Ein niveauloses Gothic

Meine vorherige Rezension kam - gelinde gesagt - beschissen an und zuzgegebenermaßen war sie das vielleicht auch. Da ich dachte es wäre ein Zeichen...

von Namtar am: 27.08.2014

Meine vorherige "Rezension" kam - gelinde gesagt - beschissen an und zuzgegebenermaßen war sie das vielleicht auch. Da ich dachte es wäre ein Zeichen von Reife sich der Kritiken anzunehmen, habe ich mich der Kritiken angenommen und weitere Spielstunden in Risen 3 verbracht, mit dem Resultat, dass ich mir unverfroren...selber Recht geben muss. Diesmal aber (ja, vielen Dank auch, dass mein vorheriger Text gelöscht wurde) in Form einer Rezension, wie es sich gehört.

 

Das Ziel ist eindeutig


Piranha Bytes verspricht uns allen zu ihren "Wurzeln zurückzukehren", soll heißen für alle Gothic-Fans da draußen: Macht euch gefasst auf puren Gothic-Charm. Alles andere als charmant ist das diesjährige Motto "Zurück zu den Wurzeln" deshalb, weil ein aufmerksamer Spieler der Risen 1 & 2 Teile mittlerweile eigentlich gecheckt haben sollte, dass das Motto die ganze Zeit "Wir bleiben bei den Wurzeln" hätte heißen müssen. An dieser Stelle möchte ich euch auf die Redaktions-Folge 51 der Gamestar aufmerksam machen, die meinen Standpunkt auf köstlich humorvolle Art und Weise deutlich macht: Risen hat schon IMMER versucht Gothic zu sein...Und wenn man sich meinen ersten Test zu Risen durchgelesenhat wird auch deutlich, dass Piranha Bytes es durchaus geschafft hat, obwohl ihre Lauscher für jedwelche Kritik verstopft zu sein scheinen.

 

Ein billiger Abklatsch


Ich will ja keinen über den vegnüglichen Genuss bringen, diese Zeilen zu lesen, aber um es vorweg zu nehmen: Risen 3 wirkt wie ein billiger Abklatsch von Gothic. Es scheint gar nicht mehr Piranha Bytes dafür verantwortlich zu sein, sodern irgendwelche anderen Entwickler, die mit ihrer Stümperhaftigkeit in jedes erdenkliche Fettnäpfchen des Gamedesigns getreten sind.

 

Aller Anfang ist namenlos...


...und erbärmlich. Zu erwähnen, dass wir einen Namenlosen Helden spielen, ist wahrscheinlich so unnötig wie ein Kühlschrank der gleichzeitig auch als Heizung fungiert ...Moment mal, das muss ich jetzt vermarkten(!)

Wir spielen in diesem Risen Teil den Bruder von Patty, der Piratentocher von Käpten Stahlbart aus den Risen 1 & 2 Teilen. Bevor hier kritisiert wird, dass ich nicht viel zu Patty und ihrer geldgeilen Familie zu sagen habe: Ich kann nichts dafür! In den Vorgängern erfährt man wirklich nichts. Außer...dass sie eben geldgeil sind. Das ist mitunter auch der Grund, warum die Geschichte mit einer klischeehaften Schatzuche auf der Krabbenküste beginnt: Der wohlbemerkt einzigsten Insel auf der alle Monster des Spiel's anzutreffen sind, außer Krabben.

Doch davor führt uns das Spiel durch ein schlecht inszeniertes Tutorial: Unser Held hat einen Albtraum, in dem er auf hoher See gegen dem untoten Käpten Crow und sein Monsterschiff kämpft. Hier werden wir erst eindrucksvoll ins Geschehen geworfen, nur damit das Spiel dann jede paar Sekunden pausiert, damit uns beigebracht wird, was passiert, wenn wir eine Taste drücken. Die rudimentärsten Spielmechaniken während des Kampfes werden einem erklärt. Anscheinend haben es die Entwickler es nicht für nötig befunden, noch andere Spielelemente zu erklären, weil Tatsächlich genügt einem zu wissen, dass man mit der linken Maustaste mit dem Schwert rumfuchtelt.

Dann wachen wir auf und die erste Quest die wir bekommen ist: "Öffne deine Truhe". Dafür gibt es dann +20 Ruhm, welches in Gothic noch Erfahrungspunkte hieß. Seinen Ruf durch Truhenöffnen zum gefürchtesten Freibeuter der Meere verdienen: Oh bitte erschlag mich!

Aber nach diesem Tutorial ist es lange nicht vorbei, Crow ist vergessen und es geht munter auf Schatzusche in einem...verfallenen Tempel. Wer hätte das jemals erraten. Die ersten Gegner denen wir am Strand der Krabbenküste begegnen sind...na, was denkt ihr?...Risenratten! Risenratten am Strand kloppen, das wollte man als Gothic-Fan schon immer. Vielen Dank auch dafür, PB.

Story


Am Ende des Tempels entdecken wir schliesslich keinen Schatz sondern ein Kristallportal. Leider, leider ist das nicht nur zur Dekoration dar, sondern eine Verbindung zwischen dem Reich der Schatten und dem Piraten-Titanen-Vodoo-Inselparadies. Ein Schattenlord erscheint und saugt unserem verdatterten Helden seine Seele aus dem Leib, und jetzt sind wir nurnoch eine leere Hülle, während Patty sich über uns beugt und uns entweder nachweint, oder lacht, weil sie den ganzen Schatz des Tempel nicht mit ihrem dämlichen Bruder teilen muss. Immerhin erweist sie uns die Ehre uns zu begraben, worauf leider nicht die Credits folgen, sonst hätte das Spiel wahrscheinlich 10 Bewertungspunkte mehr bekommen, sondern wir werden von einem Voodo-Piraten namens Bones ausgegraben und wiederbelebt.

Nach einem kurzen Gespräch, bei dem es auf einem kindischen Niveau über das Schattenreich und den Verlust der Seele geht, rät uns Bones dringend dazu einen mächtigen Magier zu finden, um unsere Seele aus dem Reich der Schatten zu befreien, weil wir sonst bald nurnoch ein Scherge  der Unterwelt sind.

 

Das Setting & Der Trend zum Open-World


Ok, ok. Die ganze Welt weiß mittlerweile, dass Piranha Bytes schwach im Insezenieren und im Geschichten erzählen ist. Aber Spiele wie damals Gothic bedurften weder einer guten Insezenierung noch einer epischen Geschichte um eine glaubwürdige Welt zu erschaffen: Gerade WEIL Gothic darauf verzichtet hat, alle Klischees des Fantasys abzuschlachten, gelang es derart gut. 

Aber in Risen 3 wüten Titanen, untote Piratenkäptens wollen uns an die Gurgel und die ganze Welt wird vom Schattenreich belagert. Der Spieler wird von Anfang an als der Retter der Menschheit hingestellt und bekommt die Aufgabe, alle Piratenkapitäne, die Magiergilde und die Dämonenjäger gegen die Armeen der Schattenwelt zu verbünden. Erinnert an bisschen an Dragon Age:Origins wo man als grauer Wächter alte Verträge mit allen Völkern einfordern musste, um gegen die Dunkle Brut zu kämpfen. Erfahrungsgemäßt hat Bioware ihr Szenario tausend Mal besser in Szene gesetzt hat und ist sogar der Falle entkommen, ein Herr der Ringe Klon zusammenzufliken. Risen 2 hat es schon damals nicht ansatzweise geschafft, das Piratensetting mit Titanen und Voodo halbwegs glaubwürdig zu verknüpfen und in Risen 3 erwartet uns der ganze Mist und oben drauf gibt es jetzt noch ein Schattenreich und Kristallportale a la Oblivion aus dem die Viecher über die Welt herfallen. 

Apropos: Piranha Bytes hat es nun auch endgültig zum Open-World Trend geschafft. Gratuliere. Wir können von Anfang an alle Inseln von der Krabbenküste aus ansteuern und dabei ist es völlig Wurst welche wir zuerst besegeln. So toll spielerische Freiheit aus sein mag: Sie passt bei Risen 3 zu Beginn überhaupt nicht ins Konzept. Erst sagt uns das Spiel, wir sollen uns um unsere verlorene Seele kümmern, um uns dann in die große, offene Welt zu entlassen ohne uns Sorgen machne zu müssen, was als nächstes geschieht. Ich kann euch versichern: Zum Schergen der Unterwelt werdet ihr ganz bestimmt nicht mutieren. Das scheint unser Held auch schon zu wissen, denn der macht sich nichts aus seinem Schicksal. So ein inkonsistentes Charakterdesign hab ich schon lange nicht mehr gesehen.

Es wäre ja schon mehr als genug gewesen, wenn wir uns am Anfang entscheiden müssen, ob wir uns lieber von den Kristallmagiern, einem Druiden oder den Einheimischen helfen lassen.

Und noch eine Warnung: Um das volle Open-World Paket genießen zu dürfen müsst ihr entweder eine der Collector's Editions oder aber die First Edition kaufen. Im ganz "normalen" Spiel fehlen nämlich zwei Inseln. Die Day1-DLC kosten jeweils 5 Euro. Insgesamt darf man sich, um nicht zweier Inseln beraubt zu werden, einer Ausgabe von 60€ erfreuen.

 

Chrakaterdesign


Das war schon immer einer der größten Kritikpunkte an die Macher. Darf man nach sechs Anläufen mittlerweile mit einer Verbesserung rechnen? Um Gottes Willen nein. Es hätte mir ja schon genügt, wenn die Charaktere genauso schlecht wie in den ersten Risen Teilen sind, aber wie es sogar noch SCHLECHTER werden konnte, ist ein kleines Rätsel, welches man sich nicht so recht erklären kann und will.

Unsere Schwester Patty will man am liebsten ertränken. Die nervigen Kommentare während des Kampfes oder an manchen Stellen sind zum fremdschämen. Wenn wir vor einem Tempeleingang stehen, an dem ein Hebel neben der Tür ist, wundert sich Patty: "Was wohl geschieht, wenn man diesen Hebel zieht?" oder wenn wir an einer Klippe stehen, an der auf dem Boden ein überdimensioniertes, unübersehbares, rotes Kreuz gemalt ist, sagt sie:"Da ist eine Schaufel. Hier muss irgendwo ein Schatz vergraben sein". Ja, ja, sehr schlau beobachtet Patty(ich brate der Bitch gleich einen mit der Schaufel)

Bones taucht auf dem Nichts auf und man kann ihm beim besten Willen nicht viel entlocken. Er ist ein lächerlicher Voodo-Pirat und wir nehmen ihn ganz einfach das ganze Spiel über im Schlepptau mit.

Edward ist ein Dämonenjäger den wir vor einer Taverne auf Antigua ansprechen. Er erzählt uns, dass her hier wegen seinem Schicksal auf Antigua unterwegs ist. Wenn wir ihn nicht wegen der Naivität und Kindlichkeit seiner Aussagen zur Schnecke machen bieter er uns an mit ihn einen Hügel hochzurennen, weil er umbedingt wissen will ob dort eine Horde demönischer Krieger wartet. Und dann schliesst er sich ohne große Worte userer Gruppe an. Ach ja, schönens Schicksal.

Jaffar, der Gnom ist auch wieder von der Partie. Bei ihm muss man nur anbieten, ihn auf dem Schiff mitzunehmen und er führt Freudenstänze auf.

Die Begleiter bleiben allesamt sehr flach und undruchdacht. Die einzige Dialogoption nach mehr als zehn Spielstunden ist immer die selbe: "Was denkst du über diese Insel". Das Gefühl einer Mannschaft und Freundschafft kommt so niemals auf.

 

Die größte Überraschung...


...ist negativer Natur. Allein der Gedanke ist einer Hinrichtung würdig, aber die tolle und glaubwürdige Spielwelt, eine der größten Stärken der Entwickler, ist in Risen 3 einfach nurnoch ein Witz.

Angefangen bei den Ratten am Strand, über das aberwitzige Setting zu den von Schatten überfallenen Inseln. Die Entwickler waren diesmal höchst inkompetet und all die Detailverliebtheit der alten Gothic Teile hat sich in Luft aufgelöst.

Eine der katastrophalsten Erfahrungen mit Risen 3 ist die Insel Antigua, das Piratenhauptquartier. Dieses ist bei unserer Ankunft von Höllenhunden überfallen. Diese stehen aber einfach nur fix an der Stelle in der Stadt rum und warten darauf, dass unser Held sie platt macht. Der Einzige der ganz kurz gegen die Biester kämpft dier der Piratenkommandant Alvarez, dem wir Bericht erstatten sollen. Nachdem die Höllenhunde im Hof erledigt sind, spricht er uns nichteinmal an sondern steht einfach doof auf seiner Terasse rum. Wenn wir ihn ansprechen tut er auf verzweifelt, weil die Stadt angeriffen wird. Also säubern wir die Stadt von den Höllenhunden. Nirgends kämpft einer, niergends hört man irgendwelche Schreie oder sieht Menschen die davonlaufen. Stattdessen betreten wir die Taverne und ein Haufen NPC besaufen sich in aller Ruhe. Verarschen kann ich mich selber.

Die anderen Inseln sind zwar nicht so katastrophal, aber was äußerst negativ auffällt: Die differenzieren sich kaum in ihrer Fauna. Immer wieder hat man dies selben Gegnenr und davon tonnenweise auf jeder Insel. Darwin wäre es in dieser Welt wohl schnell langweilig geworden. Und dem Spieler auch. Es lässt sich nicht leugnen, dass passagenweise schöne Gegenden auftauchen. Aber auch das hält sih in Grenzen.

Die zweite äußertst negative Überraschungen, sind die Dialoge. Wie gewohnt, darf man mit derben Sprüchen rechnen, die allerdings diesmal eher von einem pubärtierenden Kind geschrieben sind und keinesfalls mehr den selben Charm wie in Gothic haben. Darüber hinaus ist die deutsche Vertonung diesmal höchstens mittelmäßig. Der Held hat nichtmehr seine charakteristische Stimme und wirkt hohl, und es werden sehr oft katastrophal falsche Betonungen in Sätzen gemacht.

Ein besonders memorabler Dialog: Wenn wir einen Lagerhausmeister aus magischen Fesseln befreien meint der zu uns: "Wie hast du das gemacht" und wir antworten ihm "Könnte etwas mit dem Schattenlord zu tun haben, dem ich vorher begegnet bin". *Kopf auf die Tischkante hau*

Quests


Bring mir das, töte jenes, sprich mal mit dem. Das Questdesign ist sehr simpel gehalten und es gab bisher keine Quest von der ich gedacht hätte:"Wow, netter Einfall"

Man fühlt sich eigentlich durch und durch wie ein Laufbursche. Quest akzeptiert unser Held einfach mal so weil er zu der falschen Zeit am falschen Ort ist. Bei manchen Dingen ist es einfach völlig unglaubwürdig, wenn wir uns einer Aufgabe annehmen, aber die Motivation dahinter ist ja eh: "Her mit der Kohle".

Zunehmend hat man den Eindruck, das die Quests auch nicht durchdacht oder einfach oberflächlich designd wurden. Ein paar Besipiele gefälligst? Ma certo:

Vor der Taverne in Antigua treffen wir einen unserer Gefährten Eward: Ohne große Reden machen wir uns einfach so auf den Weg um zu gucken ob auf einem Hügel eine Armee von Demonenkrieger lauert. Wo steckt dahinter denn die Logik?

In der Magiergilde gibt es einen Magier, der gerne etwas essen würde. Leider ist das ein Feinschmecker und will von allem nur das beste. Und na klar, wir laufen an ihm vorbei, also sollen wir im von 4 verschiedenen Inseln die leckersten Sachen besorgen. Und das auch noch, nachdem die Entwickler sich entschlossen haben das ganze Essen unter "Proviat" zusammenzufassen.

Die bisweilen spanndste Quest war die (spoiler alert) Ermordung von Di Fuego. Als Indiz sammeln wir eine abgebrochene Schwertspitze eines Inquistionsschwertes. Bei Befragung der Nachtwache und in den Gemächern des Kommandanten entdecken wir weitere Indizien, dass er etwas mit der Ermordung zu tun haben muss. Die Ermittlungen waren erstens viel zu einfach und unspannend und zweitens kann man mit niemandem darüber reden, dass der Kommandant womöglich Di Fuego ermordet hat. Stattdessen laufen wir zu dem Verdächtigten selbst und halten im die Indizien unter die Nase. Dieser ist genervt, nimmst sie uns ab und schickt uns weg.

 

Vom Sauf und Klicksystem: Gameplay


Wenn wir ja schon ein Großteil unserer Zeit damit verbringen übertrieben viele Monster zu killen oder Leute zu verprügeln, dann will man doch erwarten, dass wenigstens das Kampfsystem verfeinert und fordernd ist.

Ich will es mal so ausdrücken: Mit eine ordentlichen Schluck Rum in der Tasche und einer fuktionierenden linken Maustaste steht euch nichts mehr im Weg. Die Begleiter machen alles nurnoch viel leichter: Sie sterben nicht, sie ziehen alle Moster auf sich und manchmal, wenn sie was sinnvolles tun sollte, tun sie es nicht. Wann Bones uns heilt, ist mehr dem Zufall überlassen als der Taktik und wir haben praktisch keinen Einfluss auf das Verhalten unserer Teammitglieder.

Dauerklicken geht auch: nur in einem nach 1 Minute direkt gelerntem Rythmus, sodass sich das kaum vom Dauerklicken unterscheidet. Viele Kämpfe lassen sich so einfach bewältigen, weil der Gegner gar nicht zum angreifen kommt.

Von Anfang an könenn wir jedes Monster erlegen, dass uns in die Quere kommt. Motivation ensteht dadruch nicht.

Spätestes wenn man sich (wie ich) den Wächter angeschlossen hat und den Kristallhandschuh bekommt, haben wir so gut wie keine Herausforderung mehr. Cool allemal. Für ne halbe Stunde. Und dann ist auch gut, mit dem Avatar-ähnlichen Feuerbändigen.

Ich erspare mir an dieser Stelle die aufzählung aller möglichen Waffen und Vodoospinnerein die man anstellen kann. Auch das Tränke braun und das Schmieden ist dabei, bloß: Wer braucht das schon? Ich bin durch die Hälfte des Spiels mit einem Degen gegekommen, den ich irgendwo auf Antigua gefunden habe und mit dem Kristallhandschuh hat sich ja alles erledigt.

Gamedesigntechnisch ist auch das zu Häufige und aufgesetzte Kämpfen irgendwann nurnoch lästig, sowie dass man auf jeder Insel den selben Gegnertypen begegnet. Das Gold geht einem nie aus, und das Inventar quillt über. Übersicht ist katastrophal. Das Gold, das man hat, sieht man nicht im Inventar, sondern man muss extra auf den Charakterbildschrim? Warum frage ich mich da. Bevor man ein Item gefunden hat, muss man sich durch endlose Listen Scrollen. Und jetzt komm's: mein Held muss den Kristallhandschuh ausgerechent mit der Hand betätigen, mit der er das Schwert hält. D.h. ich muss ständig eine Schnelltaste drücken, um zwischen Schwert und Kristallmagie zu wechseln. Ein Glück, dass mein sein Schwert nicht mehr braucht.

Abzüge gibt es auch für ein völlig aufgesetztes und unnötiges Moralssystem. Dieses scheint nur bei Dialogoptionen zu greifen: Je nachdem ob wir eine mehr oder weniger-arschlöchrige Antwort geben, wird von unserem Seelenkonto ein oder zwei Punkte draufaddiert oder abgezogen. Für's stehlen, bewusstlosschlagen Unschulidger oder Quest gab's bisher noch nie irgendwelche Einflüsse auf meine Seele. Dieses Moralsystem hätte man sich genausogut sparen können.


Was ist nur mit der Geschichte los?

 

Seit gut 15 Stunden laufe ich von einer Insel zur nächsten, erledige Quest, hab mich mittlerweile der Wächter-Gilde angschlossen usw...Von den Titanen bekommt man NICHTS mit, Käpten Crow bin ich kein einizges mal begegnet. Die Schergen der Unterwelt bleiben schön in ihren, geschmacklos Weiß schimmernden Gebieten verkrochen. Meinem Charakter macht's nichts aus keine Seele zu haben. Meine Begleiter haben nichts zu sagen. Und Patty wird vielleicht 1 Mal in 15 Spielstunden erwähnt.

Was tue ich in dieser Welt überhaupt noch außer den Laufburschen großkotziger Questgeber zu spielen und Monster zu massakrieren?

 

Fazit


Ich denke, dass ich jetzt definitv genug von dem Spiel habe. Ich kabe keine Lust mit meinem Kristallhandschuh weiter 10 Stunden durch Unmengen an Monstern und Schergen der Unterwelt zu spazieren. Das Spiel wird definitiv über den grünen Klee gelobt, warum kann ich nicht nachvollziehen. Risen 3 ist ein billiger Abklatsch von Gothic. Damit kann es auch nicht mehr als "Durschnittskost" sein. Wer Gothic nicht kennt kann gerne nochmals zehn Punkte auf die Bewertung drauflegen. Was er bekommt ist Dauermonsterkloppen in einem klisscheehaften Szenario und Questdesign im MMO-Style ohne jeglichen Tiefgang. Risen 3 ist weit davon entfernt ein gutes RPG zu sein.

 

 

 

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • manchmal hüsche Anblicke
  • Feuerbändigen a la Avatar-Herr der Elemente macht Laune
  • Spielanfang ist unmotivierend
  • Charaktere bleiben flach und steril
  • das Setting ist ein Misch-Masch aus allen möglichen Klischees
  • die Vertonung ist nur mittelmäßig
  • Dialoge sind trocken und langweilig
  • Held ist unsyphatisch
  • die Geschichte ist selbst nach 15 Spielstunden egal
  • Quest vom Schema F
  • Viel zu leicht, mit und ohne Begleiter
  • Kämpfe wirken aufgesetzt
  • Moralsystem wirkt aufgesetzt

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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