schiff aus bis alles zu spät ist"-Power Ups gespickt sind.

Ich mochte diese Art Spiel immer gerne, "Parodius" oder diverse "R-Type"-Spiele waren immer für die eine oder andere Stunde sinnlose Zerstreuung geeignet.

Dann riskieren wir doch mal einen Blick

Wer diese Ballerspiele kennt, der weiß, dass es nicht möglich ist, darüber stundenlang einen Testbericht zu schreiben. Man kann die entscheidenden Fakten relativ einfach benennen und auf den Punkt bringen. Und das will ich an dieser Stelle einfach mal versuchen.

Ins Auge stechen tut vor allem einmal die Grafik. Sine Mora sieht für einen Sidescroller fantastisch aus. Es ist absolut detailreich gezeichnet, gestochen scharf und - wie erwartet - sehr bunt. Der Grafikstil ist in einem interessanten Comicstyle gehalten, allerdings ohne dabei kitschig zu sein. Effekte und Power Ups sind gut umgesetzt, es macht wirklich Spaß, die Level Stück für Stück zu erkunden.

Der Sound von Sine Mora ist lustig, die Figuren sprechen in einer merkwürdigen Sprache, die ich persönlich für Ungarisch halte. Die Untertitel sind in Deutsch, das ist also kein Problem. In der Tat passt die Sprache durch ihren für deutsche Ohren eher abgedrehtenden Klang perfekt in die Steam-Punk-Welt, in der das Spiel handelt. Die Musik ist dem Genre entsprechend antreibend, knackig und absolut passend zum Gameplay.

Das Gameplay ist - wie oben bereits erwähnt - bei dieser Art Spiel grundsätzlich erstmal simpel. Das Spiel selbst ist das aber nicht, wenn man damit den Schwierigkeitsgrad beschreibt. Im Gegenteil, es ist teilweise bockschwer und in jedem Fall geeignet, das eine oder andere Pad an die Wand zu feuern. Kenner dieser Art Spiele wissen, dass sowas relativ "normal" ist in diesen Games, deswegen kann ich gut damit leben. Trotzdem muss man aber heutige Standards anlegen, und aus dieser Warte betrachtet hätte man vielleicht ein bisschen an der Balance des Spiels feilen müssen. Solche Stellen müssen im Jahr 2013 einfach nicht mehr sein, die Qualitätssicherung der Publisher und Hersteller sind für gewöhnlich in der Lage, solche Sachen zu sichten und abzustellen.

Auf der Habenseite stehen neben Grafik und Sound vor allem abwechslungsreiche Level, die man auch mit verschiedenen Gefährten bereisen darf. Dass ein Hersteller trotz eigentlich nicht vorhandener Konkurrenz auf diesem Sektor ein derart hochklassiges Produkt abliefert, ist nicht unbedingt selbstverständlich. Sine Mora ist ein Nischenspiel, und kaufen tun es vor allem Spieler, die dieser Art Spiel etwas abgewinnen können oder aber schlicht Nostalgiker sind. Weil solche Spieler wie wild zugreifen, wenn endlich mal wieder Nachschub kommt, wurde bereits von anderen Herstellern durchaus mal der eine oder andere Feinschliff eingespart - nicht so bei Sine Mora.

Oldschool-Player, Nostalgiker und auch neugierige Interessierte bekommen hier für ihr Geld absolut erstklassige Unterhaltung geboten. Es ist nur wichtig, dass man sich vorher klar macht, welche Art Spiel man sich mit Sine Mora zulegt. Wer das richtig einzuschätzen weiß, wird nicht enttäuscht sein. 

Eine bessere Wertung - und damit die Chance ein echte "Hit" zu sein - verpasst das Spiel durch an einigen sehr schweren Stellen fehlendes Balancing. Hier müsste evtl. durch einen Patch nachgebessert werden.


Wertung
Pro und Kontra
  • Sehr gute Grafik
  • Soundeffekte und Musik klasse und passend
  • Abgedrehte Steam-Punk-Welt
  • Durchdachtes Gameplay...
  • Sehr fairer Preis
  • ...das jedoch ohne Höhepunkte ist
  • Teilweise übelst schwer - Frust droht
  • Genre eher altbacken

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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